Wolf und Hoffmeister siegen beim Auftaktrennen

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Den ersten Saisonlauf der DMV NES 500 entschieden Florian Wolf und Arne Hoffmeister im BMW M4 GT4 für sich. Die beiden Leutheuser Racing Piloten verwiesen die Markenkollegen Viszokay/Lengyel/Piana (BMW M4 GT4) auf Rang zwei. Kurz vor Schluss schnappten sich Heiko Hammel und Reinhard Nehls (Opel Astra TCR) den dritten Gesamtrang.

Nur 21 von insgesamt 84 Runden lagen Florian Wolf und Arne Hoffmeister nicht an der Spitze des Feldes. Das Duo siegte letzten Endes mit 18,818 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei souverän. Von der Pole aus verteidigte Arne Hoffmeister auf den ersten vier Runden seinen ersten Platz gegenüber Adam Lengyel in einem weiteren BMW M4 GT4. Der Ungar setzte sich in der fünften Runde vor Hoffmeister und fuhr eine kleine Lücke heraus. Danach pendelte sich der Abstand bis zum ersten Boxenhalt auf knapp unter zwei Sekunden ein. Während Lengyel in der 26. Runde an die Box kam, blieb Hoffmeister noch neun Runden länger auf der Strecke. Dabei baute Hoffmeister den Abstand gegenüber Arpad Viszokay, der das Volant übernommen hatte, weiter aus. Auch Florian Wolf, der den Zwischenstint im Leutheuser M4 fuhr, vergrößerte den Vorsprung weiter. So blieb Wolf nach dem zweiten Boxenhalt weiterhin in Front, ehe er in Runde 66 wieder an Hoffmeister übergab. Der verwaltete mit einigen schnellen Rundenzeiten den ersten Platz souverän. Zwar holte GT4-Profi Gabriele Piana als Schlussfahrer noch einmal Zeit auf, doch der Italiener konnte den Rückstand nicht mehr wettmachen.

„Nach vier Runden musste ich meinen Konkurrenten zunächst ziehen lassen. Es dauerte einige Zeit, bis ich wieder rankam. Beim Boxenstopp waren wir wieder nahe beieinander und es waren noch über zwei Stunden zu fahren.  Wir hatten einen kleinen Vorsprung. Da musste man im Blick behalten, wie viel Risiko man gehen kann. Wir wollten auch nichts wegen den Tracklimits riskieren, da wir schon eine Verwarnung hatten. Am Ende ist es gut ausgegangen“, berichtete Arne Hoffmeister. „Wichtig war den Vorsprung zu halten oder eventuell ein bisschen mehr herauszufahren, was im Endeffekt auch funktioniert hat“, ergänzte Florian Wolf seinen Teamkollegen.

Heiko Hammel und Reinhard Nehls schafften kurz vor Schluss den Sprung aufs Treppchen // Foto: Patrick Holzer

Enge Entscheidung um Rang drei
Als alles nach einem dritten Platz für Christian Ladurner und Benjamin Cartery (Seat Leon TCR) aussah, wechselten plötzlich die Positionen. Heiko Hammel (Opel Astra TCR) zog am jungen Franzosen vorbei und setzte sich an die dritte Gesamtposition. Diese hatte Hammel schon zu Rennbeginn innegehabt, aber nach dem Stopp in der 26. Runde eingebüßt. Hinter Marek Schaller und Marius Rauer, sowie Ladurner/Cartery brachte Reinhard Nehls den Astra wieder auf die Strecke. Der Routinier steigerte sich kontinuierlich, so dass Heiko Hammel bei seinem Schlussstint die Jagd eröffnen konnte. Als erstes ging Hammel an Schaller/Rauer vorbei, die erst in der 66. Runde ihren letzten Stopp absolvierten. Zwar schrumpfte der Vorsprung von dem auf Platz drei liegenden Cartery, doch der Abstand schien auszureichen. Doch auf einmal war der Astra vorbei. Mit völlig heruntergefahrenen Bremsen kämpfte Cartery mit stumpfen Waffen. Über eine Minute büßte der Franzose auf einer Runde ein. Am Schluss rettete noch der vorzeitige Rennabbruch wenige Minuten vor Schluss den vierten Rang. Heiko Hammel durfte sich indes gemeinsam mit Reinhard Nehls nicht nur über den dritten Gesamtrang, sondern auch den Sieg in der zusammengelegten NES 6-8 freuen. „Mit meinem zweiten Stint war ich überhaupt nicht zufrieden. Aber im dritten lief es umso besser. Mit Heiko klappt das wunderbar. Er hatte gut vorgelegt. Wir kennen uns schon sehr lange und haben früher gegeneinander gekämpft. Jetzt gemeinsam zu gewinnen, ist umso schöner“, freute sich Reinhard Nehls über seinen ersten Erfolg im Astra.

Für den Greenlion Motorsport Leon reichte es noch zum vierten Platz. „Mit Marek Schaller war es ein enger Kampf, Stoßstange an Stoßstange. Nach 45 Minuten hatte ich das Auto übergeben. Mein Fahrerkollege fuhr mit gleichen Zeiten weiter. Beim zweiten Fahrerwechsel konnten wir an Schaller vorbei. Ich merkte aber, dass die Bremse sehr stark nachließ. Ich habe an Benjamin übergeben, der die ersten 20 Minuten in seinem Stint noch recht schnell fuhr. In den letzten Minuten gab es den Funkspruch -keine Bremse mehr. Wir hatten 30 Sekunden Vorsprung und wollten das Auto nur noch über die Ziellinie bringen. Letztendlich hat uns die rote Flagge den zweiten Platz gerettet“, so Ladurner.

Trio gewinnt NES 5
War Nils Mierschke in der Vergangenheit des Öfteren als Solist unterwegs, teilte er an diesem Wochenende das Cockpit seines VW Scirocco mit Joern Saal und Matthias Schrey. Die Anfangsphase gehörte aber Philipp Eis und Pia Ohlsen im Mini 1,6 Turbo. Das Duo setzte sich in den ersten Runden von der Konkurrenz ab. Da Eis lange auf der Strecke blieb, wurde der Mini bis auf die zweite Gesamtposition nach vorne gespült. Doch in Runde 31 streikte das Getriebe. Das vorzeitige Aus. Im Scirocco hatte Matthias Schrey den Start übernommen und nach vier Runden den BMW M3 E36 von Borcheld/Richert kassiert. Schrey setzte sich bei seinem ersten Einsatz im Scirocco ab, so dass er in Runde 22 auf Platz zwei das Volant übergab. Nils Mierschke absolvierte einen starken Doppelstint und übernahm nach dem Aus des Mini Rang eins. Nach dem letzten Fahrerwechsel in Runde 57 brachte Joern Saal den Sieg in der NES 5 souverän über die Distanz. Rang zwei in der stark besetzten Klasse ging an Frank Borcheld und Hans Joachim Richert, die das niederländische Clio-Duo van Oord/Dijkhof auf den dritten Platz verwiesen.

„Der Start war mit drei Mann durch die erste Ecke sehr turbulent. Ich fuhr von P4 auf P2. Beim Fahrerwechsel auf Nils fiel der Mini aus. Der Ausfall hat uns in die Karten gespielt. Nils und Björn haben das super zu Ende gefahren“, erzählte Schrey. Nils Mierschke fand für seinen neuen Teamkollegen sogleich lobende Worte: „Matthias hat einen super Job gemacht. Ich fand mich relativ schnell zurecht und fuhr gute Zeiten. Ich konnte den Vorteil nutzen bei Code 60 in die Box zu fahren. Der Nachteil war, dass der dritte Stint sehr lange war. Aber ich bin es gewohnt lange im Auto zu sitzen. Leider sind einige Konkurrenten ausgefallen. Aber ich denke, wir hätten auch so um den Klassensieg kämpfen können. Ich bin mega happy.“ Dem pflichtete Jörn Saal bei: „Das war von meinen beiden Kollegen perfekt vorbereitet. Ich musste im Endeffekt den Vorsprung nur noch verwalten. Das ist mir Gott sei Dank auch gelungen. Es lief wunderbar.“

Die NES 3 war lange eng umkämpft // Foto: Patrick Holzer

Spannung in der NES 3
Mit neun Fahrzeugen war die NES 3 diesmal extrem stark besetzt. Dennoch lief alles wie schon in der vergangenen Saison auf einen engen Kampf zwischen Martin Heidrich/Dirk Volmer (BMW 328i E36) und Dirk Lauth (Mini Challenge R56) aus. Dreimal wechselte die Führung, zum ersten Mal in der zweiten Runde. Am Start hatte sich noch Lauth durchgesetzt, musste dann aber kurz darauf den BMW passieren lassen. Nach der 34. Runde wechselte die Führung erneut. Bis zum 61. Umlauf hielt Lauth den Mini an der Spitze der NES 3. Nach einem rundenlangen Positionskampf setzte sich schließlich das BMW Duo durch, wobei sich der Abstand noch einmal vergrößerte. „Wir blieben im Verkehr stecken. Da zog der Dirk Lauth an uns vorbei. Wir haben ihn aber relativ schnell wieder eingefangen. Danach war es eng. Wir haben einen Boxenstopp vorgezogen, was uns einen entscheidenden Vorteil brachte“, berichtete Heidrich. „Wir hatten noch kleine technische Schwierigkeiten gehabt, konnten das aber recht gut kompensieren. Die letzten 500 Umdrehungen fehlten uns noch“, ergänzte Volmer seinen Teamkollegen. Teamchef Christian Reinhold zeigte sich mit der Leistung seiner Piloten zufrieden: „Wir stellten unsere Strategie um, als wir ein kleines Problem hatten. Das war ein Vorteil, wobei da auch immer etwas Risiko dabei ist. Reicht der Sprit, machen die Reifen so lange mit, wenn du am Ende einen so langen Stint fährst. Aber das Risiko mussten wir gehen.“ Rang drei holte sich Solist Thomas Falk (BMW 330i E46), der sich gegenüber Lange/Lott (BMW 325i E90) durchsetzte.

Nach diesem umkämpften Auftakt steht vom 7.-9. Mai der zweite Saisonlauf in Oschersleben auf dem Programm.