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RETRO CLASSICS 2010
Retro Classics im Jubiläumsjahr ein Renner
Seit Donnerstag hat die Retro Classics auf dem Stuttgarter Messegelände ihre Pforten geöffnet. Bis Sonntag noch warten in acht Messehallen zahlreiche Höhepunkte auf die Besucher. Die Messe feiert dieses Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. In dieser Zeit hat sich die Retro Classics als fester Bestandteil der Oldtimerszene etabliert.
 © Patrick Holzer
 In acht Hallen präsentierten sich mehr als 1100 Aussteller
Auf über 100.000 Quadratmeter Fläche sind in diesem Jahr mehr als 1100 Aussteller vertreten. Das ist neuer Rekord für die Retro Classics. Wie die Jahre zuvor hat die Retro Classics an ihrem bewährten Konzept festgehalten und die verschiedenen Hallen als Themenbereiche gestaltet. 

Bereits im Foyer erwartet die Besucher ganz besondere Raritäten der Automobilgeschichte. Die Schörghuber Gruppe, die größte deutsche Privatsammlung, zeigt ein halbes Dutzend ihrer Raritäten. So fällt der Blick gleich beim Eintreten auf den Original-Porsche Typ 64 der Rallye Berlin-Rom aus dem Jahr 1939. Von diesem Fahrzeug wurden nur drei Stück gebaut. Einen Renneinsatz sollten die Fahrzeuge nicht erleben. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte das geplante Langstreckenrennen von Berlin nach Rom.

Besonders ins Auge fällt die silberne Karosse des Veritas Meteor Formel 2 aus dem Jahre 1952. Das Fahrzeug wurde für Fachzeitschriftenverleger Peter Paul Pietsch für das Avusrennen gebaut. Für die langen Geraden der Berliner Stadtautobahn wurde eine spezielle stromlinienförmige Karosserie aus Aluminium entwickelt. Das Interessante an diesem Fahrzeug war, dass es auch mit der unter der Aluminiumhaut befindlichen Monoposto-Karoserie als gewöhnlicher Formel 2 gefahren werden konnte. Glück brachte der Renner Pietsch nicht. In der Steilkurve der Avus überschlug sich der Renner und fiel nach unten. Pietsch brach sich dabei die Schulter und erlitt schwere Prellungen.

Integriert in diesem Ausstellungsbereich sind außerdem zwei Porsche-Unikate, der „Mathé-Fetzenflieger“ und der „Rometsch“, aus dem Prototyp-Museum in Hamburg.

Patrick Holzer 

Veritas Meteor Formel 2 aus dem Jahre 1920

In der größten Halle, der Halle 1, trifft man auf die großen europäischen Automobilhersteller und Zulieferer sowie Restauratoren und Premium-Händler aus ganz Europa. Das Auktionshaus Lankes stellt auf der Galerie auf 2500 Quadratmeter Fläche Fahrzeuge, Automobilia, Zubehör und Accessoires aus, die am Freitag und Samstag auf der Auktionsbühne unter den Hammer kommen. So wartet auf Motorsportfans ein McLaren M6B GT, der bei entsprechend gefüllter Brieftasche mit nach Hause genommen werden kann. Bei den großen Händlern finden sich viele Raritäten und so manches Schnäppchen. Wer tiefer in die Tasche greift, wird vielleicht mit einem Maserati MC12 für knapp 800 000 Euro glücklich. Halle 3 widmet sich unter anderem dem Schwerpunktthema „Neo Classics“, darunter eine Reihe aktueller Luxuslimousinen, Manufakturfahrzeuge und Sportwagen, die auf Grund ihrer geringen Stückzahlen schon heute als Klassiker gelten. 

Halle 5 bietet dem Besucher eine breite Palette interessanter Youngtimer Fahrzeuge, sowie Fahrzeuge zur 90jährigen Geschichte von Mazda. Doch es wird nicht nur geschaut, sondern auch verkauft und gekauft. In Halle 6 wechseln Fahrzeuge, die nicht jünger als Baujahr 1984 sein dürfen, die Besitzer. Die seit Jahren beliebte Fahrzeugverkaufsbörse für private Verkäufer und Händler, auf der man ein Fahrzeug anbieten oder kaufen kann, wirkt somit als Anziehungspunkt an allen drei Messetagen. Freunde von Nutzfahrzeugen aller Art werden an Halle 8 Gefallen finden. Historische Zugmaschinen, Kipper oder eine ganze Reihe klassischer Omnibusse warten auf das fachkundige Publikum und wecken Kindheitserinnerungen. In Halle 7 begibt sich der Besucher auf Weltreise. Zahlreiche Clubs stellen hier ihre Fahrzeuge aus der ganzen Welt aus. Mit einem Schritt ist man in Frankreich und mit dem anderen springt man nach Italien. So richtig italienisch wird es dann aber in Halle 4.

      Patrick Holzer 

Generationenvergleich - Tipo B vor seinem Urenkel

Motorsport Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Unter dem Namen „Mythos Solitude“ ist die Ausstellungsfläche erneut speziell dem Bereich Motorsport gewidmet. Auf 10.000 Quadratmeter finden die Fans alle erdenklichen Sportwagen – zum Beispiel Abarth und Ferrari, klassische Motorräder sowie Veranstalter, die sich auf Veteranen-Rallyes spezialisiert haben. Ein besonderes Highlight bietet die Sonderschau“100 Jahre Alfa“ mit rund 30 Unikaten aus dem Fundus des Mailänder Privatsammlers Corrado Lopresto. Als eines der eindrucks- vollsten Fahrzeuge der Ausstellung zeigt sich der Alfa Romeo Tipo B, gebaut von 1932 bis 1934. Der 8Zylinder Motor lieferte über 3000ccm und maximal 265 PS. Nicht nur Alfa Fans werden an ihm und den weiteren Exponaten der Geschichte dieser Automobilmarke ihre wahre Freude haben.

Die Retro Classics 2010 in der Messe Stuttgart ist geöffnet am Freitag, 12. März, von 10 Uhr bis 19 Uhr, am Samstag und Sonntag, 13./ 14. März, täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr. Am Donnerstag, 11. März, fand ab 14 Uhr zum dritten Mal ein Preview-Day für Journalisten und Fachbesucher statt. 
Jürgen Holzer

Artikel vom 12.03.2010

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