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Formel 2 als Markenformel - hoffentlich nicht auf Dauer |
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Formel 2 noch nicht im Ziel |
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„Nein, das mit der neuen Formel-2 kapiere ich beim besten Willen nicht“, so ein erfahrener Racefan dieser Tage bei einem Meeting in Hockenheim. Und er verwies auf den großen Deutschen Fahrerzauberlehrling der Formel-2, Stefan Bellof aus Gießen. Der gewann seinen ersten F2-Einsatz bei Regen in Silverstone auf einem Maurer- F2 aus der Feder des Öster- reichers Gustav Brunner gegen andere Fabrikate in der Klasse.
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©
HTS |
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Zeit für eine erste Bilanz |
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Zu der Zeit war auch spätere Champion Dr. Jonathan Palmer in der F2 mit Bellof int. unterwegs. Doch zurück zu dem Racefan in Hockenheim. Der Mann hat nicht ganz Unrecht. Schaut man zur Formel-1 hinüber, dann scheint grob betrachtet zumindest alles in halbwegs ordentlichen
Bahnen zu verlaufen. OK, Überholvorgänge gibt es – oft versprochen – immer noch nicht. Und die Kosten sind nach wie vor eine echte Achillesferse der F1. Honda schockte die Szene und ist im vergangenen Dezember ausgestiegen. Zwei weitere Hersteller gelten bereits als
Wackelkandidaten für 2009. Aber Bernie „E“ kann offensichtlich trotzdem ruhig schlafen. Und das lässt er momentan auch regelmäßig verkünden.
Die int. Formel-3 bietet ein erheblich geordneteres Bild. Nach den bestehenden Regeln kann jeder interessierte Konstrukteur ein F3-Auto bauen. Die Motoren dazu sind zwar nicht ganz billig, aber die Szene verfügt über Aggregate auf Basis verschiedener großer Automobilhersteller.
Bei den Rennwagenbauern der F3 dominiert Dallara (I). Aber in England, Frankreich und Italien gibt es aktive und engagierte Mitbewerber. Auch sie stellen F3-Rennwagen her. Und die neue Formel-2? Da sieht es nicht so aus wie es sich der interessierte Szenekenner vorstellen und
wünschen. Aber immerhin. Wir haben 2009 seit ewigen Zeiten zumindest mal wieder eine F2. Dem Namen nach zumindest. Nach F3000 und GP2 gibt es sie wieder, die gute, lange vermisste int. Rennwagenformel 2. Neue Autos wurden gebaut und neue Motoren kreiert. Alles zum
Schnäppchenpreis. Zumindest wenn man den vollmundigen Versprechen der Macher um Ex-F1-Fahrer Dr. Jona-than Palmer Glauben schenken darf. Aber darf man das wirklich? Neue Technik kostet zunächst immer Geld. Da führt nun mal kein Weg dran vorbei. Die Teams müssen die neue Technik kaufen. Aber wohin mit der guten alten GP2? Die bleiben der Szene zunächst mal erhalten. Auch die GP2-Monoposto waren wie jetzt die neuen F2-Wagen nur Einheitsautos. Billiger wäre es gewesen die GP2 kurzerhand in F2 umzubenennen. Dazu dann eine Serie im Rahmen von F1-Rennen und eine EM wie für 09 geplant mit separaten Weekends. Dr. Palmer wirbt für die von ihm promotete F2 mit günstigen Einsatzkosten.
Das eine wie das andere Vorhaben schließt an der Grundidee einer Formel-2 unterhalb der F1 voll vorbei.
Die klassische Formel-2-Idee sah Rennwagen verschiedenster Hersteller vor, keinen Einheitsbrei. Doch was soll’s. Frank Williams hat den Auftrag für den Einheitsrennwagen der
F2 bekommen und zügig umgesetzt. Das hilft ihm auch in Sachen Formel-1-Büdget über die Runden. Und man kann als Übergangslösung in wirtschaftlich schwachen Zeiten zunächst gut damit leben wie es ist. Der Einheitsmotor der F2 ist käuflich zu haben. Von über 400PS ist
bei der neuen F2-Maschine von Audi die Rede. Klassenmanager Dr. Palmer hat in der FPA bereits reichlich Erfahrung mit dem Audi-Motor gesammelt. Strenge Regeln könnten bei den Motoren schnell zu gesunden technischen Wettbewerb über weitere Automobilhersteller führen.
Den Freunden der neuen F2-Idee ist das nur zu wünschen. Und das ist praktisch aus dem Stand ohne großen Aufwand auch möglich. Rennwagen und Motoren verschiedener Hersteller waren steht‘s die Grundidee jeder Formel-2-Epoche. In der Formel-2 sollten
Rennwagenmanufakturen und Motorenhersteller sowie Tuner behutsam an die F1 herangeführt werde. Daneben galt es mit der Formel-2 eine kostengünstige Klasse für die Schulung der ProfiPiloten von Morgen anbieten zu können. Einheitsklassen und Markenformeln hat der
Motorsport beileibe schon genug. Also meine Herren Ecclestone, Mosley, Williams und Dr. Palmer – mit harten aber stabilen Reglements bitte weitere Motoren in die Klasse holen. Dann wird die Formel-2 was sie einmal war. Eine Fingerübung für Rennwagenbauer,
Motorenkonstrukteure, Profiteams und für Fahrer, die den Sprung in die Formel-1 schaffen wollen. |
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Presse HTS |
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Artikel vom 06.02.2009
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