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Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2011 
Fortuna fährt nicht im Renault
Nach dem glücklicherweise recht glimpflichen Ausrutscher von Teamchef und Fahrer des semiQuarz Racing-Teams Dietmar Henke sollte beim 4. Rennen der Langstrecken- meisterschaft Nürburgring (VLN) der Knoten platzen. Zu Beginn des 4h-Rennens sah es nach einem ersten Erfolg für das gebeutelte Team aus. Doch schon nach gut einer Stunde musste das Team erneut einen Ausfall hinneh- men.
 © Meuren
 Nach einer Stunde kam das Aus 
Das Team Walli, das für Aufbau und Wartung des Renault Clio Cup von semiQuarz Racing verantwortlich ist, hat ganze Arbeit geleistet: Nach dem Unfall im letzten Rennen stand „Vader 1“, so der interne Name des Rennautos, wie aus dem Ei gepellt in der Box, bereit für das offizielle Zeittraining zum 4. Lauf der VLN. Dietmar Henke (Paunzhausen) und Konstantin Wolf (Unterschleißheim) brannten förmlich darauf zu zeigen, was sie mit dem Rennauto zu leisten in der Lage sind. Zunächst drehte Henke zwei Runden im Zeittraining, die jedoch trotz frühem Start in das 1,5 stündige Training bereits von vielen Unfällen geprägt war. Auch sein Mitstreiter Wolf fand zunächst keine besseren Bedingungen: In seiner ersten Runde wurde er immer wieder durch gelbe Flaggensignale eingebremst, erst im zweiten Umlauf schaffte er es mit einer Zeit von 10:03 Minuten, den Wagen auf die zehnte Startposition der Cup-Wertung zu stellen. Für das bislang gebeutelte Team eine aussichtsreiche Ausgangssituation – bei 23 Startern in der Klasse.

Eingeräumter Platz reicht nicht aus
Konstantin Wolf ging zuerst in das für vier Stunden angesetzte Rennen. Clever ließ er zunächst den Wettbewerb überholen, der sich schon in der zweiten Kurve über die Vorfahrt uneins war, wodurch Wolf mit seiner Linie nicht nur seine ursprüngliche Position wieder einnehmen konnte, sondern gleichzeitig auch einige Plätze gut machte. Während die Führenden der Cup-Klasse ein eigenes Rennen fuhren, lieferte sich Wolf im Verfolgerfeld spannende Positionskämpfe, die „hart aber fair“ ausgefochten wurden. Im Laufe seines Stints drehte er trotz der vielen Kämpfe mit konstanten Zeiten unter zehn Minuten seine Runden. Im siebten Umlauf war Wolf im Streckenabschnitt „Brünnchen“ gezwungen, einem weitaus schnelleren Fahrzeug Platz zu machen. Der Konkurrent, der in einer anderen Klasse an den Start ging, unterschätzte sowohl Länge als auch Breite seines Autos – Wolf machte noch mehr Platz und geriet dabei neben die Strecke. 

Diese Fahreinlage quittierte der Wagen sofort mit einem Heckausbruch. Wolf konnte „Vader 1“ zwar zunächst abfangen, rutschte jedoch in Folge des Manövers quer über die Strecke und schlug mit der Front in die Leitplanke ein. Erneut endete das Rennen für semiQuarz Racing verfrüht und ohne Erfolg. Schon eine erste, von Team Walli noch vor Ort gestellte Diagnose machte die Hoffnung auf eine schnelle Reparatur zunichte. In heimischer Werkstatt wurden die ersten Eindrücke bestätigt: „Vader 1“ ist ein Totalschaden. Aus Sicherheitsgründen erfolgt ein Neuaufbau auf Basis einer Rohkarosserie. Ob semiQuarz Racing beim nächsten Rennen in 14 Tagen an den Start gehen kann, ist derzeit ungewiss. Fortuna ist wahrlich keine Renault-Fahrerin.
Das nächste Rennen startet am 11. Juni, die Renndistanz beträgt vier Stunden.

Stimmen nach dem Rennen
Dietmar Henke, Teamchef und Fahrer
„Team Walli hat wieder ganze Arbeit geleistet und ein erstklassiges Auto bereitgestellt. Der Wagen läuft und liegt von Rennen zu Rennen besser. Was uns jetzt noch fehlt, ist eine Portion Glück. Zunächst bin ich froh, dass Konstantin keinen Schaden erlitten hat – Material lässt sich ersetzen oder reparieren. Dennoch ist es extrem ärgerlich, denn wir haben wieder unser Potential gezeigt und ich bin überzeugt, dass wir die Möglichkeit haben, im vorderen Drittel fahren zu können. Ob wir am kommenden Rennen teilnehmen, hängt in erster Linie von den Schäden und der Reparaturdauer ab. Fix terminiert ist der Start und wir freuen uns alle drauf.“

Konstantin Wolf, Fahrer
„Der Einschlag war ziemlich heftig und wäre ohne HANS (head and neck support) sicherlich nicht so glimpflich abgegangen. Der Fahrer des Porsches sollte sich vielleicht mal Gedanken über seinen Fahrstil machen und sich die Maße seines Autos einprägen. Der Wagen läuft wirklich erstklassig, liegt gut und lässt sich leicht fahren. Jetzt müssen wir nur noch ankommen!“
Redaktionsbüro Meuren

Artikel vom 01.06.2011

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