Am Start standen etwa die drei historischen Rundstreckenmeisterschaften des Automobil-
Weltverbandes FIA, in der historische Formel-1-Fahrzeuge, Sport-Prototypen und
die agilen Flitzer der Formel-Junior-Ära zu sehen waren. Zum stimmungsvollen
Höhepunkt des Wochenendes wurde das Abendrennen der zweisitzigen Rennwagen
und GTs bis 1960/61: Das riesige Feld mit 47 historischen Fahrzeugen ließ
Le-Mans- Feeling aufkommen, als in der Abenddämmerung die Scheinwerfer
aufflammten. Standesgemäß wurden die bildschönen Rennwagen im Ziel mit
einem Feuerwerk empfangen. Zu einem Höhepunkt wurden aber auch die
Ehrenrunden, die das erste Weltmeisterfahrzeug von Michael Schumacher
absolvierte. Der Benetton Ford B194-5 von 1994 war ein viel beachtetes
Schaustück in dem an Höhepunkten nicht armen Fahrerlager. Informationen und
Impressionen vom Rennwochenende gibt es im Internet auf der offiziellen
Homepage unter www.avd-oldtimer-grand-prix.de.!
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Motorsporthistorie lebendig werden zu lassen
Dieser Kerngedanke wurde am Veranstaltungswochenende bestens umgesetzt. Von den Vorkriegsrennwagen der
„Vintage Sports Car Trophy“ bis zu den Formel-1-Boliden der 70er und frühen 80er
Jahre reichte die historische Bandbreite in den Rennen. Im offenen Fahrerlager
erlebten die Besucher das Geschehen noch einmal näher als in den vergangenen
Jahren. „Wir haben in diesem Jahr neue Zelte für die Präsentation der Teilnehmerfelder
verwendet, die noch offener für die Zuschauer waren“, erläutert Ludwig Fürst
zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, Präsident des Automobilclub von
Deutschland (AvD). „So konnten wir ihnen das Geschehen noch näher bringen.
Beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix kann man Motorsport von der Box bis auf die
Strecke hautnah verfolgen. Dieses direkte Erlebnis ist etwas, was diese Veranstaltung
einzigartig macht.“
Dass dieses Konzept aufging, bestätigten nicht nur die
zahlreichen Besucher, sondern auch die Experten. So etwa einer der besonderen
Ehrengäste: Norman Dewis, der ehemalige Cheftester von Jaguar, besuchte das
Marken-Village der britischen Automobilschmiede aus Anlass des 60. Geburtstages
des D-Type, den er mit entwickelt hatte. „Eine grandiose Veranstaltung“,
fasste der 94jährige seine Eindrücke zusammen. „Ich war schon so oft hier und
freue mich immer sehr, wenn ich kommen kann. Die Begeisterung – speziell für die
Marke Jaguar – und das Wissen der Enthusiasten sind beachtlich. Ich mag die
Atmosphäre sehr und genieße die Zeit.“ Die exzellenten Starterfelder, spannende
Rennen und ein vielfältiges Programm auf und abseits der Strecke brachten dem
AvD-Oldtimer-Grand-Prix auch in diesem Jahr viel Lob ein: „Wir sind sehr stolz
darauf, dass unser Event international einen exzellenten Ruf besitzt“, fasste AvDPräsident
Fürst zu Löwenstein zusammen. „Diesen zu erhalten und ihm weiterhin
gerecht zu werden ist unsere Mission, die wir in der Veranstaltergemeinschaft aus
AvD, Histomobil GmbH, dem Club Historischer Renn- und Sportfahrzeuge
Nürburgring und dem Hesse Motor Sports Club gemeinsam verfolgen.“
Rallye-Altmeister Walter Röhrl überragend im Regen
Spannender Motorsport wurde am Wochenende vom ersten Tag an geboten: Der
AvD-Historic-Marathon auf der Nordschleife geriet durch die typische Eifelwitterung
zu einer spektakulären Angelegenheit. Starkregen sorgte für höchste fahrerische
Ansprüche und eine eineinhalbstündige Rennunterbrechung. Am besten
meisterten Marcus von Oeynhausen und Frank Stippler die Herausforderung, die
im Jaguar E-Type von 1962 ihren fünften Marathon-Sieg holten. Sie setzten sich
nach einem spannenden Fight gegen Jason Wright / Michael Gans (Ford GT40)
durch. Walter Röhrl lief mit Dr. Armin Zumtobel im Porsche 911 als Dritter im Ziel
ein. Der zweifache Rallye-Weltmeister hatte zuvor bei einer sehenswerten Aufholjagd
sein überragendes Fahrkönnen voll ausspielen können. Röhrl war es auch,
der am Samstag die Sieger eines anderen Marathons ehrte: In der Hospitality von
Veranstaltungspartner TÜV Rheinland kürte er die Sieger der AvD Heldentour. Die
viertägige Rundfahrt für historische Tourenwagen und GT in der Tradition der
„2000 km durch Deutschland“ lief als Prolog in der Woche vor dem AvD-Oldtimer-
Grand-Prix. In der sportlichen Wertung setzten sich Sebastian Lohmann und
Stefan de Smidt in einem Porsche 911 T von 1971 durch.!
Zahlreiche Automobilhersteller zeigten einzigartige Schaustücke
Zu einem Motorsport-Fest wurde der AvD-Oldtimer-Grand-Prix auch dank der
Beteiligung vieler Hersteller, Clubs und Industriepartner. So präsentierte BMW
Group Classic vor den beiden BMW Rennen eine Reihe historischer Fahrzeuge in
Aktion – darunter Tourenwagen aus der DTM, die von ehemaligen Piloten aus der
Serie gefahren wurden, die in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag feiert. Opel zeigte
„Legenden der Opel-Motorsportgeschichte“, zu denen auch das älteste
Rennfahrzeug des Wochenendes gehörte: ein 10/12-PS-Rennwagen aus dem
Jahr 1903. Porsche Classic zeigte auf einem 14.000 Quadratmeter großen Areal
historische Modelle und zelebrierte 40 Jahre Porsche 911 Turbo. Viele weitere
Marken – etwa Alfa Romeo, Ferrari, McLaren und Maserati – waren werksseitig
oder durch ihre Markenclubs vertreten und zeigten viele einzigartige Automobile
aus ihrer Unternehmensgeschichte.
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