"Wow,
was ist das denn für eine Strecke? Langgezogene, brutal schnelle Kurven,
die beim Fahren im Auto einem Balanceakt gleichen, Sprünge, die einem
das Herz in die Hose rutschen lassen und eine Übersichtlichkeit, die
einen blind erscheinen lässt. Aber wisst ihr was - die ist absolut
geil!" Im Zeittraining qualifizierte sich die Powerfrau auf Position
fünf der Super 2000-Fahrzeuge und hatte eines ihrer Ziele erreicht.
"Beim Zeitfahren haben mich die Jungs etwas veräppelt. Immer wenn ich
mir 'äs Rüäbli' also ein Zugpferdchen gesucht hatte, sind sie in der
letzten Kurve in die Boxengasse eingebogen und mir dabei im Weg
rumgestanden", kommentierte die Zürcherin, "ich konnte zumindest meine
2:19er Zeit realisieren".
Riesiges Glück hatte die Rennlady am Start des ersten Rennens. Die erste
Runde überstand sie unbeschadet und reihte sich als Dritte ihrer Klasse
hinter dem Safety-Car ein, das nach einem Crash auf den ersten Metern
das geschrumpfte Feld einsammelte. Nach dem Re-Start in der vierten
Runde hielt sie die Honda-Flagge hoch und erkämpfte sich mit starkem
Einsatz einen achten Rang insgesamt und Platz vier der Super 2000-Division.
Auch im zweiten Wertungslauf zeigte die 22-Jährige einigen Kollegen die
Rücklichter. Diego Romanini, den sie in Runde drei überholt hatte, wird
dies bestätigen können. Nach neun Runden war sie wiederum als Vierte,
hinter den BMW-Piloten Mat'o Homola, Petr Fulin und Michal Matĕjovský im
Ziel. Die zwei guten Ergebnisse bescheren ihr Tabellenrang drei. In der
Ladie's Trophy stehen nun 40 Punkte auf ihrem Konto. Ulrike Krafft ist
mit 24 Punkten Zweite und Ksenya Niks ist auf Rang drei (5 P.).
Andrina Gugger: "Beim ersten Rennen bin ich haarscharf an einem riesigen
Startunfall vorbeigekommen. Als Folge meines achten Platzes bedeutete
dies Pole für Rennen zwei! Mannomann war ich nervös! Glücklicherweise
klappte alles verhältnismäßig gut und ich konnte erneut als
Viert-Platzierte, sowie Siegerin der Ladie's Trophy durchs Ziel düsen! Olé!"
Mit 20 Kilogramm Zusatzgewicht für seinen Auftakterfolg in Monza war
Peter Rikli an diesem Wochenende auf dem Highspeedkurs unterwegs. Der
Honda Civic FD mit der Startnummer #2 qualifizierte sich auf dem dritten
Rang der Super 2000-Fahrzeuge und für die dritte Startreihe. "Wir haben
die Tests und Trainings optimal für Abstimmungsarbeiten und einen
Longrun nutzen können. Unser Ziel war eine tiefe 18er Rundenzeit
[2:18.647 Min.], um bei der Musik zu sein. Meine Taktik wird morgen
sein, mit einem Minimum an Risiko auf das Podium zu fahren", erklärte
Peter Rikli nach dem Zeittraining am Samstagnachmittag.
Doch schon auf den ersten Metern des ersten Wertungslaufs lösten sich
sämtliche Strategien für den Eidgenossen im Kies neben der Strecke auf.
Einer der Seat Cup-Piloten fuhr bereits kurz nach dem Start auf den
Honda auf. Peter Rikli hatte seinen roten Rennwagen wieder fangen
können, als ihn der nächste Seat traf. Den Rest gab dem Schweizer in
diesem Rennen Aytac Biter, der ihn vollends neben die Strecke schob.
In der Reparaturpause hatte die Rikli-Mannschaft alle Hände voll zu tun.
Zum zweiten Wertungslauf startete der Eidgenosse dem Feld aus der
Boxengasse hinterher und brannte eine fulminante Aufholjagd in den
Asphalt. Am Ende überquerte er als Sechster mit nur 0,289 Sekunden
Rückstand hinter Diego Romanini die Ziellinie. "Wir haben in der Pause
das Auto notdürftig geflickt und die Abstimmung komplett um und extrem
auf Speed gestellt. Das war zwar gefährlich für die Reifen, aber die
einzige Möglichkeit, Anschluss zu finden und nach der Nullnummer im
ersten Rennen so viele Punkte wie möglich zu retten", so Peter Rikli am
Sonntagnachmittag. Zu den Vorkommnissen des ersten Laufs meinte er: "Das
Niveau der Cup-Piloten ist nicht das der übrigen EM-Fahrer. Ich hoffe,
dass so eine unvernünftige Aktion bestraft wird." In der Tabelle ist der
Wangener aus dem Aare-Städtli nun mit vierzehn Punkten auf Rang fünf zu
finden.
Die Highlights des Rennwochenendes werden am Dienstag, dem 30.04.2013,
um 14:00 Uhr auf Eurosport2 ausgestrahlt. Und am 19. Mai steht die
dritte Veranstaltung des FIA ETCC auf dem Programm. Auf dem
österreichischen Salzburgring in der Nähe der Mozartstadt wird es wieder
um Positionen, Punkte und Meisterschaft gehen. |