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Hockenheim Historic - In Memory of Jim Clark vom 16. - 18. April 2010 Hockenheimring
Als Privatfahrer so schnell wie ein Profi
70 Jahre alt wird Kurt Ahrens am 19. April 2010. Die Hockenheim-Ring GmbH und Tobias Aichele, Geschäfts- führer der Solitude GmbH, bereiten dem sympathischen Braunschweiger ein beson- deres Geburtstagsgeschenk: Eine Parade im Rahmen der „Hockenheim Historic – In Memory of Jim Clark“ vom 16.-18. April 2010 auf dem Hockenheimring, mit den Fahrzeugen, welche Ahrens in seiner aktiven Laufbahn gefahren ist.  
 © Presse Hockenheimring
 Kurt Ahrens mit den Porsche-Urgesteinen Singer und  Linge 
Ahrens selbst führt das Feld in einem Porsche 908/2 aus dem Porsche-Werksmuseum an. 
Mit diesem Sportprototypen hat der Braunschweiger für den Sportwagenhersteller zahlreiche Erfolge eingefahren. Der Name Ahrens tauchte im Formel-Rennsport der 60er-Jahre in nahezu allen Starterlisten auf, und zwar gleich zweimal. Vater und Sohn fuhren damals gegeneinander, vor allem in der Formel Junior. Kurt, der Junior, heute 68 Jahre alt, wurde in Folge zum deutschen Qualitätsbegriff. In der Monoposto-Liga ließ er nichts aus und stieg von der Formel Junior und der Formel 3 in die Formel 2 und sogar kurz in die Formel 1 auf. Dreimal (1961, 1963 und 1965) wurde Kurt Ahrens Deutscher Rennwagen-Meister und 1967 Formel-3-Nationencup-Sieger. Unvergessen die Formel-2-Duelle, in denen er Gegner vom Kaliber eines Rindt, Clark, Mitter oder Siffert bezwang. Jack Brabham vertraute ihm 1968 einen seiner Wagen für den Deutschland- Grand-Prix an. 1969 holte Porsche den „Eisenfuss“ für zwei Jahre ins Werksteam. Dort gelangen Ahrens im Porsche 917 und 908 mit Jo Siffert und Vic Elford als Partner grandiose Erfolge in der Sportwagen-WM.

Rund 300 Rennen, an die 150 Siege – und im Rennbetrieb nie ein Auto verschrottet, nie ein ernster Unfall. Nur einmal hat es richtig gekracht, beim Testen auf dem VW- Testgelände in Ehra-Lessien, wo wegen Aquaplanings sein Porsche 917 zu Bruch ging.

Kurt Ahrens erfreut sich bester Gesundheit und ist mit seiner Frau Reni seit fast 50 Jahren verheiratet. Sie haben vier Kinder. Das Containergeschäft und den Schrotthandel hat der Sympathieträger an seine Nachkommen übertragen. Aber noch immer ist er bestens informiert über alles im Rennsport, versäumt im Fernsehen keinen Formel-1-Lauf und fährt traditionell einmal im Jahr zum F1-Grand-Prix nach Monaco. Darüber hinaus ist er dem historischen Motorsport sehr verbunden und reist gerne zu verschiedenen Oldtimer-Veranstaltungen, um gelegentlich auch einmal selbst wieder hinter dem Steuer Platz zu nehmen.

Warum hörte ein so erfolgreicher Pilot wie Ahrens dann mit 32 Jahren auf? „Weil ich Angst vor einem schweren Unfall hatte. Ich war schockiert über den Verlust guter Freunde“, antwortet Kurt Ahrens spontan. Tatsächlich fiel die Ahrens-Ära in die schlimmsten Jahre des Rennsports, das Sicherheitsdenken steckte noch in den Kinderschuhen. Fast ein ganzes Startfeld verunglückte damals tödlich: Bandini, Mitter, Clark, Siffert, Spence, Schlesser, Rindt, Hawinks, Scarfiotti, Courage und Rodriguez.

„Die meisten waren Gegner in der Formel 2, mit vielen war ich befreundet. Meiner Familie und mir gegenüber konnte ich das nicht mehr verantworten. Ich bin dankbar und glücklich, dass ich überlebt habe“, so der Braunschweiger. Anlässlich der „Hockenheim Historic – In Memory of Jim Clark“ auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg werden diese Erinnerungen wieder wach. Das Formel 2-Training vor 42 Jahren hat tiefe Spuren hinterlassen. Jim Clark verunglückte am 7. April 1968 in der fünften Runde um den Martini Gold Cup (Formel 2 Europameisterschaft) tödlich. Ahrens war Trainingsschnellster und war mit dem Schotten noch am Abend zuvor Gast im aktuellen ZDF-Sportstudio. 
Presse Hockenheimring 

Artikel vom 11.04.2010

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