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Sicherer Motorsport auf der Nordschleife
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DMSB-Präsidium stellt die Weichen für zukünftigen Motorsport auf der Nordschleife |
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In der Saison 2016 wird es im Motorsport auf der Nürburgring-Nordschleife
zahlreiche Neuerungen geben, die sicheren und fairen Motorsport auf
dieser weltweit einzigartigen Strecke auch in Zukunft ermöglichen sollen.
Das Präsidium des DMSB hat die Umsetzung eines umfangreichen Pakets
an Maßnahmen beschlossen, die von vier Arbeitsgruppen seit dem Frühjahr
erarbeitet worden waren. |
©
Patrick Holzer |
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Zahlreiche Neuerungen für die Nordschleife beschlossen |
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Dazu gehören insbesondere eine Verbesserung
des Zuschauerschutzes in verschiedenen Streckenabschnitten und eine
deutliche Reduzierung der Performance der Top-Fahrzeuge. Daneben
sollen geänderte Fahrvorschriften, ein überarbeiteter Strafenkatalog sowie
neue Vorgaben für den „Nordschleifenführerschein“ (DMSB Permit
Nordschleife – DPN) die Disziplin im Renngeschehen positiv beeinflussen.
Die nach einem tragischen Unfall beim Auftakt der Langstreckenmeisterschaft
Nürburgring (VLN) ergriffenen Sofortmaßnahmen – etwa die
Einrichtung von Speedzones – können damit ab 2016 aufgehoben werden.
„Das jetzt verabschiedete Paket beruht auf einem Prozess, an dem viele
Experten beteiligt waren“, beschreibt DMSB-Präsident Hans-Joachim
Stuck. „Die Technik- und Reglementsspezialisten des DMSB haben mit
dem Rennstreckenbetreiber, Serien- und Rennorganisatoren, Vertretern
der Streckensicherung am Nürburgring, Fahrervertretern und Fahrzeugherstellern
kooperiert, um viel Know-how einfließen zu lassen und zugleich
einen großen Konsens zu finden. Das ist uns gelungen, und für dieses tolle
Engagement danke ich allen Beteiligten. Wir haben nun eine breite Basis
zur Umsetzung der Beschlüsse, auch wenn naturgemäß nicht alle
Anregungen aus den verschiedenen Arbeitsgruppen zu 100 Prozent
verwirklicht werden konnten. Der DMSB steht für sicheren und fairen
Motorsport – und wir sind sicher, dies durch die Umsetzung des
umfangreichen Maßnahmenpakets für die Nordschleife auch in Zukunft
gewährleisten können.” Das Maßnahmenpaket im Detail
In den vier AGs „Sportreglement”, „Fahrer”, „Technik” und „Strecke” wurde
seit April 2015 intensiv an einem Maßnahmenpaket gefeilt. Herausgekommen
sind zahlreiche Einzelschritte, die im Zusammenspiel dafür
sorgen, dass es auf der Nordschleife auch weiterhin spektakulären Sport
mit attraktiven Fahrzeugklassen geben wird.
Nürburgring: Zusätzliche Sicherheitszonen Bereits in die Umsetzungsphase gegangen sind Maßnahmen der capricorn
Nürburgring GmbH. Der Rennstreckenbetreiber hat in der AG Strecke
gemeinsam mit Sicherheitsexperten eine detaillierte Planung erarbeitet,
die mit der Streckenkommission des Motorsport-Weltverbandes FIA
abgestimmt wurde. Ihre Umsetzung stellt sicher, dass die Streckenlizenz
auch weiterhin für Top-Fahrzeugklassen wie die GT3-Kategorie gilt. Um
diese Basis für den hochklassigen Rennbetrieb zu schaffen, wird bis zum
Saisonbeginn 2016 eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt, die für
Fahrer und Zuschauer zu mehr Sicherheit führen. Neben der Beseitigung
von Bodenwellen gehören dazu die Einrichtung von zusätzlichen
Sicherheitszonen sowie die Installation zusätzlicher Leitplanken und FIAZäune
an bestimmten Stellen. Ergänzende Maßnahmen sind in den
kommenden Jahren geplant.
Top-Fahrzeuge: Leistung wird reduziert, Aerodynamik eingeschränkt
In der Arbeitsgruppe mit Vertretern von Automobilherstellern haben die
Technikexperten des DMSB die Performance der Top-Klassen im Blick
gehabt. In den Klassen SP7, SP-9/GT3, SP-Pro und SP-X wird die
Motorleistung im Vergleich zum Saisonbeginn 2015 um zehn Prozent
reduziert. Auch in puncto Aerodynamik werden diese Fahrzeuge eingeschränkt
– dazu gehören etwa Luftöffnungen in den vorderen Radhäusern
und die Festlegung eines Mindest-Bodenabstands. Gleichzeitig wird die
Zulieferindustrie in die Pflicht genommen, ihren Anteil an der Leistungsreduzierung
zu leisten: Reifenhersteller in diesen Top-Klassen müssen sich
beim DMSB anmelden und sich dazu verpflichten, extreme Konstruktionen
(so genannte Entwicklungsreifen) zu unterlassen. DMSB-Präsident Stuck
dazu: „Die Hersteller von GT3-Fahrzeugen und die meisten Zulieferer aus
der Reifenindustrie haben verstanden, dass auch sie einen Beitrag dazu
leisten müssen, dass die Rundenzeiten nicht in jedem Jahr um mehrere
Sekunden schneller werden. Spätestens der schreckliche Unfall zu
Saisonbeginn hat gezeigt, dass eine Grenze erreicht war. Aus der Analyse
des Unfallgeschehens haben wir alle, übrigens auch dank verschiedener
Simulationsmodelle der Automobilhersteller, gelernt. Nun müssen es alle
Beteiligten – Fahrer, Hersteller, Reifenindustrie, Rennstrecke, Veranstalter
und DMSB – gemeinsam umsetzen.”
DMSB Permit Nordschleife wird überarbeitet Der Weg zur speziellen Nordschleifen-Zulassung, die sicherstellen soll,
dass bei Langstreckenrennen auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt
nur erfahrene Piloten an den Start gehen, wird in Zukunft klarer definiert
und gleichzeitig unbürokratischer. Die DPN wird auch weiterhin in zwei
Stufen (A und B) erteilt, die zur Teilnahme mit Fahrzeugen unterschiedlicher
Leistungsklassen berechtigen (Stufe B: mehr als 4,5 kg Fahrzeuggewicht
/ PS, Stufe A: weniger als 4,5 kg / PS). Zur Stufe B gelangen
Piloten künftig durch die Teilnahme an einer Mindestzahl von Leistungsprüfungen
in der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) oder durch
die Teilnahme an einem DPN-Fahrerlehrgang. In beiden Fällen muss
wichtiges Basiswissen durch das Absolvieren von E-Learning-Lektionen der
DMSB Academy erworben werden. Eine DPN der Stufe A können Inhaber
der DPN-Stufe B beantragen, wenn sie eine Mindestanzahl von Rennen
(VLN / 24h-Qualirennen) gefahren sind. Die Teilnahme am 24h-Rennen ist
Fahrern mit einer DPN der Stufe A vorbehalten.
Fahrvorschriften präzisiert Verfeinert wurden im Rahmen der breiten Diskussion in der AG Fahrer die
Fahrvorschriften für die Nordschleife sowie der für Verstöße geltende
Strafenkatalog. Dabei geht es insbesondere um das korrekte Verhalten in
Gefahrensituationen. Von der gelben über die doppelte gelbe Flagge bis hin
zu einer „Code-60“-Zone gilt künftig ein dreistufiges System – Piloten, die in
diesen Zonen die maximale Geschwindigkeit überschreiten, drohen
spürbare Sanktionen. Neben Zeitstrafen kann dies in schweren Fällen bis
hin zum Entzug der DPN und einem Sportgerichtsverfahren reichen. Ein
zentrales Register des DMSB erfasst zudem schwere Verstöße und hilft
dabei, zu offensive Fahrer zu identifizieren. Dem verschärften und
präzisierten System von Sanktionen wurde bewusst eine verbesserte
Aus- und Fortbildung gegenübergestellt. So bereiten die obligatorischen
E-Learning-Module zur Erlangung des DPN Stufe A etwa auf streckenspezifische
Besonderheiten vor. Piloten der VLN müssen vor der ersten
Teilnahme an einem VLN-Rennen in einem jährlichen Wissenstest ihr
Know-how auffrischen. Diese Maßnahmen sollen zu einer höheren Disziplin
und noch mehr Fairness auf der Nordschleife führen.
Weitere Informationen demnächst auf DMSB.de
Die nun beschlossenen Maßnahmen werden über unterschiedliche
sportliche und technische Reglements sowie Ausschreibungen der
einzelnen Veranstaltungen umgesetzt. Alle notwendigen Informationen und
Regelwerke werden in den kommenden Wochen auf der Homepage des
DMSB im Bereich „Infos für Aktive“ zur Verfügung gestellt (dort
insbesondere in den Rubriken „Automobil-Lizenzen“, „Automobilsport >
Technische Dokumente“ bzw. „Automobilsport > Rundstrecke“). Die
Ausschreibungen der betroffenen Rennserien werden auf den jeweiligen
Homepages veröffentlicht (etwa www.vln.de, www.r-c-n.com sowie www.24h-rennen.de). Details zu den Maßnahmen der capricorn
Nürburgring GmbH sind unter www.nuerburgring.de zu erfahren. |
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Artikel vom
19.12.2015
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