Nach seinen ersten Punkten beim letzten Auftritt in Oschersleben reiste Thomas Kramwinkel mit viel Zuversicht nach Zandvoort. Auf einer der fahrerisch anspruchsvollsten Rennstrecken im Kalender wusste der GermanFLAVOURS Pilot bereits in der Vergangenheit zu überzeugen. Dementsprechend motiviert ging es an die holländische Küste. Am Ende wurden die Erwartungen bei weitem übertroffen. Im ersten Rennen sprang ein starker fünfter Gesamtplatz heraus - das bis dato beste Ergebnis seiner noch jungen TCR-Karriere. Für den ersten Durchgang hieß es Startplatz 22. Das Rennen war gerade einmal drei Runden alt, als es wegen einer Kollision für eine halbe Stunde unterbrochen werden musste. Da hatte sich Kramwinkel bereits auf die 15. Position nach vorne geschoben. Während der Unterbrechung setzte auch noch Regen ein, so dass pokern angesagt war.
Kramwinkel entschied sich für Slicks und sollte damit goldrichtig liegen. In der neunten Runde übernahm der GermanFLAVOURS Pilot die neunte Position und drei Umläufe vor Schluss ging es auf den sensationellen sechsten Platz nach vorne. Doch der amtierende Meister Josh Files meinte es nicht gut mit Kramwinkel und beförderte den Audi RS3 LMS unsanft in die Leitplanken. Doch Kramwinkel kämpfte sich zurück auf die Strecke und fuhr mit dem verwundeten Audi noch als Zehnter über den Zielstrich. Dann die Überraschung. Wegen Vergehen beim Start wurden gleich reihenweise Kontrahenten mit Strafen belegt, so dass Kramwinkel und das GermanFLAVOURS Team über den unerwarteten, aber dennoch hoch verdienten fünften Platz jubeln konnte.
"Viele vor mir sind auf Regenreigenreifen gewechselt, ich blieb auf Slicks. Das hat sich am Ende ausgezahlt. Leider wurde ich an einer der schnellsten Stellen in die Leitplanken gedrängt, konnte aber mit einer krummen Achse auf den letzten Runden ins Ziel humpeln. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so ein starkes Ergebnis einfahren. Klar im Nachhinein wäre ohne den Unfall das Treppchen drin gewesen“, so Kramwinkel nach dem Rennen.
Im zweiten Heat lag Kramwinkel erneut auf Punktekurs, musste dann aber wegen eines Vergehens am Start zur Strafrunde durch die Boxengasse antreten. Damit war das Rennen gelaufen. Am Ende hieß es Platz 26. „Ich erhielt die Strafe, weil ich die durchgezogene Linie zur Boxenmauer beim Start überfahren habe. Nachvollziehen kann ich die Strafe nicht, wenn man seinen Gegnern Platz schafft. Wohin das führt, wenn man das nicht macht, hat man ja beim ersten Rennen gesehen“, ärgerte Kramwinkel.
„So langsam bin ich in der TCR angekommen. Wir möchten kontinuierlich unter die Top 15 fahren und weiter für nächstes Jahr lernen“, zeigte sich der Audi-Pilot kämpferisch.
Nicht rund lief es an diesem Wochenende bei Teamkollege Sven Markert. Der junge Berliner hatte die gesamte Veranstaltung über zu kämpfen. Im ersten Rennen landete Markert auf der 24. Gesamtposition, nachdem er sich bei der Reifenwahl mit den Regenpneus verpokert hatte. Das zweite Rennen beendete Markert nach einem guten Start auf Platz 27. „Es war erneut ein hartes Wochenende. Der Start war schwierig, da ich die Startampel nicht sehen konnte. Ich musste auf den Funk warten, doch die Verbindung war schlecht“, berichtete Markert.
Bereits in zwei Wochen geht es mit dem nächsten Lauf zur ADAC TCR German weiter. Dann geht es vom 4.-6. August zum Nürburgring.
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