Di Resta gewinnt turbulenten DTM-Lauf in Brands Hatch
Der Schotte Paul Di Resta hat seinen Heimvorteil im britischen Brands Hatch genutzt und einen souveränen Start-Ziel-Sieg für
Mercedes- Benz eingefahren. Für den 23-Jährigen ist es der erste Sieg in dieser Saison und sein insgesamt dritter in der DTM. „Es hätte nicht besser laufen
können. Wir hatten dieses Jahr schon viel Pech,und hoffentlich werden wir nun noch öfter auf dem Podium stehen.
Meine einzige Sorge waren die beiden Safety-Car-Phasen. Aber wir hatten den Speed, und es gab niemanden, der uns hätte schlagen können. Das war ein besonderer Sieg für mich,
denn heute waren viele Freunde und meine Familie hier. Wir sind zurück, und ich
möchte hier oben auf dem Podium bleiben, weil ich denke, dass ich hier hingehöre“,
sagte Di Resta zu seinem Erfolg beim siebten DTM-Lauf des Jahres. Im direkten
Vergleich führt Mercedes-Benz nun mit vier zu drei Siegen gegen Audi. Die Ingolstädter
stellen jedoch den Gesamtführenden. Mit einem zweiten Platz hinter Di Resta fuhr der
amtierende DTM-Champion Timo Scheider acht wertvolle Punkte im Titelkampf ein.
„Mein Ziel für heute war es, vor Gary und Mattias anzukommen. Mein Start war gut. Ich
konnte das Tempo von Paul mitgehen, aber es war frustrierend, bei den Boxenstopps
im Auto zu sitzen. Natürlich bin sehr glücklich über das Resultat. Wir haben die
Meisterschaftsführung ausgebaut“, freute sich Scheider. Markenkollege Martin
Tomczyk (D) zeigte nach seinem Sieg am Nürburgring vor drei Wochen erneut eine
gute Leistung und wurde vor dem Briten Gary Paffett (Mercedes-Benz) Dritter.
In der Gesamtwertung führt Scheider mit insgesamt 43 Punkten vor seinem härtesten
Verfolger Mattias Ekström (Audi). Der Schwede beendete das Rennen als Fünfter und
folgt dem 30-Jährigen mit 38 Punkten. Dritter ist Paffet mit 34 Zählern.
20.400 Zuschauer sahen ein sehr turbulentes DTM-Wochenende in der Grafschaft
Kent. Besonders im Rennen kam es auf der mit 1,929 Kilometer kürzesten Strecke im
DTM-Kalender zu zahlreichen Zweikämpfen. Di Resta erwischte einen optimalen Start
und fuhr an der Spitze des Feldes ein nahezu ungefährdetes Rennen. Scheider, als
Zweiter gestartet, hielt seine Position lange, hatte aber bei beiden Boxenstopps
Probleme. Beim ersten Stopp fuhr er parallel mit Markenkollege Christian Bakkerud
(DK) aus der Boxengasse und konnte gerade noch eine Kollision verhindern, beim
zweiten Service verlor er wertvolle Sekunden und reihte sich hinter Tomczyk wieder in
das Feld ein. In Runde 49 profitierte der Audi-Pilot von einem Zweikampf zwischen
Tomczyk und dem Kanadier Bruno Spengler in der AMG Mercedes C-Klasse. Scheider
fuhr wieder auf zwei, Tomczyk folgte ihm und Spengler verlor aufgrund eines
Reifenschadens seine Position.
DTM
Media
Start zum
siebten Lauf in Brands Hatch
Der bis dahin Dritte der Gesamtwertung wurde im
Rennen Sechster und fiel im Titelkampf auf Rang fünf zurück, den er sich mit dem
heutigen Sieger Di Resta mit 29 Punkten teilt. Bester Pilot in einem Fahrzeug des
Jahrgangs 2008 wurde Mike Rockenfeller im Audi A4 DTM auf Platz sieben.
Kurz vor Ende des Rennens gab es für die Piloten zwei Schrecksekunden. In Runde 73
schlug Mathias Lauda (Mercedes-Benz/A) in die Reifenstapel ein. Das Safety-Car
führte bis Runde 81 das Feld an. Im Zuge des Restarts kam es zu einem weiteren
Unfall. Der Däne Tom Kristensen (Audi) fuhr ebenfalls in die Reifen und löste dadurch
eine weitere Safety-Car-Phase aus. Verletzt wurde bei den Unfällen niemand.
Das achte DTM-Wochenende des Jahres findet vom 18. bis 20. September im
spanischen Barcelona statt.
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: „Das war ein großartiges Rennen,
speziell von Paul. Er und seine C-Klasse waren heute eine Klasse für sich. Ein Start von
der Pole ist in Brands Hatch keine leichte Angelegenheit. Aber Paul ist souverän
gefahren, war ein Zehntel schneller als die Konkurrenten von Audi. Es ist ein Jammer,
dass wir keinen Dreifach-Sieg geschafft haben. Wir hatten eine sehr gute Strategie und
die Plätze eins, zwei und drei wären heute möglich gewesen. Gary und Bruno waren
lange Zeit auf Podiumskurs. Es gab während des Rennens einige Reibereien, aber das
lässt sich hier wahrscheinlich nicht vermeiden.“
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: „Nach dem Qualifying wussten wir schon,
dass es heute nicht einfach werden würde. Wir mussten schnell reagieren und das hat
auch gut geklappt. Mit dem Mannschaftsergebnis bin ich sehr zufrieden. Für uns ist es
gut gelaufen, nur die Starts waren etwas bescheidener als wir uns das erhofft hatten.
Das Ergebnis ist gut für die Meisterschaft. Selbstverständlich will man immer
gewinnen, aber das geht eben nicht.“