Team Joos by RACEmotion blickt auf eine erfolgreiche Saison im ADAC GT Masters zurück

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Zwei Siege und sieben Podestplatzierungen gab es für das Team Joos by RACEmotion // Foto: Axel Weichert - 100octane.de

Zwei Siege und insgesamt sieben Podestplätze – an Erfolgen hat es dem Team Joos by RACEmotion, das wieder mit dem auffälligen Twin-Busch-Porsche antrat, in der Saison 2023 des ADAC GT Masters nicht gemangelt. Nur fehlendes Rennglück verhinderte beim letzten Event in Hockenheim, dass die beiden Fahrer Finn Gehrsitz und Sven Müller noch aktiv in den Titelkampf eingreifen konnten. Demgegenüber konnte die Mannschaft bei ihrem ersten Doppeleinsatz auf dem Red Bull Ring auch gleich den ersten Doppelsieg feiern, bei dem auch Teamchef Michael Joos seinen ersten Sieg als Fahrer im ADAC GT Masters einfuhr.

Mit einer neuen Fahrerpaarung, einem neuen Renngerät und einem neuen Teamnamen startete das Team Joos by RACEmotion in die Saison 2023 des ADAC GT Masters. Im nagelneuen Porsche 911 GT3 R 992, dessen Design wieder in den Farben von Partner Twin Busch gestaltet wurde, vertraute die Mannschaft um Michael Joos auf eine Kombination aus erfolgreichem Profirennfahrer und aufstrebendem Nachwuchspilot. Der 18-jährige Finn Gehrsitz sammelte nach großen Erfolgen im Kartsport bereits viele Erfahrungen im LMP- und GT-Rennsport und stand vor seiner ersten vollen Saison als GT3-Pilot. Sein Partner Sven Müller hingegen ist seit vielen Jahren ein Teil des Porsche-Fahrerkaders und kann auf eine erfolgreiche Karriere unter anderem auch im ADAC GT Masters zurückblicken. Zusammen bildeten die beiden Piloten eine schlagkräftige Paarung aus jung und erfahren, wie sie den ursprünglichen Geist des ADAC GT Masters widerspiegelt, der in Zukunft wieder eine große Rolle spielen wird.

Beim Saisonstart im Rahmen des Porsche Festivals in Hockenheim konnten das Team Joos by RACEmotion auch gleich den ersten Paukenschlag setzen. Am Rennsonntag brillierten beide Piloten mit starken Leistungen und sorgten für den ersten Saisonsieg der Mannschaft bei ihrem Heimrennen. Teamchef Michi Joos war hinterher begeistert: „Dieser Sieg fühlt sich großartig an! Wir waren das ganze Wochenende mit der Performance unseres Autos sehr zufrieden, da hat das ganze Team wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Finn hat sich in seinem ersten Wochenende toll präsentiert. Dass er dem großen Druck standgehalten und den Sieg eingefahren hat, ist schon beeindruckend. Sven hat als Porsche Driver mit seiner großen Erfahrung das ganze Wochenende eine top Leistung gezeigt!“ In der Tabelle lag das Duo Gehrsitz/Müller auf dem zweiten Rang.

Auf dem Norisring war der Sieg zum Greifen nahe // Foto: Axel Weichert – 100octane.de

Auf dem traditionsreichen Stadtkurs Norisring fand das zweite Rennwochenende des ADAC GT Masters statt. Auch hier konnten sich Finn Gehrsitz und Sven Müller sehr gut in Szene setzen und kämpften in beiden Rennen in der Spitzengruppe mit. Vor allem im Sonntagsrennen war der Sieg zum greifen nahe und Finn Gehrsitz überquerte nach einem harten Kampf als Zweiter die Ziellinie. Das brachte die beiden Fahrer bis auf einen Zähler an die Meisterschaftsführenden heran. Michael Joos war hinterher sehr zufrieden: „Es war ein gutes Wochenende für uns mit zwei Top-Resultaten. Unser Team hat wieder perfekt zusammengearbeitet, die Fahrer haben sehr gut performt und auch die Strategie hat immer gepasst. Wir liegen weiterhin sehr gut in der Meisterschaft und wollen am Nürburgring wieder voll angreifen!“

Beim dritten Saisonevent auf dem Nürburgring konnte die Mannschaft die Erfolgsserie fortsetzen. Obwohl die Sprintvariante der Traditionsrennstrecke in der Eifel dem Porsche 911 GT3 R nicht entgegenkommt und eine neue Fahrzeugeinstufung zusätzlich deutliche Topspeed-Nachteile mit sich brachte, konnte das Team am Samstag bei schwierigen Witterungsbedingungen wertvolle Punkte einfahren. Am Sonntag gelang mit dem dritten Rang sogar ein weiterer Podestplatz, der den beiden Fahrer Finn Gehrsitz und Sven Müller die Führung in der Gesamtwertung und damit die Halbzeitmeisterschaft im ADAC GT Masters einbrachte. Teamchef Michi Joos war zwar sehr zufrieden, hatte aber die restliche Saison noch fest im Blick: „Halbzeitmeister zu sein ist zwar schön, aber davon können wir uns noch nichts kaufen. Es zeigt aber, dass wir unter allen Bedingungen konstant gute Leistungen zeigen können. Wichtig war, dass wir trotz der Schwierigkeiten hier sehr viele Punkte holen konnten. Da hat das Team und auch die Fahrer perfekt gearbeitet und das Maximum herausgeholt.“

Das folgende Rennwochenende auf dem Sachsenring verlief alles andere als erfolgreich. Trotz sehr guter Leistungen verhinderten äußere Umstände in beiden Rennen die schon sicher geglaubten Podestplatzierungen. Während am Samstag eine unglückliche Situation um ein spätes Safety Car die Joos-Mannschaft um den zweiten Platz brachte, büßte das Team am Sonntag den zweiten Rang durch einen Reifenschaden kurz vor Rennende ein. Damit verlor das Team ohne eigenes Verschulden wichtige Punkte und auch die Führung in der Meisterschaft.

Auf dem Red Bull Ring waren erstmals zwei Porsche im Einsatz // Foto: Axel Weichert – 100octane.de

Das vorletzten Saisonevent auf dem Red Bull Ring markierte ein Highlight in der 2023er Saison. Das Team Joos by RACEmotion setzte erstmalig in seiner Geschichte zwei GT3-Rennwagen ein. Neben dem bekannten Porsche 911 GT3 R 992 mit der #91 kam ein weiterer GT3-Porsche mit der #19 zum Einsatz. Am Steuer saß Teamchef Michael Joos selbst, der von keinem geringeren als Porsche-Star Christian Engelhardt unterstützt wurde. Beide Fahrzeuge strahlten im auffälligen Design von Hauptsponsor Twin Busch, der das Team auch in dieser Saison nach Kräften unterstützte. Der Samstag lief mit einem Ausfall der #91 nach einer Kollision und einem fünften Rang der Startnummer 19 noch durchwachsen. Am Sonntag wuchst die Mannschaft um Michael Joos allerdings über sich hinaus und konnte einen gefeierten Doppelsieg einfahren. Schon im Qualifying bewies Christian Engelhardt seine Klasse und fuhr auf die Pole Position knapp vor seinem Teamkollegen Sven Müller auf dem dritten Rang. Im Rennen ließen beide Crews nichts anbrennen. So konnte Michael Joos seinen ersten Sieg in der „Liga der Supersportwagen“ feiern und war hinterher sehr bewegt: „Dieser Doppelsieg am Sonntag macht mich sehr stolz. Es ist vor allem eine großartige Leistung von allen im Team, wofür ich ein großes Danke aussprechen möchte. Für mich als Fahrer war es natürlich ein tolles Gefühl, zusammen mit Christian meinen ersten Sieg im ADAC GT Masters zu feiern. Vielen Dank an meinen Sponsor Heim Bohrtechnik, der dieses Abenteuer möglich gemacht hat!“ Das Duo Gehrsitz/Müller lag nach dem Wochenende auf dem zweiten Meisterschaftsrang und hatte noch intakte Meisterschaftschancen.

Beim großen Saisonfinale in Hockenheim kamen wieder zwei Twin-Busch-Porsche von Joos zum Einsatz. Teamchef Michi Joos griff abermals ins Steuer, wurde aber diesmal vom erfahrenen GT3-Profi Nico Bastian unterstützt. Am Samstag konnten Gehrsitz/Müller mit einem guten vierten Rang den Abstand zur Meisterschaftsspitze nochmals verkürzen, während das Schwesterauto mit Joos/Bastian nach einem Dreher als Zehnte ins Ziel kam. Am Sonntag war der Meisterschaftstraum allerdings bereits nach wenigen Metern vorbei. Es kam zu einer Massenkollision auf der Start-Ziel-Geraden, der auch Teamkollege Sven Müller nicht ausweichen konnte. In der Folge mussten beide Joos-Piloten ihre Fahrzeuge mit irreparablen Beschädigungen nach nur einer Runde abstellen und konnten nicht mehr in den Titelkampf eingreifen. Am Ende belegte das Duo den fünften Meisterschaftsrang. Teamchef Michi Joos war fassungslos: „„Das war natürlich ein bitteres Ende einer sonst tollen Saison. Bei solch einem Startunfall ist man natürlich machtlos und dass es unsere beiden Autos getroffen hat, ist sehr schade. Ich denke, wir hätten hier durchaus noch um die Meisterschaft mitfahren können. Wenn man bis zum letzten Rennen die Hand am Pokal hat, möchte man ihn natürlich auch gewinnen.“

Trotzdem zieht Joos eine positive Bilanz: „Ich bin sehr stolz auf meine ganze Mannschaft. Wir haben gezeigt, dass wir wieder bis zum letzten Rennen um den Titel mitfahren können. Zudem beweisen die beiden Siege und die vielen Podestplätze, dass wir auch in diesem Jahr zu den Top-Teams gehört haben. Als Team haben wir den nächsten Schritt gemacht und die zwei Doppeleinsätze souverän gemeistert. Dafür einen ganz großen Dank an die ganze Mannschaft! Ebenso möchte ich mich ganz herzlich bei unseren Partnern und Sponsoren bedanke, die uns so stark unterstützt haben. Im ADAC GT Masters haben wir uns auch in diesem Jahr trotz der Veränderungen sehr wohl gefühlt.“

Die Weichen für die kommende Saison sind längst gestellt und das Team plant wieder ein interessantes und spannendes Programm, das in Kürze vorgestellt wird.