Dieser wurde von der Strecke katapultiert und schlug heftig in den Leitplanken ein. Fahrer unverletzt, Fahrzeug Schrott, Rennabbruch, Ende der Saison. Doch der Reihe nach: Durch den Ausrutscher beim vorletzten Lauf in Hockenheim musste Sven Markert im freien Training erst wieder volles Vertrauen in sich und sein Fahrzeug fassen. Bei kühlen aber trockenen Bedingungen fanden am Freitag die beiden Qualifyings statt. Für eine Schrecksekunde im Qualifying 1 sorgte ein wüster Dreher auf einer Ölspur vor der Fordkurve, die auch diverse andere Teilnehmer ins Routieren brachte. Beim Ausflug ins Kiesbett wurde leider das ABS beschädigt, sodass Sven Markert das Qualifying 2 ohne Bremsassistent absolvieren musste. Er kompensierte diesen kleinen Nachteil souverän und stellte seinen BMW auf die Pole Position der Division 2.
„Back to the roots, wie im Cup Clio, das hat Spaß gemacht“, war der lockere Kommentar von Markert danach. Beim ersten Rennen am Samstagvormittag fanden die Piloten feuchte Bedingungen vor. Durch Startverzögerungen begann ein heftiger Reifenpoker, ob die Strecke zumindest auf der Ideallinie doch noch trocknen würde. Sven Markert entschied sich wie die meisten Teilnehmer für Regenreifen. Nach dem Start konnte Sven Markert zunächst zum Divisionsführenden aufschließen und diesen einige Umläufe später in der Dunlopkehre überholen. Markert konnte einige Fahrzeuglängen Vorsprung herausfahren und es sah zunächst nach einem erneuten Divisionssieg aus. Aufgrund der Witterungsbedingungen hatte Markert mit zunehmender Renndauer allerdings Probleme, seinen BMW auf der Ideallinie zu halten und letztendlich musste er sich einem Frontantriebs-Runner geschlagen geben.
„Ich hatte beim Einlenken mit Untersteuern und beim Herausbeschleunigen aus den Kurven mit Übersteuern zu kämpfen, präzises Fahren war nicht möglich. Für die Regenreifen war es einfach nicht nass genug, Intermediates wären die richtige Wahl gewesen“, gab Markert zu Protokoll. Aber am Mittag stand mit Rennen 2 der letzte Saisonlauf auf dem Programm und die Strecke war abgetrocknet. „Ich möchte mich mit einem weiteren Divisionssieg standesgemäß in die Winterpause verabschieden“, lautete die Zielsetzung von Markert. Beim Start von der Pole Position verlor er zunächst zwei Plätze, doch schnell konnte er sich an das Heck des Führenden heften. Es entbrannte ein rundenlang spannender aber stets sehr fairer Zweikampf um den ersten Platz, den Markert zur Rennmitte schließlich übernehmen konnte.
Vom Jäger wurde er nun zum Gejagten und musste sein ganzes fahrerisches Können aufbieten, um die Führung zu verteidigen. Die beiden Führenden lieferten eine schnelle Runde nach der anderen ab, dass sie sogar Druck auf vorausfahrende Porsche GT3 Cup Fahrzeuge ausüben konnten. Ein Pilot konnte diesem Druck offenbar nicht Stand halten und er fand eine völlig neue Interpretation der Ideallinie bei der Ausfahrt aus der Mercedes-Arena. Nach einem Ausflug in die Wiese und anschließendem Drift quer über die Strecke, parkte er mit einem kühnen Gegenschwung im Seitenteil von Sven Markert ein.
„Ich freue mich über meinen Meistertitel gleich in der ersten STT Saison, der schwere Unfallschaden trübt jedoch meine Stimmung. Zum Abschluss will ich nicht versäumen, mich bei meinem fantastischen Team KK Automobile zu bedanken, dass immer alles gegeben hat, um mich im Rennen zu halten“, so Markert im Siegerinterview.
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