Bereits in den freien Trainingssitzungen am Freitag konnten der Rennfahrer Andreas Pfister und sein Pfister-
Racing-Team die gute Vorbereitung in den Wintermonaten unter Beweis stellen, und platzierten sich auf Rang 2
in dem mit mehr als 30 Rennwagen besetzten Starterfeld. Unter den Fahrern der ETCC befand sich mit Nicolas
Hamilton (GBR) auch der Bruder des Formel1-Weltmeisters Lewis Hamilton. Die Rennstrecke in Monza nahm
das „ADAC Team Nordbayern e.V.“ noch mit strahlendem Sonnenschein und bis zu 18 Grad in Empfang, was
sich aber im Verlauf des Rennwochenendes noch gehörig ändern sollte.
Andreas Pfister im Zeittraining auf Platz 5 als bester SEAT-Pilot
Der 25-Jährige Franke nach den ersten Trainingssitzungen und dem Zeittraining zur Ermittlung der
Startaufstellung: „Wir haben das Rennwochenende nach Maß beginnen können, und zählen zu den Schnellsten
auf der Strecke. Unter den momentan noch trockenen Bedingungen haben wir leichte Nachteile gegenüber den
BMW 320si Rennwagen, deshalb halte ich meinen 5. Startplatz für eine gute Ausgangsposition, da ich mich als
einziger SEAT-Pilot in die Top-5 der BMW-Fahrer qualifizieren konnte. Bei mehr als 30 Rennwagen auf der
Strecke ist es sehr schwierig eine „freie Runde“ zu haben, aber ich denke das ist mir ganz gut gelungen!“
Ein Wetterumschwung mit heftigen Regenfällen verspricht absolute Spannung am Rennsonntag
Bereits am späten Samstag Abend sollten die Karten für alle Fahrer neu gemischt werden, denn es zogen heftige Regenfälle am italienischen Himmel auf. Doch wer die Rennkarriere von Andreas Pfister kennt, der weiß dass aufziehender Regen beim „RENNFAHRER aus Franken“ nicht für Sorgenfalten, sondern eher für ein Grinsen im Gesicht sorgt. Denn die besten Rennergebnisse konnte Pfister in der Vergangenheit unter diesen rutschigen Streckenverhältnissen holen.
Aufgrund des starken Regens und der Gischt werden beide Rennen hinter dem Safety-Car gestartet
Aus Sicherheitsgründen erfolgte der Start der beiden Rennläufe hinter dem „Safety-Car“ und wurde dann nach jeweils einer Runde freigegeben. Andreas Pfister konnte sich im ersten Rennen mit einigen tollen Überholmanövern in Szene setzen und nach Vorne schieben, auch wenn die Bedingungen alles Andere als einfach waren: „Es stand an einigen Streckenabschnitten viel Wasser auf der Strecke, was zu Aquaplaning führte. Da ich von Startplatz 5 aus in der Gischt der Vordermänner fahren musste, war die Sicht gleich Null. Aber ich konnte den Traktionsvorteil unseres Rennwagens nutzen und mich relativ schnell nach Vorne kämpfen“ so Pfister.
Die Servolenkung „verabschiedete“ sich bereits in Runde 1 – Andreas Pfister geht dennoch in Führung!
Doch nicht nur der Regen und die Gischt machten Pfister zu schaffen, denn bereits im Verlauf der ersten Rennrunde quittierte die Servolenkung ihren Dienst, was die Sache nicht einfacher machte: „Es war eine große Herausforderung bei diesen Bedingungen ohne Servolenkung zu fahren, denn der kleinste Fehler hätte zum Abflug geführt. Trotzdem konnte ich mich nach der fünften Runde auf Platz 1 schieben und die Führung halten.“
Der Defekt an der Servolenkung sollte aber noch weitreichendere Folgen haben, denn die Lichtmaschine funktionierte aufgrund dessen nicht mehr, was zu einer „Unterspannung“ im Rennfahrzeug und damit zu deutlichem Leistungsverlust führte. „Es blieb mir nichts anderes übrig als 2 Runden vor Schluss in Führung liegend die Box anzusteuern. Natürlich eine große Enttäuschung für mich und mein Team!“ so Pfister.
Auch die größten Bemühungen der Mechaniker den Defekt schnellstmöglich zu beheben blieben ohne Erfolg, denn in der nur 15-Minütigen „Reparaturpause“ zwischen den beiden Rennen sind die Möglichkeiten natürlich begrenzt. Mit einem „waidwunden“ Rennfahrzeug ging Andreas Pfister zwar noch an den Start des zweiten Rennens, musste das Auto aber nach 6 Runden abermals in den Boxen parken.
Nur 3 Zähler statt den möglichen 23 stehen auf dem Punktekonto – doch es stehen noch 80 Punkte aus!
„Im ersten Moment ist es natürlich eine herbe Enttäuschung den Sieg so knapp verloren zu haben, und zusätzlich auch keine Punkte in beiden Rennen holen zu können, das war sowohl für mich als auch für mein Team ganz klar absolut schwierig. Natürlich gibt es Punkte in der Technik, die wir nun mit Hochdruck verfolgen und verbessern müssen. Aber in gleichem Atemzug möchte ich auch ein riesengroßes Kompliment an meine Jungs (Alois Pfister, Kai Denner, Rene Körner, Rene Jungnickel) aussprechen, denn unser Auto war sowohl unter trockenen als auch unter nassen Bedingungen absolut konkurrenzfähig und sehr gut zu Fahren. Darauf müssen wir nun aufbauen und unsere Performance beibehalten, um in den nächsten Rennen wieder Spitzenplatzierungen zu holen – wir schauen nun zu 100% nach Vorne!“ erklärte Pfister im Gespräch mit den Medien.
|