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DMV Touring Car Championship 2010
"The pacemaker is back" - Jürg Aeberhard 
Wenn in der Saison 2008 in 4 Ländern an 8 Wochenenden und bei 16 Rennen bis zu 50 Piloten an den Start gingen, dann waren es die 700PS- GT-Boliden, die ganz vorne die Pace machen. Überall mischten die GT’s entschei- dend mit. Im Kampf um Gesamtsiege setzte ein Mann 2008 Akzente, der erst acht Wochen zuvor in Hockenheim erstmals in der Serie an den Start ging, der Schweizer Jürg Aeberhard. 
 © Jürgen Holzer
 Jürg Aeberhard im Aufwind
Gerade mal 21 Lenze zählte der junge Mann zu der Zeit. Er bekam von seinem Vater Kurt dessen Porsche 997 GT3 für das 3. DMV-Challengeweekend in Hockenheim zur Verfügung gestellt. Und er schlug sich auf Anhieb ganz prächtig gegen die routinierten Gegner mit vergleichbaren GT’s von Porsche oder Ferrari. Angefangen hatte alles für Jürg Aeberhard in einem vom Automobilsport geprägten familiären Umfeld schon sehr früh. Vollblutracer Kurt, Jürgs Vater, war in der Familie das Vorbild im Sport. Der Senior begann schon Anfang der 70er Jahre auf einem Mini Rennen zu fahren. Akribisch baute er später im schweizerischen Biglen in seinem Honda-Autohaus Porschemodelle für seine Renneinsätze auf. Schnell machte sich Kurt Aeberhard als Fahrer einen Namen, und das nicht nur in der heimischen Schweiz. Junior Jürg spielte so schon früh mit zwei und danach vier kleinen Karträdern. Das machte Freude und brachte erste Erfolge ein. 

So war es nicht verwunderlich, dass der Junior mit 17 und einer nationalen Clublizenz in einem Honda Integra der Gr.N-E begann Rennen zu fahren. Aufgebaut wurde das Auto in der eigenen Werkstatt. Durch dieses Vorgehen bekam Jürg Aeberhard auch gleich die richtige Einstellung zur Bedeutung der Technik im Rennsport. 2007 erfolgte der Sprung in das GT3 Cockpit des väterlichen Porsche 997 GT3. Erster Einsatzort, die Berg- und Talbahn, die Ex-F1-Strecke im Westen der Senfmetropole Dijon (F). Vater und Sohn scheinen sich technisch und fahrerisch hervorragend zu ergänzen. Man stimmt sich bis heute perfekt ab. Wohl der entscheidende Grund für den Erfolg des Juniors. Was sie praktizieren, war und ist der perfekte Nährboden für einen optimalen Start einer Fahrerkarriere für Jürg Aeberhard. 

privat

Jürg Aeberhard wieder auf dem Gesamttreppchen 

Durch enge Zusammenarbeit mit dem Schweizer Erfolgsteam kam es 08 zum Einsatz in der DMV-Challenge in Hockenheim. Jürg Aeberhard traf auf Leute vom Schlage eines Rolf Rummel, James Green (GB), Chaouki Chikhani (RL) oder Klaus Schneider. Seine Klassengegner waren Frank Schreiner, Mike Holden (DK), Jo Kreuer und Robin Chrzanowski. 

Jürg setzte sich aus dem Stand durch. Ein 3. Gesamtrang und ein 2. Platz hinter dem König der Sieger Rolf Rummel bedeuteten für den Junior gleich 2 Klassensiege am 1. Tag und dem ersten DMV-Einsatz in Hockenheim. 14 Tage später dann der Volltreffer. Vater Kurt Aeberhard hatte sich zuvor mit verschieden Leuten im DMV-Lager über die weitere Saisonplanung für seinen Sohn unterhalten. Ein Journalist riet ihm es mit einem Versuch im teameigenen GT2 zu wagen. 

Jürgen Holzer

Jürg Aeberhard zeigte seinen Gegnern das Heck

Der Tipp „pro GR2“ wurde zum Volltreffer für die Schweizer. Jürg gewann beide Rennen und durfte den Erfolg flankiert von UHSport-Gridgirls genießen. Ganz oben auf dem Treppchen in Hockenheim. Dort wo ansonsten die Formel-1-Heros jubeln. In Oschersleben, weitere 2 Wochen später, fuhr Jürg erneut alle Gegner in Grund und Boden. Zweimal Pole und vom Start weg die Führung vor Vulkan-Viper-Ass Dirk Riebensahm. Die Viper schien nach 7 Runden „zuzubeißen“. Ein Antriebsschaden warf den Schweizer aus dem Rennen. Ein „Jürgfan“ konnte in letzter Minute Ersatzteile besorgen und im 2. Lauf, ließ Jürg einmal mehr niemandem wirklich eine Chance. Sieben Gesamtsiege katapultierten den jungen Schweizer aus dem Stand unter die ersten 10 der Ewigensiegerliste in der UHS-Meisterschaftsgeschichte. 

Die Saison 2009 wurde zunächst von Aeberhards Landsleuten Edy Kamm und Pierre von Mentlen dominiert. Dazu bewies Porsche 993-GT2-Kollege Jens Hoch-köpper bei den Regenrennen ein goldenes Händchen. Noch ehe Jürg Aeberhard sein Können auf dem neu aufgebauten Porsche voll entfaltete, beendete ein Unfall in Oschersleben die Saison in diesem Auto. Im GT3 zeigte Jürg jedoch ohne Unterbrechung was er zu leisten im Stande war. 2010 kehrte Jürg Aeberhard nun im neu vorbereiteten Porsche 993 GT2, prächtig gelb lackiert, ins Rudel der Siegerkandidaten zurück. Und das mit einem Paukenschlag. Pole am Ring beim ersten Auftritt. Boaaaaah – da kommt mehr. Das bleibt nicht nur beim Treppchen. Der Weg führt wieder ganz nach oben. Und mit dem nächsten Gesamtsieg ist Jürg dann wieder unter den ersten 10 der Ewigensiegerliste der UHSport-DMV-TCC. 
HTS

Artikel vom 07.05.2010

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