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WTCC Tourenwagen Weltmeisterschaft - BMW feiert Doppelsieg in Macau
WM-Titel geht an Konkurrenz 
Mit einem Sieg von BMW Team Germany Pilot Augusto Farfus ist die FIA World Touring Car Championship 2009 in Macau zu Ende gegangen. Er gewann das 24. Rennen des Jahres, das nach einem Unfall vorzeitig abgebrochen wurde, vor seinem Teamkollegen Jörg Müller. Für BMW war es der siebte Doppelerfolg in dieser Saison. Beim Sieg von Robert Huff (GB/Chevrolet) hatten Müller und Farfus als Siebter bzw. Achter bereits im ersten Lauf WM-Punkte gesammelt. 
 © Presse BMW
 Augusto Farfus siegt in Macau 
BMW Team UK Pilot Andy Priaulx sowie die beiden Fahrer vom BMW Team Italy-Spain, Alessandro Zanardi und Sergio Hernández, verließen den „Guia Circuit“ hingegen mit leeren Händen. Trotz des Doppelsiegs ist es den BMW Länderteams beim Saisonfinale nicht gelungen, SEAT die WM-Titel noch streitig zu machen. Gabriele Tarquini sicherte sich mit 127 Punkten den Spitzenplatz in der Fahrerwertung. Hinter Yvan Muller belegte Farfus mit 113 Zählern als bestplatzierter BMW Fahrer den dritten Gesamtrang. Mit sechs Saisonsiegen konnte der Brasilianer einen neuen Rekord aufstellen. In der Herstellerwertung fehlten BMW lediglich drei Punkte zum Titelgewinn: Die BMW Fahrer sammelten 311 Zähler und mussten sich damit nach 24 Rennen SEAT nur knapp geschlagen geben.

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen sagte: "Herzlichen Glückwunsch an SEAT und Gabriele Tarquini zum Gewinn der Meisterschaft. Das Finale war wie erwartet dramatisch und hat den Saisonverlauf widergespiegelt. Für uns verlief insbesondere der erste Teil der Saison schwierig, ehe wir wieder den Anschluss herstellen konnten. Hier in Macau war das erste Rennen für uns bereits kurz nach dem Start entschieden, als unsere Konkurrenten an uns vorbeizogen. Damit war es Augusto Farfus nicht mehr möglich, in den Kampf um den Fahrertitel einzugreifen. Im abschließenden Lauf war trotz des Doppelerfolgs vom BMW Team Germany keine Wende in der Herstellerwertung mehr möglich.“

Der Start des ersten Rennens verlief weder für Priaulx noch für Farfus nach Plan. Farfus fiel vom dritten auf den sechsten Platz zurück. Von Rang zwei gestartet touchierte Priaulx mit der rechten Seite seines BMW 320si WTCC die Mauer und musste sich mit halb abgerissenem Vorderrad und loser Beifahrertür in die Box zurück schleppen. Müller verbesserte sich dadurch auf Rang fünf, Zanardi und Hernández kamen auf den Plätzen neun und elf aus der ersten Kurve. Nachdem er in der zweiten Runde an seinem Teamkollegen Müller vorbeigegangen war, übernahm Farfus im achten Umlauf Platz vier von Tiago Monteiro (SEAT). Da durch den zweiten Platz von Tarquini der Gewinn des Fahrertitels für Farfus bereits außer Reichweite lag, ließen sich die beiden BMW Team Germany kurz vor Schluss auf die Positionen sieben (Müller) und acht (Farfus) zurückfallen, um einen Platz in der ersten Startreihe für Lauf zwei zu sichern und damit die Titelchancen für BMW bei den Herstellern zu erhöhen. Zanardi überquerte als Neunter die Ziellinie und verpasste die Punkteränge knapp, Hernández wurde als Zehnter abgewinkt.

Presse BMW

Jörg Müller im zweiten Rennen hinter Farfus auf Platz zwei

War das erste Rennen abgesehen von Priaulx’ Pech am Start ohne besondere Zwischenfälle abgelaufen, überschatteten spektakuläre Unfälle das Geschehen in Rennen zwei. In der dritten Runde schlug Tom Boardman (SEAT) in die Streckenbegrenzung ein. Priaulx konnte dem Auto,das kurzzeitig in die Luft aufgestiegen war, nur mit viel Glück ausweichen. In Runde acht verbremste sich Zanardi, stieß mit Nicola Larini (Chevrolet) zusammen und fiel zurück. Der folgenschwerste Unfall ereignete sich jedoch wenige Augenblicke später: BMW Privatfahrer Félix Porteiro war in der letzten Kurve in die Mauer gefahren und wurde anschließend von seinem Markenkollegen Franz Engstler getroffen, der nicht mehr ausweichen konnte. André Couto (SEAT) fuhr seinerseits in den stehenden BMW 320si WTCC von Engstler. 

Sowohl Porteiro als auch Engstler konnten ihre Autos zwar aus eigener Kraft verlassen, mussten aber für eine medizinische Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden. Das Rennen wurde nach einer langen Pause endgültig abgebrochen.

Der Sieg ging damit an Farfus, der seine Führung am Start verteidigt hatte. Vor dem Abbruch trennten ihn 0,801 Sekunden von Müller, der zum fünften Mal in diesem Jahr Zweiter wurde. Zanardi kam als Neunter in die Wertung, Hernández wurde Elfter. Priaulx arbeitete sich vom 24. auf den 13. Platz nach vorn. 

Augusto Farfus (BMW Team Germany):
„Es ist schön, diese lange Saison mit einem Sieg abzuschließen. Sechs Einzelerfolge sind keine schlechte Bilanz – allerdings würde ich sie lieber gegen den WM-Titel eintauschen wollen. Wir sind natürlich alle enttäuscht, dass wir das Blatt nicht mehr wenden konnten. Aber wir haben alles gegeben. Herzlichen Glückwunsch an Gabriele Tarquini und SEAT. Ein Dankeschön geht an meine BMW Fahrerkollegen und alle, die mich in den vergangenen Rennen im Kampf um die Fahrer-WM unterstützt haben. Leider hat es am Ende nicht gereicht.“

Jörg Müller (BMW Team Germany): 
„Das war noch einmal ein gutes Ergebnis zum Abschluss der Saison, auch wenn es für uns nicht mehr zum Titelgewinn gereicht hat. Aber so ist das in Macau einfach: Man kann auf diesem Kurs nichts planen und muss immer hoffen, dass man das nötige Glück auf seiner Seite hat. Wir haben das Maximum herausgeholt, aber es war nicht genug.“

Andy Priaulx (BMW Team UK):
„Am Start von Rennen wurde es einfach zu eng, und ich wurde in die Mauer gedrückt. So etwas kann beim fliegenden Start auf einer derart engen Strecke leider passieren. In der kurzen Pause zwischen den Rennen hat mein Team tolle Arbeit geleistet und mein Auto repariert. Im zweiten Lauf ging es hoch her. Tom Boardman ist quasi über mich hinweg geflogen. So etwas habe ich noch nie erlebt. Glückwunsch an SEAT und Gabriele. Er war in diesem Jahr wirklich stark.”

Alessandro Zanardi (BMW Team Italy-Spain): 
„In den vergangenen Jahren war ich Macau selten konkurrenzfähig, habe aber Punkte gesammelt. Diesmal war es genau andersherum. Ich war richtig gut unterwegs. Mit ein wenig Glück hätte ich im Qualifying in die Top-Ten kommen können. Wer weiß, wie es dann gelaufen wäre. So stehe ich ohne Punkte da. Es tut mir leid für Nicola Larini. Ich habe einen Fehler gemacht und konnte ihm nicht mehr ausweichen.“

Sergio Hernández (BMW Team Italy-Spain): 
„Für mich persönlich waren die Rennen in Macau ganz in Ordnung. Ich konnte mich von Training zu Training verbessern und war heute nicht mehr weit von meinen BMW Länderteam Kollegen entfernt. Schade, dass ich trotzdem keine Punkte sammeln konnte. Danke an das ganze BMW Team Italy-Spain. Es war ein sehr schönes Jahr für mich.“
BMW Media

Artikel vom 22.11.2009

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