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DMV Touring Car Championship
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„Unglaublich, wie es sich entwickelt hat“, so Pierre von Mentlen
10 Jahre Swissracing-Team Novidem
Pierre von Mentlen, der Schweizer, er ist ein Mann der nichts halbherzig anpackt. „Wenn ich eine Sache betreibe dann aber bitteschön mit ganzer Hingabe und vollem Einsatz“, so der Schweizer. Als er mit einem Freund vor 10 Jahren eine Bergrennen in der Schweiz besuchte, da wurde das Interesse am Rennsport geweckt. „Wettkampf, das Streben nach Bestleistung unter bestimmten gegebenen Umständen hat mich schon immer fasziniert“. 
 © Jürgen Holzer
 Pierre von Mentlen im Audi R8 GT3 in Hockenheim
In der Berufsausbildung im Metallbereich galt er als begnadeter Fachmann im Umgang mit Schweiß- und Hartlöttechniken. Pierre von Mentlen fackelte nach dem ersten Rennbesuch nicht lange. Er schaute sich in Fachmagazinen um und wurde schnell fündig. Von einem Rennfahrer in Frankreich erwarb er einen Renntourenwagen, einen Renault Clio. Fans und Journalisten, die bald auf den Schweizer aufmerksam wurden, reden noch heute über jenes Rennen 2001 auf dem A1-Ring. Da legte sich Pierre von Mentlen mit dem deutschen Routinier, Lothar Moll an. Die Zuschauer riss es von den Sitzen, als die zwei die Zielgerade herauf geschossen kamen und auf dem allerletzten Drücker in die Eisen stiegen, um nach rechts einzubiegen. Jeder versuchte den anderen auszubremsen oder die bessere Einlenkposition zu bekommen. In der Meisterschaft punktete der Schweizer von Beginn an regelmäßig. Nach dem Clio kam ein gelber Cup-Turbo ins Haus. Den habe ich auf dem Hänger selbst abgeholt. Das Gerät hatte deutlich über 100 PS mehr an der Hinterachse als der Clio zuvor. Es ging aufwärts. Als geschäftlich für Teilnahme an der Meisterschaft nicht immer genügend Zeit blieb, tröstete sich Pierre von Mentlen 2004 mit zwei Truckrennen in einer Monstermaschine des Schweizer Truckchampions Markus Bösiger. Dort hielt er sich mit einem über 1500 PS starken Monster rennsportlich fit. „Das mit dem Truck war eine umwerfende Erfahrung“, so der Schweizer mit leuchtenden Augen. 

Patrick Holzer

Pierre von Mentlen im V8STAR Passat 

Dann kam es gegen Ende der Saison zu einer großen Überraschung für seine Fans. Pierre von Mentlen erwarb für 2005 einen V8Star. Knappe 500 PS, rund das Doppelte an Leistung, wie es der Cup-Renault unter der Haube hatte. Damit fuhr der schnelle Spätein- steiger sofort im Spitzenfeld mit. Einige Defekte des gebraucht erworbenen Renntouren- wagens, die zunächst nicht entdeckt wurden, verhinderten den ersten Gesamtsieg in der ersten Saison. Im Tschechischen Most fuhr Pierre von Mentlen dazu einmal einen aus der FIA-GT-Weltmeisterschaft bekannten Ferrari 575-GT. Mit diesem Boliden auf Anhieb in Führung zu fahren, schien für den Schweizer kein Problem. Lediglich an der Standfestig- keit des Zwölfzylinders aus Italien haperte es. Im Folgejahr bestritt Pierre von Mentlen neben einigen UHSport- und Divinol-Cup-Rennen zusätzlich Läufe zur Euro-GT-Serie. 

Dort setzte das Novidem-Swissracing-Team nicht nur einen V8Star ein, sondern man entwickelte in der Schweiz mit großer Energie, wenn man so will, zusätzlich einen V8Superstar. 7,4L Hubraum mobilisierten bei diesem komplett überarbeiteten Gerät 745 PS an den Hinterrädern. Pierre von Mentlen und sein Freund und Teampartner, Kurt Thiim (DK) sorgten an verschiedenen Strecken Europas denn auch mächtig für Aufsehen. Das galt in dem Jahr natürlich auch für den Gaststarter Superbike-Champion Peter Rubatto beim Novidem-Swissracing-Team. 

Patrick Holzer

2008 wurde der SRM GT präsentiert

Für die Saison 2007 wurde der „V8-Superstar“ weiter entwickelt. „Den Wagen perfekt abzustimmen war die Herausforderung fürs Team. Man legte in Engelberg nicht nur am Motor, dem Antrieb, der Elektronik sondern auch bei der Aerodynamik kräftig Hand an“, weis Pierre von Mentlen noch heute respektvoll zu berichten. Die Mühe sollte sich lohnen. In Hockenheim gab es den ersten Gesamtsieg und am Jahresende wurde im Finallauf die Meisterschaft gewonnen. Zum ersten Mal gelang es dabei in der Serie einem Schweizer den Titel zu gewinnen. Was man zu dem Zeitpunkt nicht wusste. Pierre von Mentlen brach gewissermaßen das Eis in der von Promoter UHSport gemanagten Serie und läutete eine vierjährige Zeit für Schweizer Titelträger ein. 2008 gelang es dem Novidem-Swiss- racing-Team dann einen GT-Wagen zu präsentieren der als komplette Schweizer Entwicklung gefeiert wurde. Der SRM-GT verfügte ebenfalls über eine mit Novidem konzipierten Bigblock-V8-Motor. Um ein Haar wäre es sogar gelungen das Debütrennen mit dem SRM-GT in Hockenheim auf dem dortigen Formel-1-Kurs zu gewinnen. 

Die Führung vom Start weg versetzte das Schweizer Team und deren Fans in Verzückung. Ein Elektroniksensor war den Debütanten am Ende noch leicht zurück. Der Sieg stellte sich dann im Folgejahr erwartungsgemäß ein. In der Saison 2010 konnte nicht alle Meisterschaftsrennen der DMV-TCC-Serie bestritten werden. Das Team richtete den Blick bereits auf zusätzliche Aktivitäten für den Motorenpartner Novidem als Teil des Firmenverbundes in der Schweiz. Mit Gästen des Teams wird man nun unter dem Motto „10 Jahre Novidem-Swissracing-Team“ das 2. DMV-TCC-Raceweekend in Hockenheim begehen. Dabei soll sich die Teamfarbe GELB natürlich in bestem Licht zeigen. „Ich hoffe dass uns die Sonne dabei gewogen ist“, lächelt Teamchef von Mentlen vor einigen Tagen in Hockenheim. „Für alles Andere können wir von Novidem-Swissracing-Team selber sorgen“, so Pierre von Mentlen vor dem Rennwochenende in Deutschland. 
HTS
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Artikel vom 29.06.2011

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