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DMV Touring Car Championship
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Hockenheim - DMV-TCC-Finale 2010
Christian Zink Meister - Aeberhard siegt in Rennen 1 
Das DMV-TCC-Finale in Hockenheim versprach Spannung. Die Rennen erfüllten dieses Versprechen voll und ganz. Bei herrlichem Herbstwetter, Sonne, aber keinen überhöhten Temperaturen, stand Jürg Aeberhard gleich zweimal auf Pole. Sein gelber GT2 lief irre gut, der Fahrer strahlte und Teamchef Kurt zeigte sich in bester Saisonschlusslaune. 44 Fahrer rollten nach einigen Ausfällen im Training an den Start. 
 © Patrick Holzer
 Jürg Aeberhard war im ersten Rennen nicht zu bezwingen
Ein absolutes Rekordfeld im Rahmen der Veranstaltungsserie. Im Motodrom schwebte über allem in den Fan- und Aktivenkreisen natürlich eine ganz große Frage: Wer holt den 21. UHSport-DMV-TCC-Meistertitel in der Saison 2010. Tabellenfüher Hans Christian Zink, der Mann der 2009 die Nr.1 bereits erkämpft hatte, gab sich zurückhaltend. „Natürlich wünsche ich mir die Titelverteidigung. Aber ich werde nicht auf Angriff fahren. Mein Ziel ist es die zum Titelgewinn nötigen Punkte zu holen“, so der Wahlschweizer aus Zug. Würde „Zinky“ den Höhenflug der Schweizer in einer von UHSport in Deutschland veranstalteten Serie mit Rennen in vier Ländern nach Piere von Mentlen, Marc Roth und seinem eigene Vorjahrssieg auch im 4. Jahr in der Schweiz halten können? Experte Reinhold Uhrmacher klärte vor dem Rennen auf. „Acht Leute haben im Rahmen der Rennen 15 und 16 heute hier in Hockenheim noch theoretische Titelchancen. Aber ganz klar, Favorit ist Hans Christian“.

Neben dem Fight um den DMV-TCC-Titel ging es in Hockenheim noch um das Finale des Hockenheim-Pokals. Da reiste Albert Kierdorf auf Platz eins an. „Ich habe hier aber ein Problem“, so der Reichshofer Routinier. "Mein 997er RSR ist nach Monza nicht wieder fertig geworden." Und im Vorgänger, einem 996er R konnte der vierfache Gesamtsieger 2010 nicht richtig angreifen. Da fehlte dem Weingroßkaufmann in Hockenheim die entscheidende Power.

Jürgen Holzer

Edy Kamm und Jürg Aeberhardt dominierten die Spitze

Vor dem Start des ersten Rennens wurde noch eine Scheibe Extraspannung aufgelegt. Ganz vorne Jürg Aeberhard. Und neben ihm der Saisonsiegerkönig der beiden letzten Jahre, Audi-Pilot Edy Kamm. Zwei Schweizer vor den beiden Deutschen Christian Kohlhaas und Albert Kierdorf in Reihe 2. Danach in Reihe drei der schnellste GT3-Porsche von Martin Dechent und Erfolgstuner Jürgen Hohenester im neu entwickelten Audi A4 RS-Biturbo. Hohenesters Startplatz aber blieb in Rennen 1 leer. Man musste umbauen und so auf Rennen eins verzichten. Doch nicht nur die Frontrunner schienen vor dem Rennen alleine für die ganze Spannung zu sorgen. Ganz vorne ein gelber Schweizer und am Ende des 44er Feldes ebenfalls ein gelber Schweizer. NOVIDEM-Swissracing-Fahrer Pierre von Mentlen konnte nach einem Differentialschaden keine Zeittrainingsrunde fahren. Nach einem Test mit einem Deutschen Fachmagazin am Tag vor dem Rennen hieß es für die routinierten Schweizer Instandsetzungsarbeiten statt Zeittraining. „Aber nun“, das erfuhren die Szenekenner vor dem Rennen, „wird der Schweizer Konstrukteur und Fahrer einen Husarenritt durchs Feld bieten“, so der Streckensprecher. Und genau so kam es auch. 

Aeberhard schießt in die erste Ecke. Er führt sofort. „Durch die Gewichtsverlagerung des Heckmotors hat der Jürg mir gegenüber am Start einen gewissen Vorteil“, wird der Zweite aus Reihe eins, der Schweizer Edy Kamm, später berichten. Kamm startet ebenfalls gut und platziert seinen DTM-Audi-A4 im Windschatten seines 23jährigen Landsmannes.

HTS

Die Doppelmeister Christian Zink und Jörg Bernhard

In der ersten Runde rauscht Pierre von Mentlen bereits als 18. über den Zielstrich. Vorne machen Aeberhard und Kamm die Pace. Chris Kohlhaas wuchtet die blaue V10-Viper gekonnt um den Grand Prix-Kurs. Dahinter Zander, Kierdorf, Dechent, Nowak, Tilke, Tews, Mattschul und Stucky. Auch der beste Ferrari mit einem offensichtlich besonders gut vorbereiteten Dirk Adamski ist schnell unterwegs. Aber die Startphase fordert Opfer. Der Wiener Dr. Piribauer bekommt eine aufs Heck und landet filmreif direkt vor der Streckenkamera in den Reifen. Das war‘s in Runde 1 für den Wiener Arzt. Und auch für die Kollegen Vogler, Paul, Lewe, Wagner, Eilentropp, Koller, Kehl und Mattschull.

Runde 2 - soviel vorweg, Aeberhard und Kamm fighten weiter um die Spitze. Aber der Mann in Gelb vom Ende des Feldes hat bereits 31 Kollegen überholt. Und von Mentlen ging weiter wie das ganz heiße Messer durch die DMV-Butter. In der 2L-Klasse fightet Lady Vivian Volk „volle Kanne“ mit den Herren Lenzian, Emslander, Schaub und Moll. Runde 3. Dechent und Tilke behaupten ihre Positionen. Der Gelbe von ganz hinten hat vier weitere Gegner überholt und ist nun 10. Und was macht der Tabellenführer? Wollte er sich nicht etwas zurück halten? „Tja, weist Du, Tobias war ja ausgefallen und ich fuhr auf der Klassen-P1 vor Bruderherz Udo und Ex-Champion Marc Roth. Da hab ich‘s mal so laufen lassen“, grinste der Mann mit der 1 und durfte am Ende des Rennen bereits sicher sein, den Titel erneut gewonnen zu haben. „Obermeisters“ können sich Jörg Bernhard, der Meister von 2000 und 2001 und Hans Christian Zink nun beide nennen.

Patrick Holzer

Alter und neuer DMV TCC Meister - Christian Zink

Die Spannung stieg von Runde zu Runde. Der Streckensprecher führte bereits Hochrechnungen durch. Mal kam Edy Kamm dem führenden Landsmann näher, mal wuchs der Abstand. „Überrundungen spielen da eine große Rolle“, so Kamm später. Alle Augen aber waren auf den Gelben gerichtet der von hinten durchs Feld pflügte, SRM-V8-GT-Pilot von Mentlen. In Runde acht war es geschafft. Drei Schweizer vorne. Fünf Fahrzeugfabrikate auf den ersten fünf Positionen. Je ein Porsche vor einem Audi, dem SRM-V8-GT, der Viper und der CN-Cobra. Ein Genuss für die Fans nicht nur aus Deutschland, sondern die vielen Gäste des Teams NOVIDEM-Swissracing aus der Schweiz. Jürg Aeberhard führte von der Pole und holte sich mit der schnellster Rennrunde seinen 10. Gesamtsieg in einem UHSport-Rennen. Aber auch der Mann der es von ganz hinten aufs Treppchen geschafft hatte, durfte sich auf dem rein Schweizer Treppchen wie ein Sieger fühlen. Als alle drei, von Mentlen, Kamm und Aeberhard die Gridgirls, Promoter Hoffmann, einen Veranstaltervertreter und die Fotografen mit Siegersekt getränkt hatten, hieß es mit Volldampf reparieren. Denn es blieb nur reichlich eine Stunde für die nötigen Arbeiten vor dem zweiten Rennen, dem 16 Meisterschaftslauf der Saison 2010. 

In den Klassen gelang es Markus Huggler (CH) als dem 2L-Dominator, Hans Christian Zink (CH), dem alten und neuen Meister, Frank Schreiner, eine Bank in seiner Klasse, Carsten Tilke, später mit dem Bellof-Pokal als junges Talent geehrt, Jürg Aeberhard, auch Gesamtsieger und Edy Kamm, dem Siegerkönig 2010, einmal mehr voll zu überzeugen. 

Patrick Holzer

Von hinten durchs Feld gepflügt auf Platz drei - Pierre von Mentlen

HTS

Artikel vom 10.10.2010

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