JSo was gibt es nur am Wolsfelder Berg, mit seinem einzigartigen Charakter. Einmal im Jahr fordert Tourenwagenfahrer Bruno Ianniello die Sportwagen und Formel 3000-Piloten heraus. Das schmale und mit vier Spitzkehren gespickte Bergsträßchen in der Südeifel macht’s möglich.
Die gut und gern 4.000 Zuschauer mussten sich an beiden Tagen immer wieder gedulden.
Die insgesamt 45 Unterbrechungen, resultierend durch Ausrutscher oder Schmutz auf der Strecke, waren trauriger Rekord, doch die Mannschaft des EMSC Bitburg um Rennleiter Günter Hoor, sorgte immer wieder schnell dafür das sich die Räder wieder drehten.
Ein kurzer Regenguss vor dem abschließenden dritten Lauf brachte die Konkurrenz etwas durcheinander. Hinter Gaststarter Ianniello sammelte Reto Meisel volle Punkte in der Tourenwagen Berg-DM. Der Aargauer versprach sich mehr von seinem konventionellen 190er Mercedes und hatte den V8-Boliden zu hause gelassen. An seine Vorjahreszeiten kam Meisel jedoch nicht heran. Die Allradfraktion mit Norbert Handa und Werner Jetzt (beide Lancia Delta) waren dennoch ohne Chance. Letzterer musste bei seinem Comeback den ganzen Sonntag ohne vierten Gang auskommen.
Pech für den Seriensieger des KW Berg-Cups Holger Hovemann im RISSE Kadett C 16V. Zwei mal wurde der Odenwälder auf halber Strecke gestoppt und musste neu ansetzten, was seine Reifen überhitzte. Hansi Eller (VW Minichberger Scirocco 16V) setzte sich am Ende durch und gewann zum zweiten Mal in seiner Karriere die Klassenwertung der Gruppe H bis zwei Liter. In den ersten beiden Läufen lieferten sich die beiden mit Björn Wiebe (Renault Clio) und Sebastian Schmitt (Opel Kadett C 16V) einen packenden Vierkampf, ehe der Rhöner zum Abschluss patzte. Auch Norbert Wimmer (BMW 200 8V), Cup-Neuzugang Rainer Schönborn (VW Golf 16V), André Schrörs (Talbot Lotus), Günter Göser (Opel Kadett) und sogar der am Ende auf Rang neun liegende Dirk Preißer (Opel Frank Kadett C) konnten zeitweise mit der Spitze mithalten. Einige noch nicht ganz abgetrocknete Stellen im Wald, sorgten schlussendlich für klare Verhältnisse. Bereits im ersten Lauf wurde der Vorarlberger Kurt Flatz, der diesmal seinen eigenen VW Golf pilotierte, durch Unfall aus dem Wettbewerb gerissen.
Für die Überraschung des Tages sorgte Slalompilot Mario Fuchs in der Klasse bis 1300 ccm Hubraum. Im Daihatsu Charade 4x4 düpierte Fuchs mit seiner Laufbestzeit im dritten Durchgang, die versammelte Berg-Cup-Elite und scheiterte in Sachen Klassensieg nur an Klaus Bernert (VW Polo 16V), der sich einen weiteren Sieg einverleibte. Ausschlaggebend war hier wiederum die feuchte Strecke, worunter alle Division I-Fahrer, besonders jedoch Gerhard Moser und Andre Stelberg (beide VW Polo 16V) zu leiden hatten.
Die Klasse bis 1150 ccm schrieb eine Episode, wie sie nur am Wolsferder Berg passieren kann. Zum Auftakt übernahm Robert Bauer die Führung. Wenig später musste der Oberpfälzer seinen VW Polo 16V mit Motorproblemen ausrollen lassen. Ans gewinnen mochte Tobias Klimsa erst mal nicht denken. Der Norddeutsche hatte bereits im Training mit dem Getriebe seines VW Schneider Polos zu kämpfen und ging am Renntag ohne dritten Gang an den Start. Jürgen Hessberger (Fiat 127 Sport) feiert wohl den Bundesligaaufstieg seines 1.FC Nürnberg zu ausgelassen und hatte das Nachsehen gegen einen überglücklichen Klassensieger Tobias Klimsa. Der Roßtaler musste stets ein Auge auf Franz Koob (Fiat 128) haben, der von hinten Druck machte. Ein Teilnehmerschwund ist weiter in der Klasse H bis 1600 ccm zu dokumentieren. Lediglich drei Piloten traten an und Thomas Klingelberger (VW Polo Kit Car) war der Schnellste.