Der Aufwand in Sachen Streckensicherung, der beim einzigen saarländischen Bergrennen betrieben wird, ist wohl der Größte in der ganzen Berg DM. Mit rund 1.000 gebündelte Reifenstapel, 1,5 km Schutzzaun sowie teilweise eine dreifache Leitplanke, verwandeln die Mitglieder des
Homburger AC die Landstraße L120 in eine Rennstrecke. Diesmal wurde mit zusätzlichen 15
LKW Landungen Schotter das Bankett aufgefüllt .
So wird verhindert, dass die flachen Rennsportfahrzeuge unter die Planken rutschen können, dafür gab es ein Lob vom DMSB. Gut so, denn der HAC möchte vom DMSB seine Formel 3000 Zulassung zurück, um im kommenden Jahr die Fahrer der Luxemburger Meisterschaft begrüßen zu können. Das 36. Bergrennen auf der Käshofer Straße bedeutete für einen Mann das Ende einer Ära. Hartmut Schöffler, seit Jahren einziger Renn- und Organisationsleiter in Personalunion der Szene, zog nach 33 Jahren in Folge (!) zum letzten Mal die Fäden auf der Käshofer Straße.
Nach 11 Jahren Abstinenz gastierte Bruno Ianniello mit seinem Lancia Delta S4 wieder in Homburg, Fans aus der Region machten dies möglich und erfüllten sich einen Wunsch. Trotz idealer Verhältnisse für die Allradfraktion blieb „Raketen Bruno“ bei allen Läufen im Schatten seines Landsmanns Reto Meisel und sogar Norbert Handa im „normalen“ Lancia Delta lang bis zur zweiten Auffahrt vor Ianniello.
Im KW Berg-Cup war Norbert Wimmer Mann des Tages. Mit seinem BMW 2002 8V lehrte der Bayer die 16V-Konkurenz das Füchten, nur Holger Hovemann ließ sicht beirren und gewann. Hansi Eller war zwar im letzten Lauf schneller als Wimmer, womit der Mann im Minichberger VW Scirocco aber nur seinen dritten Klassenplatz festigen konnte. Hinter Dirk Preißer (Opel Kadett C 16V) und Björn Wiebe (Renault Clio 16V) landete Cup-Neuling Rainer Schönborn (VW Golf 16V) auf einem ausgezeichneten sechsten Rang von 28 gestarteten Klassenkollegen, noch vor so etablierten Fahrern wie Günter Göser, Richard Petter und André Schrörs.
In der Klasse bis 1600 ccm der Gruppe H spielte Helmut Maier (VW Spiess Golf 16V) seine Extraklasse auf feuchtem Geläuf voll aus und gewann deutlich vor Vorjahressieger und Lokalmatador Rainer Koresch (Ford Escort) und Dirk Pesch (VW Polo Kitcar) beim ersten Ausfahrt der Saison, auf seiner erklärten Lieblingstrecke.
Der Pechvogel des Wochenendes war in der Klasse H bis 1300 ccm zu finden. Der junge Eichenbühler Nils Abb krachte im Training bei Posten 19 in die Leitplanken. Am Abend wurde der gelbe VW Polo mit Hilfe vieler fachkundiger Fahrerkollegen wieder für den Renntag hergerichtet. Doch auch Sonntag war für den Maurergesellen bei Posten 19 Endstation. Eine Felge brach, die scheinbar beim Traingscrash was abbekam. Ebenfalls vom Pech verfolgt wurde André Stelberg. Knapp in Führung liegend und den Sieg bereits vor Augen, verschenkte der Gummersbacher mit einem Abflug vor der Zielkurve alles an Hugo Moser (beide VW Polo 16V). „Bis auf die letzten Meter zum Ziel lief das Wochenende für mich optimal, doch am Ende war’s für die Katz“ kommentierte Stelberg Junior. So rückte auch Armin Ebenhöh im VW Polo 8V auf den zweiten Platz auf, vor Manfred Konrad (VW Corrado) und Bernd Letmade, der seinen am Iberg beschädigten VW Polo 8V wieder in der Reihe hatte.
Ähnlich wie Stelberg erging es Robert Bauer in der Klasse bis 1150 ccm. Auch der Oberpfälzer kontaktierte in Führung liegend die Leitplanken und musste anschließen sein VW Polo 16V aufladen. Danach richteten sich die Augen auf das Duell der Fiat 127 Piloten Jörg Eberle und Jürgen Hessberger, das letztlich der Malermeister aus Roßtal, denkbar knapp mit 0,160 Sekunden für sich entschied.
Die wieder einmal schwach besetzte Klasse H über 2000 ccm gewann Roman Sonderbauer im Opel Kadett C 16V. Für den Neuensteiger im KW Berg-Cup war dies der erste Klassensieg am Berg. Die kleine FS/E1 Klasse gewann Andrés Vater Thomas Stelberg im Opel Corsa. Zum ersten Einsatz des angekündigten VW Polo in der 1150er Klasse im Team mit Motorentuner Jürgen Schneider wir es frühestens zum Saisonende kommen. Bereits am Samstag schied Franz Koob mit einem „dreifachen Rittberger“ im Fiat 128, kurz nach dem Brückchen aus. Dafür gab der 18jährige Junior Sven Koob im Rahmen der Gleichmäßigkeitsprüfung, seine Einstand am Berg im Fiat 128 A von Papa Franz.