Mamerow und Wolters siegen in Hockenheim

1807
Heinz-Bert Wolters holte in Rennen 2 seinen ersten Saisonsieg // Foto: Patrick Holzer

Peter Mamerow (991 GT3 R) und Heinz-Bert Wolters (997 GT3 R) sicherten sich beim fünften Saisonlauf der Porsche Club Historic Challenge die Gesamtsiege. Platz zwei belegte im ersten Durchgang auf dem Hockenheimring Carlos Ruiz (997 GT3 R). Zweiter in Rennen zwei wurde Stefan Ertl (991 GT3 Cup).

Eigentlich sah es im ersten Rennen lange nach einem souveränen Sieg von Mario Meister (991 GT3 R) aus. Der von Pole aus gestartete Berliner lag klar vorne, als ein Einschlag auf der Start- und Zielgerade in die Boxenmauer das Rennen beendete. Dadurch erbte Peter Mamerow, der sich in der dritten Runde auf die zweite Position geschoben hatte den Gesamtsieg. „Ich hatte hinten an der Achsaufhängung einen technischen Defekt. Da hat sich ein Bolzen gelöst und dadurch ist die Spur komplett aufgegangen. Und somit war es vorbei. Ich war nur noch Passagier“, berichtete Mario Meister von seinem Unfall.

Nachdem weder Mamerow noch Meister zum zweiten Durchgang antraten, wurden die Karten neu gemischt. Zwar gewann Stefan Ertl das Startduell, doch setzte sich im Verlauf der ersten Runde Carlos Ruiz an die Spitze des Feldes. Drei Runden blieb Ruiz auf Platz eins, ehe Heinz-Bert Wolters die erste Position übernahm. Schnell baute Wolters den Abstand auf Rang zwei aus, so dass der GT3-Bolide nach 17 Runden mit 7,358 Vorsprung abgewinkt wurde. Damit endete für den Rekordsieger der PCHC eine längere Durststrecke. Im ersten Rennen hatte Wolters das schwarz-weiß karierte Tuch auf Platz fünf gesehen. „Endlich wieder Platz eins. Ich fiel aber am Anfang einige Plätze zurück und war mal wieder eingeklemmt. Aber dann habe ich es doch in den Griff gekriegt. Es war ein tolles Rennen und hat unheimlich viel Spaß gemacht“, so Wolters zu seinem Sieg.

Carlos Ruiz fuhr zweimal aufs Podium // Foto: Patrick Holzer

Enge Kämpfe ums Treppchen
War an der Spitze alles klar, so ging es dahinter heiß her. Im ersten Rennen setzte sich Carlos Ruiz durch, der auf dem Hockenheimring den ehemaligen 997 GT3-R von Klaus Horn fuhr. Dabei bekam Ruiz, in seiner Heimat im Carrera Cup Chile unterwegs, mächtig Druck von Maximilian Ertl im 991 GT3 Cup. Vor allem die letzte Runde war eng, wobei sich Ruiz mit 0,359 Sekunden Vorsprung knapp durchsetzte. Mit dem dritten Gesamtplatz entschied Ertl die Klasse 9 für sich.

Auch der zweite Durchgang bot auf den Verfolgerplätzen jede Menge Spannung. Während Wolters ungefährdet an der Spitze fuhr, musste sich Ruiz mächtig breit machen. Stefan Ertl, der für seinen Sohn das Volant übernommen hatte, klebte am Heck des GT3 R. In Runde sechs schnappte sich der Bayer Platz zwei. Ruiz konnte das Tempo nicht mitgehen und musste abreißen lassen, so dass Ertl zu einem souveränen zweiten Gesamtrang fuhr. Ebenso deutlich landete Ruiz auf dem dritten Platz. „Maximilian hat mit der Startposition gut vorgelegt, keine Frage. Der Start lief sehr gut. Wolters hat etwas Zeit gebraucht bis er herankam. Ich glaube, beim Überrunden hat er mich geschnappt. Aber gegen das Auto hast du auf die Distanz keine Chance“, so Ertl.

Marvin Meister und Manuel Süßenguth lieferten sich einen engen Kampf // Foto: Patrick Holzer

Berwanger und Süßenguth in der Klasse 8 vorne
Mit neun Teilnehmern war die Klasse 8 an diesem Wochenende voll besetzt. Der Sieg im ersten Rennen ging an Kim Berwanger, der sich nach längerer Zeit wieder in der PCHC zurückmeldete. In der ersten Runde sogar auf Platz zwei vorgefahren, fiel der 991er zwischenzeitlich auf die siebte Position zurück. Drei Runden vor Schluss knackte Berwanger den vor ihm fahrenden Petr Breka (991 GT3 Cup) und holte sich Platz sechs. „Es war natürlich erstmal wieder schön hier fahren zu können. Ich war ja lange abwesend. Es hat grundsätzlich Spaß gemacht. Wir hatten noch etwas Setup-Probleme und hatten zu viel Untersteuern“, so Berwanger. Zweiter in der Klasse 8 wurde Manuel Süßenguth, der sich von ganz hinten auf die neunte Gesamtposition nach vorne gekämpft hatte. Rang drei in der Klassenwertung ging an Harald Geißelhart.

Im zweiten Rennen verteidigte Berwanger zunächst seine vierte Position, ehe diesmal Breka die besseren Karten hatte und vorbeizog. Nachdem die Reifen immer stärker nachließen, kam Manuel Süßenguth immer näher heran. Für einige Runde leistete Berwanger noch Gegenwehr. Drei Runden vor Schluss schnappte sich Süßenguth Berwanger und fuhr damit zum Sieg in der Klasse 8. „Ich habe von Anfang an gewusst, dass er mit einem gebrauchten Satz Reifen draußen ist, während ich einen frischen hatte. Von dem her konnte es mangen können, bis seine Reifen abbauten. Und dann habe ich ich irgendwann geschnappt“, so Süßenguth. Der Zweitplatzierte Kim Berwanger erzählte zu seinem Rennen: „Wir haben gegenüber dem ersten Rennen etwas am Setup geändert. Es lief erstmal besser, aber die Reifen waren vom ersten Rennen an der Vorderachse am Ende. Wir wollten nicht mehr in einen neuen Satz investieren. Es war halt am Ende einfach nichts mehr drauf auf den Reifen.“ Hinter Berwanger landete Harald Geißelhart erneut auf dem Platz. In Runde acht hatte dieser Eduard Heinz von Rang drei verdrängt.

Der Blick in die Klasse
Zweimal Dritter in der Klasse 10 wurde Marvin Meister (991 GT3 MSTR). Der diesjährige Auftaktsieger musste sich seine Plätze erst mühsam erkämpfen. Im ersten Rennen fand sich Meister nach der ersten Runde nur auf Platz elf wieder. Runde um Runde kämpfte sich Meister nach vorne. Am Ende hieß es im starken Gesamtfeld Platz vier, nachdem Heinz-Bert Wolters eine 5-Sekunden Strafe aufgebrummt bekam. Actionreich war der zweite Heat, wo sich Meister einen engen Positionskampf mit Manuel Süßenguth lieferte. Am Ende musste sich Meister als Gesamtfünfter knapp geschlagen geben.

Die Klasse 9 hatte das Vater-Sohn Duo Ertl fest im Griff. Dahinter landete Petr Breka vor Michel Salmen auf Rang zwei. Auch im zweiten Durchgang hatte Breka das Ziel als Klassenzweiter gesehen, wurde allerdings im Nachgang disqualifiziert. Dadurch rückte Werner Salmen auf Platz zwei vor, während Markus Karl Maier als Dritter aufs Podium durfte. In der Klasse 7 teilten sich Eberhard Faecke und Heiner Immig die Siege. Zweimal auf Platz zwei fuhren zwei Rückkehrer. Willy und Thomas Reichel (alle 997 GT3 Cup) landeten jeweils einmal an der zweiten Stelle. Die Klasse 6 ging einmal mehr an Christian Voigtländer, der beide Rennen souverän vor Bernhard Wagner und Wolfgang Bensch (alle 997 GT3 Cup) gewinnen konnte. Ebenfalls zwei Klassensiege feierten an diesem Wochenende Olaf Busse (Cayman GT4 CS) und Harald Häfner (Cayman GT4).