Insgesamt 37 offene Rennsportfahrzeuge aus den Kategorien der Formelrennwagen und der zweisitzigen offenen Sportwagen werden dabei auf die Jagd des bestehenden Streckenrekords, der im vergangenen Jahr auf die Marke von 51,434 Sekunden geschraubt wurde, gehen.
Schon lange hat ein Bergrennen in Europa nicht mehr eine Meute von zehn Formel-3000-Fahrzeugen erlebt. Aus diesem Kreise und einigen superschnellen Sportwagen-Piloten ist es bei günstigen Bedingungen zuzutrauen , die Rekordmarke auf dem neuen Asphalt des „Uphöfener Berges“ zu streifen oder zu knacken. Einer der Überflieger im europäischen Bergrennsport ist derzeit der Schweizer Eric Berguerand, der mit seinem Lola FA 99 Formel 3000 derzeit nicht nur von Gesamtsieg zu Gesamtsieg eilt, sondern dabei auch noch neue Rekordmarken setzt, die teilweise im Vorfeld nicht für möglich gehalten wurden. An ihm wird sich die Konkurrenz messen lassen müssen.
Seit diesem Jahr ist der Luxemburger David Hauser offizieller Werksfahrer der amerikanischen Rennwagenschmiede Wolf. Nach einer längeren Testphase kommt der mit deutlich über 500 PS ausgestattete Wolf GB 08 F1 immer besser in Schwung. Das nagelneue Fahrzeug, das als einziges im europäischen Bergrennsport mit einer offiziellen Formel 1-Sicherheitstechnik ausgestattet und zertifiziert ist, wird während der Veranstaltung am „Uphöfener Berg“ von einem Fernsehteam begleitet und auch sonst ein großes Besucher- und Medieninteresse auf sich ziehen.
Gleich drei weitere Schweizer Sportfahrer wollen ebenfalls aufs Podium. Während Simon Hugentobler mit dem Reynard 93D Formel 3000 bereits zweimal im Osnabrücker Land zu Gast war und die Strecke kennt, kommt der Italo-Schweizer Tiziano Riva (Reynard 92 D Formel 3000) mit der Empfehlung eines hervorragenden 2. Platzes im Gesamtklassement beim Europäischen Hill Climb-Rennen in Österreich erstmals an den „Uphöfener Berg“. Philippe Guelat aus dem schweizerischen Jura ist einer der Top-Piloten der Französischen Bergmeisterschaft. Er pilotiert einen wunderschönen Lola T 94 Formel 3000 und könnte als einer der Geheimfavoriten für eine faustdicke Überraschung sorgen.
Nach seinem Pech im vergangenen Jahr, als er im ersten Trainingslauf einen irreparablen Motorschaden hatte, möchte der Tscheche Vaclav Janik mit dem Lola B02/50 Formel 3000 wieder zahlreiche Punkte für den FIA Hill Climb Cup einfahren, zumal er dort als amtierender Champion und Titelverteidiger auch in 2014 auf einem guten Wege des erneuten Triumphs ist. Seine Premiere in Deutschland feiert der zweifache polnische Meister Robert Stech, der mit einem Formel 3000 Lola T96/50 Zeytek dabei ist. Seinen größten Erfolg feierte er in diesem Jahr mit einem dritten Gesamtrang beim erstmals in Polen ausgetragenen Lauf zur Europa Bergmeisterschaft. Ein alter Bekannter und immer gern gesehen ist der Luxemburger Tommy Rollinger, der in diesem Jahr seinen Osella FA 30 selber pilotiert. Für ihn geht es um wichtige Punkte zum Gewinn der Luxemburger Bergmeisterschaft 2014, die er in diesem Jahr erstmals erringen möchte. Zu den schnellen Fahrern in der Französischen Bergmeisterschaft gehört der in der Nähe von Paris lebende Patrick Watin. Auch er startet zum ersten Mal in Deutschland und präsentiert den Lola B 99/50, ebenfalls ein über 500 PS-starkes Formel 3000-Fahrzeug.
Mit dem Ungar Laszlo Szasz kommt ein Stammgast erneut aus Budapest in das Osnabrücker Land. Er ist seit über 20 Jahren erfolgreich mit einem Formel 3000-Rennwagen (Reynard Zytek) unterwegs und ist derzeit insbesondere in den osteuropäischen Meisterschaften sehr erfolgreich unterwegs. Auch der Südfranzose Joel Roussel nimmt den weiten Weg zum nördlichsten deutschen Bergrennen auf sich, um mit dem spektakulären Lola B02/50 Formel 3000 schon am Start die Bergfans zum Jubeln zu bringen. Der Elsässer Antony Lombardo, der im Besitz einer ganzen Sammlung hochkarätiger Rennwagen ist, kommt zum zweiten Mal mit einem Lola B 99/50 Formel 3000-Rennwagen und möchte sein letztjähriges Gesamtergebnis deutlich verbessern.
Erstmals seit mehreren Jahren wird auch die Gruppe der Formel 3-Rennwagen und sonstigen Markenformelfahrzeugen sowohl zahlenmäßig als auch qualitativ äußerst stark vertreten sein. Dabei sind in der Starterliste erstmals auch mehrere französische und belgische Piloten zu finden, die nicht nur ihre Premiere bei einem deutschen Bergrennen feiern, sondern auch ihre Qualitäten aus ihren eigenen nationalen Championaten unter Beweis stellen wollen. Als Favoriten könnten hier die Brüder Jerome und Etienne Debarre, die in der nordfranzösischen Normandie zuhause sind, mit ihren Dallara F302 Opel Formel 3-Rennwagen, für Furore sorgen. Auch der Nordfranzose Antony Loeuilleux mit einem Formula Tatuus Master zählt sicherlich zu den Favoriten in dieser stark besetzten Klasse und ist für ein „Top-Ten“ Ergebnis im Gesamtklassement gut.
Als Geheimfavoriten werden hier sicherlich auch der deutsche Bergmeister aus 2012, Frank Debruyne mit dem Dallara F303, und der letztjährige Klassensieger Frederic Souris aus Belgien (Dallara F3 399) mehr als zu beachten sein. Mit 76 Jahren ist der Luxemburger Leon Linden nicht nur der älteste Teilnehmer im gesamten Starterfeld, er bringt mit dem Dallara F304 Formel 3 ein äußerst erfolgreiches Fahrzeug an den Start, das ihn auch zweimal zum Gewinn der Luxemburger Bergmeisterschaft führte. Mit Sonia Reynouard geht seit vielen Jahren erstmals in der Rennwagenkategorie wieder eine Dame an den Start. Mit ihrem Dallara Opel F302 möchte die Südfranzösin in die Phalanx der schnellen Männer einbrechen.
Wenn es um Gesamtsieg und um die Top-Fünf-Platzierten im Gesamtklassement geht, spielen auch einige spektakuläre offene Sportwagen eine dominante Rolle. Allen voran hat sich der Freiburger Patrick Zajelsnik mit dem infernalischen Sound seines Norma M20 F zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr erstmals auf das Podium am „Uphöfener Berg“ zu fahren. Sein Bruder Alexander strebt den Start mit einem ganz neuen und verbesserten Motor seines Norma- Gruppe C-Sportwagen an.
Gespannt darf man auch auf den ersten Auftritt des Belgiers Georges Hubert in Deutschland sein, der einen wunderschönen Norma M20 pilotiert und mit der Empfehlung von zahlreichen Gesamtsiegen in Belgien die internationale Konkurrenz aufmischen möchte. Natürlich möchte der amtierende deutsche Bergmeister Uwe Lang aus Schweinfurt mit seinem weiterentwickelten Osella PA 20/S EVO das Feld nicht kampflos räumen. Wenn die Technik mitspielt und alles passt, könnte auch er für eine Überraschung im Gesamtklassement sorgen. In der kleinen Hubraumklasse der offenen Sportwagen führt kein Weg an dem letztjährigen Klassensieger Jiri Svoboda (Norma M20F) aus dem tschechischen Sternberk vorbei. Aus lokaler Sicht werden die beiden Fahrer des MSC Osnabrücker Sportwagen-Teams, Bernd Letmade aus Detmold und Günther Miethke aus Helmstedt, mit ihren Norma Honda M20 bei einer beherzten Fahrweise ebenfalls weit vorne dabei sein.
Zum Hintergrund: Das 47. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen „Cars & Fun“ findet am 2. und 3. August in Hilter/Borgloh statt. Die Trainingsläufe werden am Samstag, 2. August zwischen 8.30 und 18.00 Uhr durchgeführt. Die Wertungsläufe werden am Sonntag, 3. August von 8.00 bis ca. 17.00 Uhr ausgetragen. Anschließend findet die Siegerehrung im Festzelt statt.
Bei dem spektakulären Automobilsport-Event gehen insgesamt rund 200 Teilnehmer aus 15 Ländern an den Start. Zu sehen sind attraktive historische Rennfahrzeuge, top getunte Tourenwagen sowie spektakuläre offene Rennfahrzeuge u. a. Gruppe C -Sportwagen und Formel 3000.
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