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Langstreckenmeisterschaft Nürburgring
Jetzt geht die Saison erst richtig los
Das 24h-Rennen am Nürburgring gehört der Vergangenheit an. Triumphe sind gefeiert und Niederla-gen inzwischen längst verdaut worden. Höchste Zeit, dass die Motorsportfans wieder Rennsport-Action vom Feinsten geboten bekommen. Und die liefern die Teilnehmer der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Am kommenden Samstag, 20. Juni, wird die ‚Grüne Hölle’ wieder beben, wenn um Punkt 12 Uhr der dritte Lauf gestartet wird.
 © VLN
 Frikadelli Racing mit Jubiläumserfolg?
Nach knapp zweimonatiger Pause können es die meisten Piloten kaum noch erwarten, endlich wieder in ihre Boliden zu steigen, um die vier Stunden auf der 24,358 Kilometer langen Kombination aus Grand-Prix-Kurs-Kurzanbindung und legendärer Nordschleife zu absolvieren. „Es wird höchste Zeit, dass es weitergeht“, trifft VLN-Urgestein Jürgen Fritzsche, der mit Zwillingsbruder Heinz-Otto (beide Hückeswagen) im Opel Astra OPC Cup um den Sieg fährt, den Nagel auf den Kopf. Wenn sich die Piloten beim 57. ADAC ACAS H&R-Cup in das Abenteuer Nürburgring stürzen, werden die Fans wieder voll auf ihre Kosten kommen. In der VLN geht es jetzt erst richtig zur Sache – acht von insgesamt zehn Rennen stehen noch im Terminkalender. Zudem kann am kommenden Samstag eine historische Marke geknackt werden: der 200. VLN-Sieg eines Porsches. Größer als beim dritten Lauf der Saison 2015 waren die Chancen wohl nie zuvor. Die wahrscheinlich besten Aussichten auf diesen Jubiläumserfolg hat das Team Frikadelli Racing mit Klaus Abbelen, Sabine Schmitz (beide Barweiler) und Patrick Huismann (Niederlande). Ihr Porsche GT3 R zeichnet auch für den bislang letzten Sieg des Herstellers bei einem VLN-Rennen, im August 2014, verantwortlich. „Wir waren ja schon einmal kurz davor. Jetzt soll es endlich klappen. Wir fahren wie immer nach dem Motto Sekt oder Selters“, sagt Schmitz, die mit ihren Teamkollegen in einem komplett sanierten Fahrzeug an den Start gehen wird, entschlossen. Aufgrund von Unfällen und technischen Defekten war der 46-Jährigen in dieser Saison bisher nicht sehr viel Zeit hinter dem Steuer vergönnt. „Deshalb übernehme ich diesmal auch den Start.“

Hoffnungen auf den historischen Sieg können sich auch die beiden Teams aus der Klasse SP Pro machen. Sowohl Georg Weiss (Monschau), Jochen Krumbach (Eschweiler) und Oliver Kainz (Kottenheim) im Porsche 911 GT3 RSR des Wochenspiegel Team Manthey als auch Eberhard Baunach (Köln), Wolfgang Kaufmann (Molsberg) und Maik Rönnefarth (Bad Neuenahr-Ahrweiler) im Porsche 911 GT3 KR von Kremer Racing haben gute Karten, den dritten VLN-Lauf zu gewinnen. Sollte keines der bisher genannten Teams das nötige Glück auf seiner Seite haben, steht noch eine ganze Armada bereit, um für den Hersteller in die Bresche zu springen. In der Klasse SP7 gehen 17 Teilnehmer an den Start – allesamt im Porsche, allesamt mit dem Grundpotenzial, das Rennen zu gewinnen. Mit von der Partie werden am Samstag auch weitere Fahrer sein, die beim 24h-Rennen am Nürburgring einen bleibenden Eindruck hinterließen. Zum einen ist da Adam Christodoulou (Großbritannien), der beim Eifelmarathon im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 mit der zweitbesten Zeit im Top-30-Qualifying auf sich aufmerksam machte. Dass Christodoulou nun mit Nico Verdonk (Belgien) für Prosport-Performance GmbH im Porsche Cayman in der Klasse V5 an den Start geht zeigt, dass er sich auch für leistungsschwächere Fahrzeuge längst nicht zu schade ist. Der Brite ist Rennfahrer mit Leib und Seele und steht somit sinnbildlich für die Leitmotive der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring.

Gleiches gilt für das Team Scheid – Honert Motorsport, das nach einem Einschlag ihren BMW M235i Racing Cup unter widrigsten Bedingungen an der Strecke reparierte und ihn unter dem Jubel der Fans nach vier Stunden wieder ins 24h-Rennen schickte. Im gleichen Auto werden Jörg Weidinger (Schaftlach), Michael Schrey (Wallenhorst) und Uwe Ebertz (Sinn-Fleisbach) im BMW M235i Racing Cup gegen 16 Konkurrenten um den Sieg und Punkte für das Klassement kämpfen. Es sind unter anderem die Marken-Wettbewerbe, die dem VLN-Rennen ihren besonderen Charme verleihen. So dürften die Motorsportfans den Entscheidungen zwischen den Toyota GT 86-Teams im TMG GT86 Cup genauso entgegenfiebern, wie denen im Opel Astra OPC Cup. Dort stellen die Zwillingsbrüder Fritzsche, Jürgen und Heinz-Otto, mit Bravour unter Beweis, dass Alter vor Erfolg nicht schützt. Beide holten im Vorjahr den Titel und setzten mit ihrem Teamkollegen Hannu Luostarinen (Finnland) mit dem ersten Platz beim zweiten VLN-Lauf eine weitere beeindruckende Duftmarke in der Saison 2015.

Neben der Titelverteidigung im beliebten Opel-Markenpokal ist für Heinz-Otto Fritzsche ein weiteres Ziel zum Greifen nah. Vier Siege fehlen dem Hückeswagener, um die 81 Klassensiege von Ralf Schall (Dornstadt) zu übertrumpfen und sich damit auf den ersten Rang der erfolgreichsten Fahrer der VLN-Geschichte zu setzen. Wer sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen möchte, muss dafür nicht tief in die Tasche greifen. Familienfreundlichkeit wird in der populären Breitensportserie groß geschrieben. Tickets für die geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs, den Besuch im Fahrerlager, der Boxengasse und der Startaufstellung sind für 15 Euro an den Tageskassen erhältlich. Jugendliche bis einschließlich 14 Jahre haben freien Eintritt. Rund um die Nordschleife ist der Eintritt für das Erlebnis ‚Grüne Hölle’ kostenlos.

Das Rennen über die Distanz von vier Stunden startet am Samstagmittag um 12 Uhr. Zuvor werden im Zeittraining von 8:30 bis 10 Uhr die Positionen in der Startaufstellung ausgefahren.
Presse VLN
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Artikel vom 18.06.2015

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