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100 Jahre Indy 500 - Teil 1
"Was soll ich sagen - es waren 800 Linkskurven"
„Hier geht es nur um den Sieg. Wer hier gewinnt, für den wird ein Traum wahr“. Die Worte stammen von Al Unser Junior, Spitzname „Little Al“. Für den Spross einer der bekanntesten Rennfahrerdynastien Amerikas wurde dieser Traum Wirklich- keit. Zweimal stand er ganz oben auf dem Podest – beim Indy500 auf einer der legen- därsten Rennstrecken der Welt. Vor genau hundert Jahren begann die Geschichte dieser faszinierenden Strecke. Sie ist längst zu einem Mythos geworden.
 © Ron McQueeney
 1911 wurde das erste Indy 500 ausgetragen
Im März 1909 wurden die Arbeiten zum Bau eines 2,5 Meilen Ovals, eine halbe Stunde vor den Toren der Stadt Speedway, in Angriff genommen. Damals waren Speedway und das umliegende Indianapolis Zentren einer seit der Jahrhundertwende aufstrebenden Automobilbranche. „Indianapolis wird das Zentrum pferdeloser Kutschen sein“, orakelte der Initiator des Projekts. Carl Graham Fisher galt als erfolgreicher Geschäftsmann und hatte in Europa die Faszination Autorennen erlebt. In England lernte er das südwestlich von London gelegene neue Oval von Brookland, die damals erste permanente Rennstrecke der Welt, kennen. Diese Idee begeisterte Fisher so sehr, dass ihn der Gedanke nicht mehr los ließ. In Speedway fand er den Ort, wo er seine Vision in die Tat umsetzen wollte. Den Ausschlag soll aber ein streikendes Automobil gegeben haben. Nach einer Autofahrt mit mehreren Reifendefekten und einem überhitzten Motor, hatte Fisher genug. Schluss mit den ganzen Kinderkrankheiten. Eine Teststrecke für die Automobilindustrie sollte her. Was war da naheliegender, als die Automobilfirmen gegeneinander antreten zu lassen.

Zusammen mit drei Freunden kaufte Fisher für 72.000 Dollar ein 1,3 Millionen qm großes brach liegendes Gelände. Schon im Juni des Jahres 1909 wurde das erste Rennen ausgetragen – ein Wettfliegen für Freiballons. Bis August 1909 waren die Bauarbeiten abgeschlossen. Noch im selben Jahr wurden die ersten Autorennen ausgetragen. Louis Schwitzer gewann das erste Rennen über die Distanz von fünf Meilen. Die Oberfläche der Piste bestand anfangs nur aus Schotter und Teer. Die ersten Autorennen forderten ihre Opfer. Drei tödlich verunglückte Rennfahrer und zwei Zuschauer waren gleich bei den Eröffnungsrennen im August 1909 zu beklagen. Daraufhin verbot der US Verband AAA weitere Rennen auf dem Kurs. Initiator Fisher nahm nochmals Geld in die Hand und verpasste der Strecke einen neuen Belag aus über drei Millionen Ziegelsteinen. Daher trägt die Strecke noch heute den Namen Brickyard

Ron McQueeney

Mit einem Schnitt von 116,89 km/h gewann Eay Harroun die ersten Indy 500

Ray Harroun erster Sieger auf einem Marmon Wasp

Zwei Jahre später fand das erste 500 Meilen Rennen statt. Am 30. Mai 1911 überquerte Ray Harroun auf einem Marmon Wasp nach 200 Runden als Sieger die Ziellinie. Sechs Stunden, 42 Minuten und 11 Sekunden waren auf der Uhr abzulesen. Harroun erzielte dabei einen Schnitt von 75 Meilen pro Stunde (116,89 km/h). 40 Fahrzeuge waren gestartet, über 80.000 Zuschauer an der Piste begeistert. Das erste 500 Meilen Rennen führte in den USA zu einer wahren Motorsporteuphorie. Der Bau weiterer „Speedway-Strecken“ war die Folge. Auch in Europa nahm man Notiz von den Indy500. Hersteller wie Mercedes, Fiat oder Peugeot wurden mit ihren Werksteams über den großen Teich nach Speedway gelockt. 1927 kaufte Eddie Rickenbacker, selbst Indy Pilot und Kampfflieger im ersten Weltkrieg, Fisher den Speedway ab. Dank seiner Hilfe überstand das Indy500 die Wirtschaftsdepression. Während des 2. Weltkrieges lag die Strecke jedoch brach und drohte zu verfallen. Wohnungsspekulanten versuchten das Gelände zu kaufen. Wilbur Shaw, dreifacher Idy500 Sieger, verhinderte dies indem er Tony Hulman, einen Backpulver Magnaten, überzeugte die Rennstrecke zu kaufen. Shaw selbst wurde neuer Speedway Präsident, bis er bei einem Flugzeugabsturz 1952 ums Leben kam. Nach und nach wurde die Strecke mit Asphalt versehen. 1961 war mit Ausnahme des ein Yard breiten Start- und Zielstriches die gesamte Strecke asphaltiert. Die meisten der Ziegel gibt es aber immer noch. Sie liegen unter der modernen Asphaltdecke.

Ron McQueeney

Alberto Ascari startete mit Ferrari 1952 bei den Indy 500

Die Europäer beim Indy500

„Was soll ich sagen – es waren 800 Linkskurven“, äußerte sich Jim Clark nach seinem Indy 500 Sieg 1965. Begeisterung hört sich anders an. Dennoch lockte das Nudeltopf-Rennen immer wieder Fahrer vom alten Kontinent an. Von 1950 bis 1960 standen die Indy 500 sogar im Kalender der Formel 1 Weltmeisterschaft, wenn auch mit gänzlich abweichenden Reglement. Daher mieden die europäischen Rennställe das Oval und die Amerikaner blieben weitestgehend unter sich. Nur wenige wagten die Reise über den großen Teich wie etwa Ferrari 1952. Doch Ferrari Pilot Alberto Ascari sah nach einem Defekt die Zielflagge nicht. Die amerikanischen Fahrer dominierten weiterhin.

Ron McQueeney

Nach 51 Jahren gewinnt mit Jim Clark wieder ein Europäer in Indy

Das änderte sich erst 1965 mit dem Sieg von Jim Clark. Die europäische Presse sparte nicht mit Kritik. Wegen des Preisgeldes ziehe der Schotte das Rennen in den USA dem zeitgleich stattfindenden Monaco-GP vor, ein Skandal! Bereits 1963 und 1964 hatten sich Jim Clark und das Lotus Team um dessen genialen Boss Colin Chapman am Klassiker versucht. Scheiterte Jim Clark im ersten Jahr als Gesamtzweiter nur knapp, so fiel der Schotte 1964 nach der Pole bereits nach 47 Runden aus. Nicht unbedingt das Preisgeld trieb Jim Clark um – die Amerikaner im eigenen Wohnzimmer zu schlagen, das hätte etwas. Bereits im Training wird mit verschiedenen Treibstoffmischungen experimentierte, ehe man wieder auf Alkohol umstellte. Eine angemietet Stock-Car-Crew verrichtete den Service am Lotus. Nur 16 Sekunden pro Stopp stand der Rennbolide. Die Konkurrenz brauchte meist mehr als 30 Sekunden. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Nach 51 Jahren gewann erstmals wieder ein Fahrer aus Europa die Indy 500. Übrigens schlecht weggekommen ist Jim Clark mit seinem Sieg nicht. So sahnte er neben den 166.621 Dollar Preisgeld noch einen Plymouth, eine Armbanduhr, einem Bekleidungsgutschein, einem Warengutschein, sowie einem Schweißbrenner und einer Wolldecke ordentlich ab. Im folgenden Jahr steht wieder ein Europäer ganz oben auf dem Podest. Graham Hill fährt vor Jim Clark zum Sieg.

Ron McQueeney

 Überraschungssieger Arie Luyendyk aus den Niederlanden

Erst 23 Jahre später nahm wieder ein Europäer den Siegerpokal in Empfang. Die Amerikaner hatte einige Probleme mit dem holländischen Überraschungssieger und dem unaussprechlichen Namen - Arie Luyendyk. „Ich wusste, dass ich in der Lage bin so ein Rennen zu gewinnen. Dass es aber gleich Indy sein würde, habe ich auch nicht gedacht“, strahlte Luyendyk, der mit dem Sieg um über 1 Million Dollar reicher wurde. Beim ersten Rennen 1911 wurden noch 27 500 Dollar ausgeschüttet – insgesamt.
Jürgen Holzer
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Artikel vom 05.01.2012

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