DMV-Tourenwagen-Challenge 2009 -
Audi und SRM besiegen Porsche erneut
Kamm und von Mentlen weiter klar auf Erfolgskurs
Dem ersten Training drückte der Deutsche Porschekenner Albert Kierdorf auf seinem feuerroten Porsche RSR seinen Stempel auf. „Der Bursche war aus dem Stand sehr schnell unterwegs. Er hat mir so einige Zehntel aufgedrückt“, so der Schweizer Pierre von mentlen als 2. In Reihe 1. . In der Nachbarbox zeigte Jo Kreuer verärgert seinen Lader. „Verstehe ich nicht. Ein neues Porscheteil und hält nicht. Das gibt es doch nicht“.
Sicher wissen die Stuttgarter Kundenfachleute schnell Rat. Am Montag. Auf der Strecke waren es Kierdorf und von Mentlen die sich den so wichtigen Platz in Reihe 1 zu sichern verstanden. Dahinter aber gab‘s ebenfalls Racing vom Feinsten. Nur Edy Kamm ließ es vorzeitig mit Reihe 2 gut sein. Der Bruno (Renningenieur Schneider) und ich haben was Neues probiert. Da habe ich mich im 1. Training entsprechend vorsichtig heran getastet“, so Edy Kamm – Ja, ja, der Kamm der kann auch Ruhe bewahren wenn es sein muss. Dahinter platzierte sich Jürg Aeberhard. In Oschersleben offensichtlich steht‘s gut in Form dahinter dann Dirk Riebensahm. Der Mann ist offensichtlich eine Bank für Vulkan-Racing - denke ich mal. Und ganz sicher keine „bad bank“. Nicht ganz so schnell unterwegs war Daniel Schrey. 10 Mal hat er in Hoffmanns Serien bereits gewonnen. Hier galt es seine neu erworbene Viper abzustimmen. „Schaun wir mal“, so Daniel grinsend.
Zur Überraschung wurde die junge frisch vermählte Polin Karolina Czapka in Oschersleben. Das anspruchsvolle Familienteam hatte 2 Autos dabei. Ein junger Pilot aus Warschau versucht sich in dieser Saison auf dem 2. Megan der sehr professionellen südpolnischen Crew. Lady Karolina fuhr sich auf Anhieb in Reihe 4. Sehr zufrieden wirkte die Deutsch-Schweizer Zink-Crew. Auch die Schweden Toni Ring und Torbjörn Ekstrand auf ihrem in Ystadt bei Nicolas Torwaldson vorbereiteten Ferrari 430 waren sehr gut präpariert. „Kurt Wallander lässt grüßen“. Die Schweden waren wie immer gut in Form. Zur großen Überraschung wurde Petr Kacirek (CZ) er konnte Tabellenführer „CH“ Zink niederringen. „Ich kenne den Jungen. Der ist echt schnell“, so Hans Christian anerkennend. Und Kollege Zink hielt sich zurück. Der Punkte wegen, clever, oder? Etwas missmutig schaute Frank „Don“ Schreiner drein. Er studierte die Ergebnisse und meinte. „Ich werde mit dem Kurs hier nicht warm“. Schüttelte den Kopf und verschwand zu seinen Jungs. Gut warm dagegen war die Langer-Crew. Cristofs Jungs kennen die Szene. Auf dem Familien-GT3 lief alles wie geschmiert. Leider passen musste einer, der sich sehr auf seinen Gaststart in Oschersleben gefreut hatte. „Wolle“ Küther. Ein sich ankündigendes technisches Problem zwang zur Vorsicht. „Wir wollen das Auto ja nicht unnötig zerdeppern“, so Tobias Paul, der Teameigner. „Aber Wolle bekommt seinen Start“. Wolfgang Küther fuhr bereits zu DDR-Zeiten erfolgreich in der F3 gegen den Grafen Freddy Kottulinsky. Beide trafen sich bei Gerd Hoffman Jahrzehnte später wieder.
Jörg Bernhard wurde Klassenbester im 1. Training bis 2L. in den anderen Klassen standen Petr Kacirek (CZ), Karolina Czapla (PL), Frank „Don“ Schreiner, Martin Dechent und Albert Kierdorf ganz vorne.
Im 2. Training konnte sich Albert Kierdorf denn auch knapp vor Pierre von Mentlen behaupten. Aber Edy Kamm und Jürg Aeberhard gelang am Ende doch noch der Vorstoß in die Reihe 1. Der arme Jürg Aeberhard kam danach jedoch zu spät zum Vorstart und musste am Ende des Feldes Aufstellung beziehen. Dann der Vipermann Dirk Riebensahm und die Lady im Cup-Megan. Reihe 3 für die Dame – nicht übel, oder? Ihr Auto passte für Oschersleben perfekt. „Auf schnellen, flüssigen Strecken fehlt dem Auto schlicht die Power“, so Frau Lampl-Czapka. In den Klassen konnten sich Jörg Bernhard (Honda S2000 GT), Petr Kacirek (CZ, BMW M3), Karolina Czapka (PL, Renault Cup-Megane), Frank Schreiner (Porsche 996 GT3), Martin Dechent (Porsche 997 Cup), Edy Kamm (CH, Audi A4 DTM) durchsetzen.
Marco
Knisse
Podest in
Oschersleben
In den Rennen wurde deutlich wer die Spielmacher sind. Edy Kamm und Pierre von Mentlen dominieren die DMV-Challenge und die in Oschersleben angelaufene EM-Trophy im
Spitzenkampf weiterhin ganz klar. Auch der 22jährige Jürg Aeberhard auf seinem Porsche GT2 ge-hört in diese Liga. Hätte er seinen Wagen nur jetzt in Oschersleben nicht weggeworfen. Dazu führt in der Tabelle der Schweizlizenzler Hans Christian Zink. Gegen Edy Kamm (CH) auf einem Ex-Werks-Audi-A4-DTM-Boliden war jedoch wieder mal kein Kraut gewachsen. Pierre von Mentlen auf der Schweizer SRM-GT-V8-Konstruktion führte aus der 1. Reihe das Feld drei Runden lang an. Dann hatten sich Polemann Albert Kierdorf , Dirk Riebensahm, Karolina Czapka (PL) Martin Dechent, Edy Kamm (CH) und Torbjörn Eckstrand (S) sortiert. „Ich habe zuerst die Einstellung meines Ingenieurs Bruno Schneider probiert“, so Edy Kamm. Dann schnappte Edy die Lady und danach die Herren Gegner nacheinander um am Ende klar mit schnellster Runde zu gewinnen. Pech am Schluss für den Schweizer Jürg Aeberhard. Erfolg in der letzten Kurve im Kampf um Platz 3 ab und zerstörte seinen GT2. Der Schwede Torbjörn Ekstrand hat den Unfall gefilmt.
„Ich saß sozusagen 1. Reihe Mitte im Ferrari und hatte alles im Blick. Jürg ist außen auf den schmutzigen Teil geraten und hat sich schlagartig wegge-dreht. Das war‘s dann. Danach war er nur noch Passagier“. Die GT2 werden in der Serie rapide weniger. Erst der Unfall von Rolf Rummel in Hockenheim, dann dort Martin Dechent und nun Jürg Aeberhard. Rennen 2 konnte Edy Kamm von der Pole zum Start/Zielerfolg ummünzen. Dahinter hielt sich Landsmann Pierre von Mentlen die Gegner Riebensahm, Lady Czapka (PL), Dechent und Ring (S) vom Leib. Eine Mammutaufgabe für den Tessiner. „Da musst Du härterfighten wie um einen Sieg“, so der Schweizer geschäftsmann und Rennwa-genkonstrukteur. Albert Kierdorf war schon mal neben ihm. Auch die Viper kam bis auf Höhe Hinterachse heran. Wer in der Box in das nachdenkliche Gesicht des Schweizers sah und den Mann kennt, der weis, da wird was kommen. Vor 2 Jahren trat von Mentlen in Most, für die Gegner absolut unerwartet, in einem Ferrari Maranello 550 an.
Tabellenführer bleibt Hans Christian Zink (CH). Er baute seine Führung sogar noch deutlich aus.Halbzeitmeister ist der Mann der auch die Wintersereie 2008/2009 gewann, schon mal. Wird er den Titel holen. Und das als 3. Schweizer in Reihe.