Gelungene Veranstaltung trotz Corona Auflagen

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Hubert Nagl entschied die Gruppe A für sich // Foto: Patrick Holzer

Durch die im Vorfeld der Veranstaltung geäußerten Bedenken wegen Corona Auflagen und Übernachtungsverbot im Fahrerlager war die Teilnehmerzahl der VFV GLPpro beim zweiten Saisonlauf in Oschersleben geringer als üblich. Trotz allem stellte die historische Gleichmäßigkeitsserie immer noch das mit Abstand größte Teilnehmerfeld aller Serien.

Mit jeweils über 30 Teilnehmern waren in beiden Gruppen der Tourenwagen und GTs zwei ansehnliche Starterfelder unterwegs. Etwas ausgedünnt mit insgesamt 13 Startern präsentierten sich die Formelautos und Sportwagen.  Aufgrund der Starterzahlen wurden die Tourenwagen und GT Fahrzeuge wie üblich in zwei Starterfeldern auf die Reise geschickt. Das Pflichttraining der Gruppe A bestimmte Hockenheimsieger Thomas Straub (Opel Kadett C Limo), der mit 1:39.795 die mit Abstand beste Trainingszeit erzielte. Damit sicherte sich der Aulendorfer eine günstige Startposition für den Gleichmäßigkeitslauf am Sonntag. Der war für Straub jedoch schnell zu Ende. Bereits nach einer Runde war Schluss und Straub musste seinen Kadett abstellen.

Der Sieg in der Wertung der Tourenwagen ging an einen Lancia A112 Abarth. Mit 2547 Strafpunkten sicherte sich Hubert Nagl den obersten Podestplatz der Wertungsgruppe A Tourenwagen. Nico Ruscher (Audi Coupe Quattro) belegte mit 3118 Punkten Platz zwei vor Martin Schaele (BMW E36 M3), der auf 3211 Punkte kam. Dr. Peter Grund (Porsche 968 R) gewann die Wertung der GT Fahrzeuge. Am Ende standen 3439 Strafpunkte auf dem Zettel. Platz zwei ging an Rainer Schaab (Porsche 911S) mit 3548 Punkten. Dritter wurde Christian Stahl im Porsche 968 RS. Die schnellste Runde im Wertungslauf A erzielte Peter-Carsten Kilian auf Schelby Cobra mit einer 1:44.511 Durchgangszeit in Runde zwei.

Uwe Hahn war bester Tourenwagen der Gruppe B // Foto: Patrick Holzer

Mit einer Zeit von 1:44.171. war Jörn Grimm (VW Golf 2) schnellster Trainingsteilnehmer der Startgruppe B. Beim sonntäglichen Wertungslauf rollten einige aus dem Training nicht mehr an den Start, darunter auch der Trainingsschnellste. Im Wertungslauf entscheidet aber Präzision und Gefühl für gleichmäßiges Tempo. Jede Abweichung von der Sollzeit wird mit Negativpunkten bestraft. Am besten gelang dies Uwe Hahn auf einem Zastava 101. Der Zastava 101 ist ein richtiger Exote im bunten Starterfeld der VFV GLPpro Tourenwagen. Gefertigt wurden die Fahrzeuge ab 1971 bis 2008 im Werk des jugoslawischen bzw. serbischen Automobilherstellers Zastava. Die Karosserie entspricht der Bauform des Fiat 128. Uwe Hahn kam mit diesem Fahrzeug auf 1831 Strafpunkte und holte sich den Sieg in der Gruppe B der Tourenwagen. „Der Lauf war zunächst ganz gut. Dann war jedoch in der Doppelkurve in die Hotelkurve hinein Öl auf der Strecke. Das war anfangs sehr schwierig. Da musste man dann mit dem Tempo aufpassen. Aber ich kam da gut durch. Es war eine schöne Veranstaltung. Das Wetter hat gepasst, Die Stimmung war gut. Der Gaststart hat sich auf jeden Fall gelohnt“, so der Wertungssieger. Holger Kiwatt (Fiat 2101) belegte mit 2403 Punkten Platz zwei. Dritter auf dem Podium war mit 3183 Punkten Dominik Wegener (Opel Astra).

Der Sieg bei den GT Fahrzeugen ging an Dieter Bauer mit 1775 Strafpunkten auf einem Lancia Beta-Coupe. „Es war ein bisschen tricky. Gleich am Anfang war eine Ölspur. Vor mir war einer, der fuhr immer auf der Bremse. Ich hätte ihn über die Bremse gekriegt. Aber da die Kurve da schmal wurde, konnte man nicht die zweite Linie fahren. Ich bin dahinter geblieben und musste einfach abwarten. Da es ja auf Gleichmäßigkeit geht, hätte es auch keinen Sinn gemacht da mit Gewalt vorbeizugehen. Man hätte sich von seiner Richtzeit zu weit entfernt und dann wäre da auch kein brauchbares Ergebnis herausgekommen. Ich bin überrascht nach längerer Zeit wieder einmal auf Platz eins zu stehen“, freute sich GT Sieger Dieter Bauer. Mit auf das Podium kletterte Olaf Althaus (VW 914) als Zweiter, der am Ende auf 2614 Punkte kam. Dritter wurde Gerhard Dörr (Porsche 924), der 3502 Punkte erzielte. Die schnellste Runde im Wertungslauf drehte mit einer Zeit von 1:52.770 Michael Bentz (Ford Escort RS 1600) in Runde zwölf.

Schnellster im Pflichttraining der Formelfraktion war ex Formel König Pilot Thomas Kracht, der seinen Opel Lotus MK1 mit einer Zeit von 1:38.314 auf Pole stellte. Dass es schnell und dennoch gleichmäßig geht, bewies Kracht im Wertungslauf am Sonntag. Mit 1759 Strafpunkten holte sich der Opel Lotus Pilot Rang zwei vor Sigi Koch (Mygale Formel Fort SJ 95 Zetec), der 2170 Punkte aufwies. Mit 1237 Punkten war aber Heiko Werner auf Rang eins gefahren. Der Formel Masters Pilot, sonst in der HAIGO Formel Serie unterwegs, traf seine Referenzzeit von 1:42.240 am genauesten. „Das fing schon sehr gut an. Die Temperaturen stimmten auch alle. Ab der dritten bis zur siebten Runde war ich komplett alleine.  Dann tauchten die ersten Fahrzeuge wieder vor mir auf. Aber die langsameren Fahrzeuge haben gut Platz gemacht. So konnte ich meine Pace gut durchfahren. So ab der achten Runde brach mein hinterer rechter Reifen etwas ein, konnte das aber gut bewerkstelligen. Alles war top, Ergebnis, Veranstaltung, sogar das Wetter. Ich bin absolut zufrieden“, so Formelsieger Heiko Werner.

Carsten Behrens erzielte das beste Tagesergebnis

Mit nur zwei Fahrzeugen waren die Sportwagen diesmal leider sehr dünn besetzt. Hier siegte Carsten Behrens vor Leopold Schiewek (beide Chevron B 16).  Mit den erzielten 534 Strafpunkten erreichte der Chevron Pilot das beste Tagesergebnis aller Teilnehmer des Wochenendes. Leopold Schiewek kam auf 5125 Strafpunkte. „Es war eine absolut tolle Veranstaltung hier in der Motorsport Arena Oschersleben. Die im Vorfeld der Veranstaltung wegen der Corona Auflagen geäußerten Bedenken zahlreicher Teilnehmer bestätigten sich keineswegs.  Es hat alles gepasst. Ein großes Dankeschön geht an den Veranstalter MC Stuttgart, die uns den zweiten Saisonlauf trotz Corona möglich gemacht haben“, so