Mediadaten I Werbung I Kontakt I Impressum

Reportage
SERIEN REGIONAL REPORT AUTO&TECHNIK TERMINE GALERIE LINKS RENNSPORTMARKT DATENBANK FOTOSERVICE
Reportage I Museen I Messen I Buch&Film
Start > Reportage
Time is money
Nach Rekordrunden streben alle Racer
Klaus Lambert, der UHS- Streckensprecher war es, der mich immer wieder auf das Thema Zeitnahme brachte, natürlich unbewusst. Gegen Rennende kommt von ihm steht‘s der Hinweis über die Streckenbeschallung - eine freundliche Weitergabe von SDO-Chef Bernd Jung –„Die 
dringende Bitte an alle Teams doch auf keinen Fall zu vergessen ihre Transponder im Bereich Start/Ziel bei der Zeitnahme abzugeben“….
 © HTS
 SDO-Chefzeitnehmer Bernd Jung mit Bertram "F3" Schäfer
Bernd Jung hatte als Techniker und später im Vertrieb in der Industrie viele Jahre mit der Feinschleiftechnik zu tun. Heute hat er das in gewisser Hinsicht immer noch. „Nur heute schleifen die Anderen, die Rennfahrer schleifen Runde für Runde an ihrer „Laptime“ und ich konzentriere mich darauf den Erfolg dieser Bemühungen, jenes Feinschliffes an deren Rundenzeiten lediglich zu dokumentieren“, Bernd Jung lacht dabei herzhaft. Er ist ein eher optimistischer Typ. In seinem derzeitigen Metier treffen engagierte Menschen aufeinander. Die Rennfahrer auf der einen Seite und die Macher der Technik als Rennwagenhersteller oder Teamtechniker auf der anderen Seite. Bernd Jung ermittelt und dokumentiert dabei was die Fahrer jeweils auf den Asphalt zaubern. Egal ob es warm war oder auch kühl ist. Regen, abtrocknende Strecke oder glühender Asphalt. Die Stoppuhr dokumentiert immer eine manchmal ernüchternde oder sogar auch mal eine erbarmungs- lose Wahrheit. „Nicht ganz richtig. Nicht die gute alte Stoppuhr von Hanhard oder TAG-Heuer ist es, die ein Hoch oder ein Tief bei Fahrern und Teams auslöst. 

Die Stoppuhr hat meist ausgedient. Moderne kleine rote, blaue oder gelbe Kästchen, Transponder genannt, sind es, die im Zusammenspiel mit aufwendiger Messelektronik wie sie auch SDO, der Sports-Data-Organisation von Bernd Jung einsetzt. „Nein, nicht ganz“, korrigiert mich der Chef von SDO dieser Tage einer Demonstration seiner Aktivitäten im Rahmen eines Testtages der Formel-3 in Hockenheim. Bertram „F3“ Schäfer schaute kurz vorbei. Und auch Rennleiter Eichinger hatte zwischendurch kurz Fragen an den „Mann mit der Zeit“. In dem in Blickrichtung Motodrom voll verglasten Büro, ausgerüstet für die Belange moderner Zeitmessung, hat sich SDO für mehrere Tage eingerichtet. „Es ist hier natürlich von Vorteil einen großen Bereich der Strecke recht gut einsehen zu können. Wir sind so nicht ausschließlich von TV-Monitoren abhängig“, erläutert Bernd Jung. Aber die „Stunde der Wahrheit“, oder besser der „Sekundenbruchteil der Wahrheit“ basiert auf einer absolut präzisen Funktion zwischen dem im Rennwagen montierten Transponder, dem kleine farbigen Kästchen, und der komplexen Elektronik im Zeitnamebüro der jeweiligen Rennstrecke. „Was an dieser Stelle ganz Wichtiges ist noch nachzutragen“, wirft Bernd Jung ein. „An verschieden Stellen jeder Rennstrecke sind Messkabel, sogenannte Induktionsschleifen in den Belag der Rennstrecke eingegossen. Überfährt ein Fahrer diese Stelle, löst er mit seinem Transponder ein kodiertes Signal der Messelektronik aus. So lassen sich auf einer Rennstrecke Rundenzeiten oder bei entsprechend kurzen Messstrecken auch Fahrgeschwindigkeiten und Zwischenzeiten ermitteln. 

Dazu kommen die Erfassung von der Boxeneinfahrt und der Boxenausfahrt. Auch diese Signale müssen zusätzlich gesondert erfasst werden. Insbesondere natürlich bei Langstreckenrennen. So kommen leicht mal 10 Messwerte/ Fahr zeug und mehr pro gefahrener Runde zustande. Die Auswertung von Rundenzeiten, Standzeiten in der Box, Markierung von Bestzeiten oder Geschwindigkeiten erfolgt danach über Elektronikprogramme von SDO im Büro der Zeitnahme. „Ein Spaßvogel fragte uns hier in der Zeitmessung doch mal allen Ernstes, ob es denn nicht schnellere Transponder gäbe – wie gesagt, der gute Mann war wohl ein absoluter Spaßvogel“, Bernd lacht herzhaft. 

HTS

Warten auf die Zeiten

Am Beginn einer Saison bucht SDO bereits alle Quartiere der von den Veranstaltern als Auftrag georderten Rennen in Europa. Wenn Karin, Moni, Agi, Christof, Harald, Dirk und Bernd anrei-sen, dann kann man kurzfristig nicht auch noch lange nach Hotels suchen. Der Zeitplan eines Wochenendes ist meist recht eng. Alles muss ab dem Beginn der Anreise zu einer Rennstrecke Schlag auf Schlag funktionieren. Zwei Techniker reisen meist schon am Mittwoch zur Strecke. Im 3,5 Tonner plus Hänger werden jeweils gut und gerne 2 Tonnen Elektronik an die Strecke gekarrt und von der Vorhut behutsam entladen und installiert. Am Tag darauf erscheint die restliche Crew der Zeitnahme. Kilometerlange Kabel sind verlegt. Die Laptops können nun angeworfen werden. Die „Zeitmaschine“ beginnt zu arbeiten. Der eigene Surfer gibt der Zeitnahme zusätzliche Sicherheit. 

Übrigens werden auch die TV-Monitore im Bereich Tower von SDO versorgt. So hängt z.B. auch ein Streckensprecher, wenn man so will, vollständig an der Nadel der Zeitnahme. „Wir liefer Bilder, Grafiken und Zeiten weiter. Auch für die Rennleitung, sowie alle Offiziellen und Kommissare des Veranstalters“. Und jeder benötigt heute ja meist alles sofort. In der Zeit Null quasi. Zeitgleich mit dem aktuellen Geschehen auf der Strecke. „That‘s racing, also backstage“, würde der Engländer es formulieren. Die Ergebnislisten der Zeitnahme werden vom Rennleiter abgezeichnet ehe sie dann in den Aushang und zum Kopieren für die verschieden Serienverantwortlichen wandern. Einer, Bernd lächelt wieder breit und freundlich, der PR-Mann einer bestimmten Serie erscheint immer schon mit fragendem Blick bei uns wenn die letzten 10 Rennwagen noch nicht durchs Ziel sind. Was der gute Mann dann braucht weiß ich schon. Die Jungs der schreibenden Zunft wollen sich bei uns meist kurz versichern, ob alles auf der Liste steht, wie sie es selber mitgeschrieben haben. Auch deren Texte hängen eben ganz maßgeblich von den genauen Ergebnissen ab. Auch die sind ja Leute unter Zeitdruck. Der gute Mann tauchte meist noch vor seinem Chef, Promoter Hoffmann, hier auf.

In aller Regel beginnt der Tag für die Crew der Zeitnahme ab 7°° Uhr. Frühstück um 6³° Uhr, Feierabend ist meist nicht vor 22°°Uhr. Und Mittag – was ist das, lacht eine raus der Crew? Auf die Frage wo das SDO-Team schon überall im Einsatz war. „Du lieber Gott“, so Bernd. „Du fragst mich Sachen. OK, kannst aber mal notieren, außer in England praktisch überall in Europa“. Und die Abreise der „Zeitmaschine-SDO“ von der Rennstrecke – „Sonntags spät am Abend oder bei weiten Fahrstrecken geht es am Montag wieder Richtung Heimat“. Heimat, das ist der Raum Nürnberg. Dort angekommen wird dann ausgeladen, die Anlage geprüft, Schäden instand gesetzt, neu verladen…usw…usw. Jetzt traf ich Bernd Jung im März in Hockenheim. Erst irgendwann, dann wenn Weihnachten wieder näher rückt, dann ist Winterpause. Dann kehrt etwas Ruhe ein. Eine Sekunde bleibt im Winter auch eine Sekunde. Aber erst dann fallen einige geruhsame Sekunden für die Crew an. 
HTS

Artikel vom 04.04.2010

Anzeige

daparto - der Autoteile-Marktplatz

AutoScout24 - Deutschlands bekanntester Automarkt

Home I STT DMV TW Challenge I AvD 100 Meilen I PCCT I ADAC Procar I Historische I Langstrecke I GT/Sportwagen I Tourenwagen

Berg I Marken I Diverse I Slalom I Rallye I Verschiedenes I Reportage I Museen I Messen I Auto I Technik I Industrie I Tuning I Zubehör

Termine National I Termine Regional I Galerie I Links I Rennsportmarkt I Fahrer I Fahrzeuge I Serien I Ergebnisse I Strecke

Fotoservice I Mediadaten I Impressum

top