Die Doppelweltmeister Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F),
die Vize-Champions Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN)
sowie der WM-Dritte des Vorjahres Andreas Mikkelsen mit
Beifahrer Ola Fløene (N/N) werden die legendäre „Monte” dann im
neuen blau-blau-weißen Design des Polo R WRC antreten. Auch
unter der Haube hat sich einiges getan: 75 Prozent der
Chassis-Komponenten wurden überprüft und viele überarbeitet, der
Motor wurde gewichtsoptimiert und leistungsstärker. Doch die
wesentlichste Neuerung ist für die Fahrer das neue Getriebe, das
im Polo erstmals als hydraulisch aktiviertes System mit
Schaltwippe an der Lenksäule realisiert wurde.
„Wir sind gespannt darauf, wie sich der neue Polo R WRC bei der
Rallye Monte Carlo schlagen wird“, so Volkswagen
Motorsport-Direktor Jost Capito. „Das Vorgängermodell hat
seinerzeit auf Anhieb seine erste Prüfung und später die zweite
Rallye des Jahres gewonnen. Das ist natürlich eine hohe
Messlatte, aber wir sind überzeugt, dass der neue Polo an die
Erfolgsserie der alten Version anknüpfen kann. Die Rallye
Monte-Carlo gilt aufgrund ihrer schwierigen und wechselhaften
Bedingungen gemeinhin als Roulette-Spiel des Rallye-Sports. Mit
Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen haben
wir aber drei Fahrer am Start, die damit bestens umgehen können.
Keine Frage: Wir freuen uns unbändig auf die neue Saison.“
Sternfahrt von Gap nach Monte Carlo – 15 Prüfungen und
355,48 Kilometer gegen die Uhr
Auch im Jahr 2015 wird die Rallye Monte Carlo zwischen dem
monegassischen Fürstentum und Gap in den französischen Seealpen
ausgetragen und endet traditionsgemäß in Monaco mit der letzten
Zeitkontrolle vor dem Fürstenpalast. Großer Umzug inklusive:
Während sich die Rallye-Piloten am Samstag über berühmte
Wertungsprüfungen wie „Sisteron–Thoard“ nach Südosten
vorarbeiten, wechseln die Service-Mannschaften den Servicepark.
Nach dem Mittagsservice in Gap steht am nächsten Tag der erste
Morgen-Service im Hafen von Monaco auf dem Programm.
Die Fahrer selbst absolvieren mit ihren World Rally Cars nach
dem zeremoniellen Start in Monaco am Donnerstagabend zwei
Nachtprüfungen mit insgesamt 40,99 Kilometern auf Zeit. Am
Freitag folgt zweimal eine neue Schleife nördlich von Gap. Den
Tag der Klassiker bildet der Sonnabend. Neben „Sisteron“ steht
die längste WP der „Monte“ an, die 51,70 Kilometer lange
„Lardier et Valença–Faye“ auf der Agenda. Der abschließende
Sonntag erhält ebenfalls den Stempel „typisch ‚Monte‘“:
Gedriftet wird dann am Col de Braus und am Col de Turini. Dort
erobern die besten drei auf der abschließenden Powerstage „Col
St Jean–St Laurent“ Zusatzpunkte für die Fahrer- und
Beifahrer-Wertung der Weltmeisterschaft.
Bunter Strauß für die Reifenwahl, die Eisspione und der
Wetterpoker
Bei der Rallye Monte Carlo stehen jedem Fahrer der
Top-Kategorie WRC insgesamt 82 Reifen zur Auswahl. Acht der
harten Slicks, 16 der weichen, 24 der superweichen Mischung.
Dazu 24 Winterreifen mit, zehn ohne Spikes. Die Kombination
passt bestens zum Spielerparadies Monaco: Die Wahl der maximal
erlaubten 30 Reifen aus den fünf verschiedenen Typen sowie der
Wechsel von nassem, trockenem, schneebedecktem und vereistem
Asphalt machen die Reifenwahl zu einem wahren Poker. Teilweise
verändern sich die Bedingungen auf den einzelnen
Wertungsprüfungen von Kilometer zu Kilometer und von Minute zu
Minute. Wohl dem, der sich auf gute Eisspione, eine präzise
Wettervorhersage und eine treffsichere Intuition bei der
Reifenwahl verlassen kann.
Eine Frage der Ehre – Seb vs. Seb bei der Mutter
aller Rallye-WM-Läufe
Neunmaliger versus zweimaliger Weltmeister,
Franzose versus Franzose, Sébastien versus Sébastien – die
Rallye Monte Carlo verspricht ein packendes Duell. Sébastien
Loeb/Daniel Elena (F/MC) kehren mit Citroën in der Rallye-WM
zurück und treffen dabei mit Sébastien Ogier/Julien Ingrassia
auf die Titelverteidiger. Beide Sébastiens behaupten von sich,
die legendäre „Monte“ sei ihr Wohnzimmer. Loeb/Elena siegten
sieben Mal bei der prestigeträchtigsten Rallye im Kalender,
Ogier/Ingrassia zwei Mal (IRC/WRC). Sie sind die einzigen beiden
Duos im Starterfeld der 2015er-Ausgabe, die die Rallye Monte
Carlo im World Rally Car bereits für sich entschieden haben. Und
beide Crews gelten bei schwierigsten Bedingungen als besonders
stark – womöglich wird es ein Duell für die
Rallye-Geschichtsbücher. Schließlich zählt die Rallye Monte
Carlo neben den 24 Stunden von Le Mans, den 500 Meilen von
Indianapolis, der Rallye Dakar und dem Formel-1-Grand-Prix in
Monaco zu den fünf renommiertesten Automobilrennen weltweit.
Von Startreihenfolge und Zwischenzeiten: neue
sportliche Regeln in der Rallye-WM
Mit dem Auftakt bei der Rallye Monte Carlo gelten in
der Rallye-WM neue sportliche Regeln. Musste der WM-Führende
bisher am ersten der drei Rallye-Tage die Route eröffnen, sind
es 2015 die ersten beiden Tage, ehe am Abschlusstag in der
umgekehrten Reihenfolge des Rallye-Zwischenergebnisses gestartet
wird. Bei der „Monte“ wird die Reihenfolge der ersten beiden
Rallye-Tage vom WM-Endstand 2014 bestimmt. Auch bei der
Kommunikation des Teams mit den Fahrern und Beifahrern gibt es
eine Regeländerung: Bisher war es erlaubt, während der
Wertungsprüfungen Zwischenzeiten durchzugeben. 2015 ist das
untersagt.
Stimmen vor der Rallye Monte Carlo
Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
„Die Pause hat mir sehr gut getan. Danach bin ich immer
besonders heiß darauf, wieder ins Rallye-Auto zu steigen. Ich
möchte 2015 natürlich dort weitermachen, wo ich 2014 aufgehört
habe – mit möglichst vielen Erfolgen. Die Rallye Monte Carlo ist
für mich der ideale Einstieg in die neue Saison. Die Gegend rund
um Gap ist meine Heimat. Hier bin ich geboren und aufgewachsen.
Das wissen auch meine Fans, die für mich ein ganz klarer
mentaler Vorteil sind. Die Unterstützung bei der ‚Monte‘ ist
unglaublich und als Fahrer bekommt man das vor allem im
Servicepark und zwischen den Wertungsprüfungen zu spüren. Die
Fans hier unterstützen mich bereits meine gesamte Karriere lang.
Auch schon damals, als ich noch nationale Rallyes fuhr. Ein
weiteres Highlight ist in diesem Jahr natürlich das Duell mit
Sébastien Loeb. Ich freue mich sehr auf das Wiedersehen. Das
wird sicherlich für alle Zuschauer ein spannender und
aufregender Wettkampf.“
Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
„Das neue Auto fühlt sich richtig gut an und die neue Saison
kann endlich kommen. Wir fahren in dieser Saison mit
Schaltwippen am Lenkrad und damit komme ich richtig gut zurecht.
Insgesamt ist der neue Polo schneller und noch besser als sein
Vorgänger. Das Gefühl habe aber nicht nur ich, sondern auch
Sébastien und Andreas sehen das so. Neben dem Auto ändert sich
für uns in der neuen Rallye-WM-Saison auch die Startreihenfolge.
Ich gehe davon aus, dass die Rallyes dadurch taktischer werden.
Persönlich nehme ich mir für die Saison 2015 den Titel vor. Das
ist mein ganz großer Traum. Ich möchte am Ende
Fahrer-Weltmeister sein. Für die Rallye Monte Carlo strebe ich
eine Top-Vier-Platzierung an. Das wäre ein Erfolg, weil es eine
wirklich knifflige Rallye ist und ich dort noch nie über einen
fünften Platz hinausgekommen bin. Ich werde definitiv nicht
alles auf eine Karte setzen und um den Sieg fahren. Um ehrlich
zu sein: Ich bin jedes Mal froh, wenn ich die ‚Monte‘
überstanden habe.“
Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
„Ich möchte bei der ‚Monte‘ möglichst viel Erfahrung
sammeln. Mein siebter Platz im vergangenen Jahr war mein bislang
bestes Ergebnis dort. Dass ich in Monaco lebe, ist für mich kein
wirklicher Vorteil, weil ich mich in den Bergen nicht sonderlich
gut auskenne. Die Bedingungen sind in den Hochlagen sehr
wechselhaft und eine bessere Platzierung als Rang sieben wäre
daher ein Erfolg für mich. Trotzdem lautet mein oberstes Ziel,
die Rallye zu beenden und in die Punkte zu fahren, um dann mit
einem positiven Gefühl nach Schweden zu reisen. Das wäre ein
solider Grundstein für die gesamte Saison. 2015 möchte ich
nämlich meinen dritten Platz in der Gesamtwertung bestätigen und
dabei meine Teamkollegen vielleicht das ein oder andere Mal mehr
herausfordern. Vielleicht springt dann sogar am Ende noch mehr
für mich heraus.“ |