Mit den Resultaten des vergangenen Rennwochenendes, an dem mit dem 55. ADAC Barbarossapreis der achte Lauf zur Nürburgring Langstrecken Serie (NLS) stattfand, war es aus Sicht von rent2Drive-racing ein wenig so wie mit dem Wetter dieser Tage: durchwachsen, wechselhaft, nichts Halbes und nichts Ganzes, nicht Fisch, nicht Fleisch.
Dabei startete die Truppe rund um Familie Ackermann aus Herresbach-Döttingen voller Tatendrang in die Veranstaltung. Publikumsliebling „Fluffy“, der quietsch-grüne Porsche Cayman GTS war an die Strecke zurückgekehrt und chauffierte am Freitag VIP-Gäste des Hauptsponsors „proWIN am Ring“ durch die nicht minder grüne Eifellandschaft.
Nach einer geruhsamen Nacht für Mensch und Maschine stand tags darauf am frühen Morgen zunächst das Qualifikationstraining an. Neben Teamchef David Ackermann waren die drei altbekannten Italiener Aleardo Bertelli, Stefano Croci und Graziano Grazzini auf „Fluffy“ in der Klasse V6 gemeldet. Eine Klasse tiefer, in der V5, setzte man wie gewohnt auch einen Porsche Cayman ein, dessen Besitzer, Holger Gachot, allerdings verletzungsbedingt weiterhin pausieren musste. Seine Tochter Sophia war beruflich verhindert, so dass der dritte Stammfahrer im Bunde, Jérôme Larbi, alleine übrig geblieben wäre. Der Konjunktiv ist hier jedoch angebracht, da David Ackermann sich zu einem Doppelstart entschloss und dem Franzosen mit Wahlheimat Stuttgart zumindest eine Stunde Ruhe während der insgesamt vierstündigen Renndistanz ermöglichte. Im Training wartete man zunächst eine immer weiter abtrocknende Strecke ab, um den Wagen mit der Startnummer 445 schlussendlich mit einer Zeit von 10:22.514 Minuten auf Startplatz vier der Klasse zu stellen.
Startplatz drei stand nach dem Training für die italienisch-deutsche Besatzung der Startnummer 410 zu Buche. Kurz vor Ende der 90 Minuten dauernden Session durchlebte Stefano Croci – und mit ihm die gesamte Crew in Box 25 – einen Schreckmoment. Croci musste einer brenzligen Situation ausweichen und berührte dabei augenscheinlich leicht die Leitplanken. In der Folge stieg die Motortemperatur, so dass man sich in Absprache mit Renn-Ingenieur Hans-Jürgen Schunck zum sofortigen Abstellen des Fahrzeugs entschloss und die Rückkehr zur Box am Haken der Streckensicherung absolvierte. Schnell konnte die Mechaniker-Crew um Max Runte aber Entwarnung geben und dem Start stand nichts im Wege.
Dieser erfolgte mit halbstündiger Verspätung, da es einiger Reparaturarbeiten rund um die Strecke bestehend aus GP-Kurzanbindung und Nordschleife bedurfte. Das Rennen begann äußerst verheißungsvoll, da man zunächst die sonst überlegene Konkurrenz auf dem Porsche Cayman S von Adrenalin Motorsport hinter sich lassen konnte.
„Positiv zu sehen ist, dass wir mittlerweile annähernd die Zeiten des Adrenalin-Quartetts mitgehen können“, so David Ackermann mit Verweis auf die auf weniger als eine Sekunde zusammengeschmolzene Differenz, was die schnellsten Rennrunden angeht.
Leider handelte man sich aber durch ein „Code-60-Vergehen“, das heißt durch zu schnelles Fahren an einer Gefahrenstelle, ein satte Zeitstrafe ein. Ganze fünf Strafminuten kriegte man von der Rennleitung aufgebrummt, war somit raus aus dem Kampf um die Spitze und fuhr als Dritter über den Zielstrich. Etwas besser lief es für den „kleinen Cayman“. Durch eine hohe Konstanz konnte man Rang zwei einfahren, wofür sich Jérôme Larbi einen wohltuenden Schulterklopfer seines Teamchefs verdiente: „Jérôme hat das fantastisch gemacht, hat über insgesamt drei Stunden die Konzentration und den Speed aufrecht erhalten“, so Ackermann resümierend. In zwei Wochen steht dann das große Saisonfinale an, wenn die Teams sich zum traditionellen „Schinkenrennen“, dem 47. PAGID Racing DMV Münsterlandpokal versammeln.