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DMV Touring Car Championship 
Überraschungen in Hockenheim 
"Nein, nicht ganz“, kommen- tierte der fachkundige Kommentator Klaus Lambert das DMV-Rennwochenende von Hockenheim. Der Schweizer Routinier Edy Kamm hat auf seinem 2004er Audi A4 DTM seit Saisonbeginn alle Rennen gewinnen können. Aber wie eng es in der hier erneut mit knapp 50 GT’s und Tourenwa- gen voll besetzten Serie werden kann, musste der Schweizer in Hockenheim erleben. Lassen wir ihn selber berichten. 
 © Patrick Holzer
 Edy Kamm und Albert Kierdorf mit Tagessieg 
„Beim Überrunden schloss ich kurz vor Rennschluss am Ende der Zielgeraden zu 3 Kollegen auf. Einen grauen Porsche trug es unerwartet abrupt nach weit nach rechts heraus. Ich musste blitzartig meine Linie ändern um eine Kollision zu vermeiden und schon drehte es mich rückwärts in den kurveninneren Reifenstapel“, so der selbstkritische Kommentar des Frontrunners nach dem Rennen achselzuckend. Aber Edy Kamm reagierte meisterlich. Er lenkte seinen Boliden wieder auf den Asphalt und wurde noch Gesamtdritter des Rennens 2. „Das hatte ich auch nicht mehr zu hoffen gewagt“, so der Niederurner. Er fuhr denn auch gleich ins Fahrerlager. In Hockenheim konnte sich so Porsche RSR-Pilot Albert Kierdorf erstmals in das „Buch mit er Ewigensiegerliste der Serie“ eintragen. Nach fünf Führungsrunden in Rennen 1 und 3 Runden an der Spitze des 2. Laufes war dieser Sieg von Kierdorf, errrungen aus der ersten Startreihe absolut fällig.

Platz 3 ging in den Rennen an Karl Renz (CH) und an Jens Hochköpper. Beide ebenfalls sehr erfahrene Porschepiloten. Doch wenden wir uns dem Renngeschehen des ersten Laufes zu. Polemann Edy Kamm (CH) drängte vor der ersten Rechtskurve zu Pierre von Mentlen (CH) rüber. So war die Tür für Albert Kierdorf einladen offen um es außen links mit einer Überhol- attacke zu versuchen. Kierdorf blieb voll am Gas. Der Versuch gelang trotz ver-schmutztem Belag perfekt. Der RSR-Hero legte auch gleich einige Meter zwischen sich und die Verfolger auf Audi und SRM-GT. Dahinter setzten sich Jens Hochköp-per, Karl Renz, Rolf Rummel, Klaus Schneider und „Doc Henry“ prächtig in Szene. Bei den GT3-Cupkollegen bewies Tommy Langer fahrerisch das richtige Händchen. Vor und hinter sich starke RSR und GT2-Markenkollegen verteidigte er seine Klassenführung. Vom Start weg begann sich Von ganz hinten Pechvogel Jürg Aeberhard (CH) durchs Feld zu ackern. Nach einem Schaden an seinem GT2 im Training konnte er auf seinen GT3 umsatteln. Hinter Martin Dechent endete Aeberhards Fight.

Patrick Holzer

Edy Kamm zunächst nicht zu schlagen

„Von den Rundenzeiten her hätte ich mir einen Platz unter den ersten 6 zugetraut. Wenn und Aber hilft nun nicht. Wir konnten das Rennweekend auf alle Fälle noch passabel managen“, so der Schweizer Rohdiamant zufrieden. Abzusehen war nach Rennen 1 aber bereits, dass die DMV-Tabellenführung wohl zunächst flöten gegangen zu sein schien. Der Bayer mit Wohnsitz Schweiz, Hans Christian Zink punktete als Klassensieger voll. Klassenübergreifend aber hart fightend zwischendrin auch die Gruppe Cvetko, Schreiner und Roth (CH). Man schenkte sich nichts. Schreiner gewann seine Klasse am Ende. Roth fuhr aufs Klassentreppchen und Werner Cvetko konnte sich am Ende vor Sepp Melkus durchs Ziel retten. Die Technik wollte in Hockenheim nicht wie Werner es benötigt hätte. Technik in Hoch-form erlebte dagegen die Melkus-Crew aus Dresden. Weder Sepp Melkus noch Fahrerkollege Chris Vogler beklagten sich. Nach 3 durchwachsenen DMV-Weekends schien alles soweit aussortiert zu sein, so das die Crew sich nun in Hockenheim auf das Feintuning stürzen konnte. Avon Reifen erwiesen sich dabei am Ende als Stein der Weisen. Zumindest unter den Hockenheimbedingungen. „In Oschersleben wird der Sepp die AVONs noch probieren“, so Vogler am Rennabend. Ganz vorne hatte sich der Baseler Routinier Karl Renz auf seinem bildschönen Porsche RSR auf Platz 4 vorgearbeitet.

Edy Kamm schob sich in Runde 5 an Albert Kierdorf vorbei in Führung. Dahinter fuhr Pierre von Mentlen in seinem knallgelben SRM-GT tiefe 1.43er Zeiten. Lothar Moll rollte früh an die Box. Auch die bildschöne CN-Cobra und die Schweizer Corvette von Heinz Roth kamen früh rein. Dann das Aus für Pierre von Mentlen. Nach einer Kollision hatte das Fahr-werk was abbekommen. Traurig für die Racer auf den Tribünen. Die Fans lieben den Boliden mit dem NASCAR-Sound absolut. Am Ende waren es 10 Fahrer die in einer Runde ins Ziel kamen. Hinter Edy Kamm auf seinem 04er Audi waren das die Porschepiloten Kierdorf, Renz, Hochköpper, Rummel, Schneider, Langer, Doc Henry“, Liehm, und Dechent. Und es ging weiter mit Porsche Piloten bis Platz 16. Unterbrochen nur von der Viper des DMV- Routiniers Bruno Stucky (CH). Die SR holte sich mit 1.42.202 sec im 8. Umlauf Gesamtsieger Edy Kamm (CH). Zu dem Zeitpunkt machte Albert Kierdorf noch richtig Dampf hinter dem Schweizer. Erst die späteren Überrundungen ließen den Abstand zwischen Kamm und Kierdorf größer werden.

Zufriedene Gesichter auch bei den Klassensiegern Marcus Huggler (CH) mit Toyota-Power von Marc Roth unter der Haube, Hans Christian Zink (CH, BMW), Frank Schreiner (Porsche GT3-Cup), Thomas Langer Porsche 997, Albert Kierdorf (Porsche RSR) und dem Schweizer Edy Kamm (Audi-A4 DTM). 

Patrick Holzer

Der Meister von 2010 wieder auf Kurs

Sieg für Albert Kierdorf im Porsche RSR im zweiten Rennen

Das 2. Rennen glich in der Startrunde dem ersten Lauf. Wieder schaffte es Albert Kierdorf sofort die Führung an sich zu reißen. War sich Edy Kamm etwa sicher trotz eines unspektakulären Starts, einem Starts ohne unnötiges Risiko einer Kollision in der ersten schnellen Rechtskurve nach dem Start auch später noch genügend Zeit für eine Attacke zu haben? Selber hielt es der Schweizer offensichtlich für überaus wichtig zunächst mal die optimale Reifentemperatur zu erreichen ehe er zur Attacke blasen sollte. Kierdorf, Kamm, Renz, Hochköpper und dann schon der immer besser in Fahrt kommende Rolf Rummel. Das war die Reihenfolge nach Runde 1. Schneider, Liehm, Langer - Thomas, der ältere der beiden Langerbrüder - Ganz (CH), Roth in der Corvette und Martin Dechent folgten nach. Die Fahrer „Doc Henry“, Bode, Linz und Cvetko rollten in die Box. Bei Cvetko war es ein Lager das Probleme machte. Dr. Bertagnoli rollte im Ferrari ebenfalls in die Box. In der 3. Runde attackierte Edy Kamm den führenden Albert Kierdorf. Von ganz hinten pflügte erneut ein entfesselt fahrender Jürg Aeberhard nach vorne. 

„Meine Zeiten waren OK, aber es herrschte eben reichlich Verkehr über die volle Distanz“, so der Biglener. Vorne griff ein entfesselter Jens Hochköpper Karl Renz an. Technische Probleme schienen ihn über das gesamte Wochenende zu begleiten. Gegen Ende des Rennens rollt auch der Wiener Dr. Piribauer an die Box. „Bis Dijon sollte das alles ausgestanden sein“, so der Zahn-mediziner optimistisch. Jürg Aeberhard konnte sich am Ende noch gegen die Markenkollegen Zander und Dechent durchsetzen. Aber auf Platz 11 war dann Ende der Vorstellung des talentierten Schweizer. Als alle auf den Sieger Edy Kamm warteten, war es Albert Kierdorf der vor Jens Hochköpper als erster die Zielflagge sah. Eddy hatte sich in den Wirren der Überrundung von 3 Kollegen einen Dreher erlaubt. Aber clever wie der Routinier nun mal ist, startete er sofort wieder durch und trug seinen DTM-Audi trotz abgebrochenem Heckflügel als Gesamtdritter ins Ziel. 

In den Klassen hatten Markus Huggler (CH), Hans Christian Zink (CH), Frank Schreiner, Beat Ganz (CH), Albert Kierdorf und Edy Kamm (CH) die Nasen vorne. Für den mit Schweizer Lizenz fahrenden H.C. Zink bedeutete der 2. Klassensieg die Tabellenführung und den nicht ganz ernst zu nehmenden Titel des Halbzeitmeisters in der DMV-TCC-2010 noch dazu. „Gab eine schönen Extrapott“, lachte der Mann aus Zug (CH), schwang sich in seinen Q7 und entschwand. 

Patrick Holzer

Albert Kierdorf holt sich Sieg in Rennen 2

HTS

Artikel vom 20.06.2010

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