Der Sieg ging jedoch an seinen Cousin Michael Schrey, der ebenfalls in einem Porsche 935K1 ins Rennen gegangen war und als Zweiter ins Ziel fuhr. Daniel hatte gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen verstoßen, wurde entsprechend bestraft und rutschte so auf den zweiten Rang ab. Dritter wurde der lila-farbene Porsche 911 RSR von dem unter Pseudonym startenden „Baron von Münchhausen“ und Michael Joos. Sie hatten über zwei Drittel des Rennens die Führung inne, leistet sich aber einen Boxenstopp zu viel.
„Ich bin völlig kaputt“, sagte Daniel Schrey. „Ich hatte ein paar Mal einen Krampf im Oberschenkel. Und die Lenkkräfte sind so hoch. Mir fallen fast die Arme ab.“
50 Minuten vor dem Ende des Rennens ging die Strategie der Schreys auf. Michael Joos steuerte als Führender zum zweiten Mal die Box an, um den „Baron“ für das letzte Renndrittel ans Steuer zu lassen. Die Schreys aber fuhren durch und zogen am Wagen mit der Startnummer #509 vorbei. „Das waren meine ersten sieben Runden auf dem Nürburgring. Ich bin froh, dass ich den dritten Platz halten konnte. Michael Joos hat natürlich den Löwenanteil daran und zuvor einen tollen Vorsprung herausgefahren“, sagte der Baron von Münchhausen.
Das Duell der Schreys hatte Daniel in der zehnten Runde für sich vorentschieden. Zuvor lieferten sich beide einen packenden Kampf. Immer wieder attackierte Michael den vor ihm fahrenden Daniel, ehe er in der siebten Runde an ihm vorbeiging. Doch nur eine Runde später schlug Daniel zurück und konnte sich in der Folge leicht absetzten. „Das war wirklich ein sehr enges Duell. Besonders in einigen Kurvenpassagen war Michael schneller. Ich habe ihn dann erst mal vorbeigelassen, um nicht ständig in den Rückspiegel gucken zu müssen. Dann aber war er plötzlich sehr langsam und ich bin wieder vorbei gefahren“, schildert Daniel das Kräftemessen mit seinem Cousin, dass letztlich erst am grünen Tisch entschieden wurde. Der spätere Sieger war hochzufrieden: „Ich bin glücklich. Die Strecke war sehr voll. Da muss man sich erst mal dran gewöhnen. Ich hatte auch eine Berührung und bin froh, ins Ziel gekommen zu sein. Es war wirklich extrem anstrengend“, sagte Michael Schrey.
Achim und Peter Heinrich landeten mit ihrem BMW M1 hinter den drei Porsche auf dem vierten Rang. Besonders auf den geraden Streckenabschnitten machten die beiden immer wieder Zeit gut. Besondere Erfahrungen machte DTM-Pilot Daniel Juncadella. Der Spanier ging beim Classic-Rennen zusammen mit seinem DTM-Teamchef Peter Mücke im Mercedes-Benz 190E 2.5-16 Evo II an den Start: „Dieses Auto ist ganz anders als alles, was ich bisher gefahren bin. Für mich ist es ein ganz spezielles Erlebnis, weil ich zum ersten Mal auf der Nordschleife war und dieses Auto so viel Geschichte versprüht. Es fährt sich ganz anders als mein Rennauto, viel mehr wie ein Straßenauto. Aber mit Slicks ging es schon ganz gut. Es ist schwer vorstellbar, wie die Fahrer früher damit Rennen gefahren sind. Aber damals konnte der Fahrer wohl auch mehr den Unterschied ausmachen.“ Mücke und Juncadella beendeten das Rennen auf Rang 24.
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