Vor dem Wochenende hatte sich Aust-Motorsport-Speerspitze Niclas Kentenich besonders im Qualifying eine deutliche Steigerung vorgenommen. Doch ein Zwischenfall sorgte schon in der ersten Runde des Zeittrainings für Probleme: „In der letzten Kurve bremste ein anderer Fahrer vor mir unnötig stark ab. Ich konnte noch reagieren, aber mein Hintermann hat meinen Auspuff und die Heckpartie getroffen“, berichtet er. Mit stumpfen Waffen reichte es für den Mann aus Neuss immerhin noch für die Startpositionen 26 (Samstag) und 20 (Sonntag).
In den Rennen ging es für Niclas Kentenich also darum, das Maximum aus der mittelmäßigen Ausgangslage zu machen. Mit Platz 21 konnte er sich schon am Samstag um fünf Plätze verbessern. Noch vielversprechender begann für ihn das zweite Rennen am Sonntag. Der 460 PS starke Aust-Porsche war schnell unterwegs, gewann viele Positionen und lieferte sich spannende Duelle im Mittelfeld des schnellsten deutschen Markenpokals.
Zwei Runden vor Schluss war Niclas Kentenich kurz davor, zwei Punkte für den 14. Platz einzufahren, als ihn Konkurrent Pieter Schothorst
(NED) unfair auf die Wiese drängte. Kentenich konnte sich von der holprigen Auslaufzone zwar mit großem Einsatz zurück auf die Strecke retten, verlor auf dem Gras aber viele Positionen. „Das ist sehr schade und absolut unnötig“, ärgerte sich der 26-Jährige, der schlussendlich auf Rang 17 gewertet wurde. „Vorher hatten wir in unserer Kampfgruppe ein wirklich spannendes und faires Rennen. Aber Pieter Schothorst hat es absolut übertrieben und mehrmals zugestoßen.“ Schothorst wurde für seine Fahrweise im Anschluss mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. „Das ist natürlich die richtige Entscheidung, nützt uns persönlich aber nichts“, kommentiert Teamchef Frank
Aust.
Patrick Eisemann bestätigt beste Saisonleistung
Im Sonntagsrennen kam Porsche-Neueinsteiger Patrick Eisemann zum zweiten Mal in dieser Saison auf der 24. Position bei insgesamt 37 Startern ins Ziel. Eine Leistung, die den Aufwärtstrend des zweiten Aust-Motorsport-Piloten bestätigt. Ganz zufrieden war der junge Nachwuchsmann aus der Nähe von Stuttgart aber trotzdem nicht. „Ich musste einem Unfall ausweichen und über die Wiese fahren“, berichtet er. „Danach funktionierte mein Kühler nicht mehr optimal und der Motor konnte nicht seine volle Leistung abrufen. Sonst wäre es vielleicht noch weiter nach vorne gegangen.“ Den ersten Lauf am Samstag hatte Eisemann nach einem Verbremser vorzeitig beenden müssen.
Insgesamt zog Teamchef Frank Aust ein gemischtes Fazit: „Durch das Pech im Qualifying war das Wochenende für Niclas schon am Samstagmorgen quasi gelaufen. Im Rennen hat er sein Bestes gegeben und wäre am Sonntag auch fast belohnt worden.“ Mit der Leistung von Patrick Eisemann war Aust zufrieden: „Besonders am Sonntag hat Patrick sein Potenzial erneut gezeigt. Wenn er ein bisschen konstanter wird und kurze Unkonzentriertheiten, wie seinen kleinen Verbremser am Samstag, vermeidet, wird er auf jeden Fall bald deutlich bessere Ergebnisse erzielen.“
Der nächste Renneinsatz steht für Aust Motorsport bereits in zwei Wochen auf dem Programm. Vom Teamsitz in Rietberg führt die Reise dann in die Eifel: Auf dem Nürburgring werden vom 15. bis zum 17. August die Saisonläufe Nummer elf und zwölf ausgetragen.
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