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Im Portrait - Mate Eres Porsche Club Historic Challenge |
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Sportliches Allroundtalent |
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Die rechte Hand zur Faust geballt, in der Linken glänzt der Siegerpokal. Ganz oben auf dem Treppchen kostet Mate Eres seinen Erfolg voll aus. Es ist eine Geste, die der 40jährige Pilot in dieser Saison wohl noch häufiger vollziehen wird. Denn Eres ist in der Porsche Club Historic Challenge nur ganz selten nicht auf dem ersten Platz zu finden. |
©
Patrick Holzer |
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Mate Eres im Porsche 964 RSR |
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Elfmal fuhr Eres mit seinem Porsche 964 RSR, der von anderen Piloten wegen seiner blauen Farbe schon einmal als Schlumpfmobil bezeichnet wird, in der vergangenen Saison zum Klassensieg. Dabei müssen sich auch die moderneren Cup-Porsche vor dem Oldtimer, wie Eres seinen 911er bezeichnet, in Acht nehmen. "Dieses Jahr ist einfach phantastisch. Letzte Saison war es noch ein Wechselbad der Gefühle. Erst ganz vorne, dann fünf oder sechs technische Ausfälle. Das war natürlich frustrierend", erinnert sich der Stuttgarter an die weniger erfreulichen Momente seiner Motorsportkarriere.
Los ging es vor 14 Jahren. Dabei komme er aus einer Familie, die so gar nichts mit Motorsport am Hut habe. "Ich selbst habe mich zunächst auch nicht dafür interessiert. Dann kam die Nordschleife, die Grüne Hölle, ins Spiel und es hat mich wie magisch angezogen", erzählt Eres mit leuchtenden Augen. Mit einem M3 Cabrio ging es zum ersten Mal auf die über 20 km lange Naturrennstrecke- offen. Das würde er sich heute nicht mehr trauen, gibt der Stuttgarter Gastronom zu. "Da habe ich zuerst gesagt, die sind alle wahnsinnig. Ich fahre hier nie wieder. Das war der Knackpunkt." Wie so viele vor ihm hatte es Eres dann doch gepackt. Er kam wieder. Diesmal mit einem Porsche 993 RS. Bei den Touristenfahrten lernte Eres die Nordschleife kennen und lieben. Sein damaliger Mentor Heinz Höfer brachte Eres alles bei, was er dort wissen musste. Ihm verdankt er auch, dass er den Weg hin zum Motorsport einschlug.
Wer in dieser Zeit Porsche fuhr, für den kam in erster Linie die damalige GTP in Frage. Hier war von Gleichmäßigkeit bis zu echten Rennen, mit Straßenreifen oder Slicks, im Grunde alles geboten. "Die erste Ankunft im Fahrerlager war ernüchternd. Ich kam mir so richtig ärmlich und nackt vor, weil alle mit Transportern angereist waren. Ich kam auf eigener Achse", hat Eres seine erste Begegnung mit dem Rundstreckensport in Erinnerung. Doch der Motorsportvirus hatte ihn längst befallen und einschüchtern ließ er sich schon gar nicht. Es sei eine lustige Zeit gewesen."Da ich weiterhin mit meinem Auto anreiste, habe ich mir von anderen die Reifen mitbringen lassen". Mit dem Motorsport hatte Eres jedenfalls eine Herausforderung gefunden, die er nur zu gerne annahm.
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Patrick Holzer
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So kennt man ihn- mit geballter Faust nach einem Sieg |
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Eres ist jemand, der die Herausforderung braucht. Eigentlich wollte er mal Profi-Basketballer werden. Die Chancen standen nicht schlecht, doch am Ende reichte es nicht ganz. "Vielleicht hatte ich damals das Pech, dass ich nicht auf den richtigen Mentor traf. Einer, der mir den Weg gezeigt hätte", blickt Eres nachdenklich zurück. Auch im Bodybuilding hat sich Eres einige Jahre durchaus erfolgreich versucht. "Alles ohne Doping", was ihm wichtig ist. "Das ist wirklich ein anstrengender Sport. Da habe ich meine Herausforderung gesucht und dann erfolgreich abgehakt. Ich versuche immer irgendwie das nächste zu erreichen, aber mit Spaß und Herz."
In Sachen Motorsport war aber zunächst einmal für längere Zeit Ruhe. Denn Investitionen in der eigenen Firma verlangten die volle Konzentration, so dass Eres erst nach zehn Jahren wieder in das Lenkrad greifen konnte. "Das Gefühl hat mich in dieser Zeit nie losgelassen. Ich sagte immer wieder, nächstes Jahr fahre ich, nächstes Jhr klappt es", so Eres. In der Saison 2013 war es dann wieder soweit. Auf dem Hockenheimring schnupperte Eres wieder die benzingeschwängerte Rennluft. Davor war in fünfjähriger Arbeit ein Porsche 964 RSR Carrera 4 zu einem 964 RSR aufgebaut worden. "Wir wollten unbedingt diese RSR Karosserie und Form, da uns diese so super gefällt. Dabei haben wir versucht, alles möglichst orginal zu halten".
Der rund 365 PS starke 3,8 Liter Motor stammt von Motorenpapst Reinhold Schmirler. Dabei wiegt der hellblaue 964er nur 1100 kg. Ein Getriebe vom 996 Cup sorgt für das schnelle Wechseln der Gänge. Der Aufbau sei kein leichtes Unterfangen gewesen. Nach einigen Kinderkrankheiten in der Saison 2013 war Eres in der zurückliegenden Saison ganz vorne angekommen. Damit habe er sein eigentliches Ziel schon übertroffen.
Gerade die Bremse habe in der Anfangszeit einige Probleme bereitet. "Es ist natürlich schwer Vertrauen ins Auto zu gewinnen, wenn du nicht weißt, ob in der nächsten schnellen Ecke das Auto bremst", bringt Eres die Problematik auf den Punkt. Doch im Jahr 2014 lief es endlich problemlos. Der fünfte Platz in der Endabrechnung erbringt den Beweis auf dem Papier. Gerade an Dijon erinnert sich Eres gerne zurück. Mit H.P. Wenger hatte er einen bärenstarken Konkurrenten. "Ich habe mir sieben Tausendstel gewonnen. Das war mein absolutes Highlight", findet Eres. Freuen wir uns auf die kommende Saison und tollen Motorsport in der PCHC, wo Mate Eres mit seinem "Schlumpfmobil" wieder für Furore sorgen könnte.
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Patrick Holzer
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Packender Zweikampf zwischen Mate Eres und H.P. Wenger |
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Patrick Holzer |
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Artikel vom 04.04.2015
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