Zum letzten Lauf der Spezial Tourenwagen Trophy präsentierte sich der Nürburgring wenig einladend. Thomas Kramwinkel war dies am Sonntagmittag so ziemlich egal. Der junge Porsche-Pilot hatte allen Grund zur Freude. Denn erstmals gelang es dem 26jährigen Christian Franck den Klassensieg zu entreißen. Zwar klappte dies schon einmal beim Saisonstart in Hockenheim, doch damals fiel Franck einem technischen Defekt zum Opfer. Auf den rutschigen Streckenverhältnissen konnte Kramwinkel diesmal seine Stärken voll und ganz ausspielen. Zu Beginn verlegte sich der GermanFLAVOURS Pilot auf die Verfolgerrolle und trieb den Luxemburger vor sich her. Zwar leistete Franck einiges an Gegenwehr, doch in der Mercedes Arena bremste sich Kramwinkel vorbei. Danach baute der neue Klassenführende seinen Abstand weiter aus und fuhr zum umjubelten Sieg.
„Es war ein hammergeiles Rennen für mich. Platz eins beim Finale. Das ist wie ein kleiner Traum. In der Mercedes Arena dachte ich mir, wenn nicht jetzt, wann dann. Vorher hatte ich es schon einmal versucht, aber Christian hat geschickt zugemacht. Genau wie er hatte ich auch etwas Schwierigkeiten mit den Reifen und musste ganz filigran mit dem Gas aus den Kurven herausbeschleunigen“, berichtete ein bestens aufgelegter Thomas Kramwinkel.
Um doch noch den Meistertitel in der Klasse zu holen, wäre im zweiten Heat nicht nur ein erneuter Sieg Pflicht gewesen. Kramwinkel hätte auch darauf hoffen müssen, dass ein weiterer Konkurrent an Christian Franck vorbeikommt. Doch der Titelverteidiger spielte im zweiten Heat seine Erfahrung aus und schnappte sich den Sieg. Zumindest beim Start war Kramwinkel dran. „Ich konnte ein paar Runden mit Christian mitgehen. Allerdings kam die stärkere GT3 Viper, die ich anfangs überholt hatte, vorbei und ich verlor dadurch den Anschluss“, erklärte Kramwinkel. Die engen Positionskämpfe mit den leistungsüberlegenen Autos entschädigten zumindest etwas. Ganz knapp verpasste Kramwinkel hinter der Viper noch die Top 10, hatte allerdings die übrigen Klassenkonkurrenten fest im Griff. Denn die Porsche-Klasse war mit neun Teams diesmal rappelvoll. Bis auf Christian Franck konnte aber niemand dem GemanFLAVOURS Piloten das Wasser reichen.
Für die Meisterschaftswertung bedeutete das Ergebnis einen starken achten Platz in der Endabrechnung sowie Rang zwei in der Porsche Klasse. „Die Saison hat alle Erwartungen übertroffen. Das war unser erstes Jahr auf dem Porsche. Es ist fast unglaublich, dass wir mit so wenig Erfahrung gleich so weit vorne landen konnten. Die starken Ergebnisse geben uns jedenfalls viel Mut für die kommenden Projekte“, zog Thomas Kramwinkel ein positives Saisonfazit.
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