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aufblühende Handel in der Region Unterland
schon bald nach qualifizierter Hilfe bei so manchem „Platten“. Immer neue Reifengrößen sowie der rasant ansteigende private Motorrad- und PKW-Bestand in der Region ließen die Firma Reifen-Bender-Neckarsulm sehr schnell wachsen. “Dazu stellte die rasch fortschreitende Technik das Unternehmen vor immer neue Aufgaben. „Die
Investitionen verlangten von meinem Vater in diesen Jahren sehr große Risikobereitschaft“, weiß Jürgen Bender zu berichten. „Gut kann ich mich daran erinnern“, so ein
ehemaliger Mitarbeiter, „wie ich mit Hans Bender in den Augsburger Raum fuhr, um Großreifen zu laden. Eine lange Tagestour. Da ließ sich der Feierabend nicht planen. Aber wir haben unterwegs halt auch immer gut g’veschpert“, und lacht. Der Handel wurde zum 2. Standbein des Hauses Bender. Sichere Auslastung zu erlangen galt in den Jahren als unverzichtbar. Die beiden Söhne von Hans Bender, Axel und Jürgen, wuchsen mit dem Thema Reifen und so auch mit dem Thema Motorrad, PKW und LKW ganz selbstverständlich auf. Fast so wie die Schumacherbrüder auf der
elterlichen Kartanlage fast schon wie selbstverständlich erfolgreiche Rennfahrer wurden. Jürgen Bender erinnert sich genau. „11 Jahre dürfte ich wohl gewesen sein, als auf dem elterlichen Hof die erste Quickly antrat oder mich mit einem Moped von Kreidler versuchte. Danach waren es die legendären Motorrad-Highlights von NSU, die beide Knaben faszinierten. NSU, ein weltbekanntes Unternehmen, lag nur einen Steinwurf vom elterlichen Betrieb entfernt. Zu der damaligen Zeit war ein gebrauchter Reifen noch ein Kleinod. Vulkanisieren, Oberflächenschäden ausbessern und „Schläuche flicken“, damit waren bei Fa. Bender mehrere Fachkräfte kontinuierlich beschäftigt.
Heute sind gebrauchte Reifen Energiespender für die Industrie. Vornehmlich in der Zement Branche. Bekam der Kunde einst Geld für seinen Altreifen, so werden heute Entsorgungsgebühren erhoben. „Ich muss selber dafür bezahlen wenn ich ein
Kontingent abliefere“, so Jürgen Bender. „Und das wird leider von Jahr zu Jahr mehr“. Jürgen Bender entsorgt nicht nur Altreifen, sondern betreibt wie Bruder Axel einen eigenen Reifenhandel. Auch Rennsportler gehören zu seinen Kunden. Zusätzlich beschäftigte er sich seit seinem Studium an der Universität Darmstadt mit dem
Thema Industrierecycling. „Eine in unserer Zeit unverzichtbare Rohstofftechnologie
aller erster Priorität“, so der Neckarsulmer Ingenieur.
„Habe ich in den frühen Jahren nach Erwerb meines Führerscheines zur Zeit des Abiturs jede verdiente Mark in einen gebraucht erworbene NSU 1000 TTS gesteckt um Rennslaloms zu
fahren, so war das vorbei als ich meine Selbstständigkeit im Bereich Recyclingtechnologie vorzubereiten begann“. Noch heute zeugen
Unmengen von Pokalen aus den Anfängen mit dem NSU-TTS von diesen Jahren im Automobilrennsport des Jürgen Bender.
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Mehrfach zog die Familie mit den Reifenunternehmen um. Axel Bender ist von der Neustädter Straße 42 auf die Gemarkung mit der Hausnummer 62 umgezogen. Jürgen Bender hat seine Firma in der Rötelstraße angesiedelt. Zuvor gab es Betriebe neben der alten Versuchsstrecke der Automobilfirma Audi-NSU sowie in
unmittelbarer Nachbarschaft des Bahnhofes von Neckarsulm. „Verkehrsgünstig zu liegen ist in steigendem Maße wichtig“. Man ist im Unterland zu einem familiären
Unternehmensverband gewachsen. Und das Unternehmen wird in Süddeutschland
mittlerweile zu den Führenden der Branche gezählt. „Da bliebt nicht sehr viel Zeit für Jürgen Bender um dem geliebten Automobilsport zu frönen. Im Bereich GT-Sport gehört der Mittvierziger zu den gefragten Partnern im Langstreckensport. Ein Dutzend Titel hat er in den Jahren nach seinem Widereinstieg in den Rennsport seit 1997 eingefahren. Alle Erfolge holte er auf GT-Sportwagen der Schwäbischen Firma Porsche. Der Neckarsulmer galt dabei immer als ein Reifenexperte. Wen wundert das auch. Ist er doch mit Reifen groß geworden und als Diplomingenieur auch in der Reifenbranche geblieben. Erfahrungen sind fast alles. Das weis Jürgen Bender nur zu genau. In der Recycling-Technik ist es ihm gelungen eigene Fertigungsverfahren und die dazu erforderlichen Maschinen zu entwickeln. Geschäftlich wie auch als Rennfahrer nicht nur in Europa sondern auch im Nahen Osten bekannt und
geschätzt, hat sich Jürgen Bender absolut einen Namen in der Automobilwelt gemacht. Bei den 24 Stunden von Dubai mischte die Crew Bender/Dechent bereits im Kampf um den Gesamtsieg mit. Im Automobilsport hat er 2008 gleich 2 Meistertitel
errungen. Und das an einem einzigen Tag. Und zwar im Rahmen der Endläufe Ende Oktober im nahen Hockenheim. Das hat dem Namen Jürgen Benders weiteren Glanz verliehen. Zuerst gelang es Bender die
„100-Meilen-Langstreckenmeisterschaft mit seinem Kolleg Martin Dechent zu gewinnen und wenige Stunden später holte er alleine den Titel in der GT-Division der int. Sports-Car-Challenge-08. Dabei tätschelt er die breite Karosse seines Porsche 997-GT3 liebevoll. „Das gute Stück hat prächtig funktioniert“, lächelt Bender, verabschiedet sich und wendet sich wieder dem Alltag zu. Nicht immer im feinen Zwirn des erfolgreichen Geschäftsmannes wusste er zu berichten. „Nein, ohne robuste Arbeitskleidung und tatkräftige Mitarbeit im Betrieb würde das alles nicht funktionieren“.
Eine Frage ist derzeit noch nicht beantwortet. „Ob ich im kommenden Januar erneut in Dubai bei den 24 Stunden antreten
kann, hängt von einigen Sponsoren ab. Ansonsten wird es möglicherweise nichts werden mit dem 4. Ritt über den Asphalt im Wüstenstaat“. Das wäre aus Unterländer Sicht sehr schade. Denn Jürgen Bender belegte dort vor
drei Jahren gleich beim ersten Einsatz einen hervorragenden 4.
Gesamtrang. |
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