BMW-Dreifachsieg in Spa-Francorchamps

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Start zum Dreistunden-Rennen der DMV NES 500 // Foto: Patrick Holzer

Mit einem BMW-Dreifachsieg endete die Rückkehr der DMV NES 500 nach Spa-Francorchamps. Den Sieg beim fünften Saisonlauf holten sich Luther/Schmickler (BMW M4 GT4) vor ihren Markenkollegen Koen de Wit (BMW M4 GT4) und Keilwitz/Kuzdas/Duller (BMW M3 E46).

Lange Zeit sah es nicht unbedingt nach dem ersten Gesamtsieg für Michael Luther und Markus Schmickler aus. An der Spitze hatte sich Koen de Wit ab der zweiten Runde eine komfortable Führung erarbeitet. Der Belgier zögerte seine letzten beiden Pflichtstopps lange heraus. Erst in der 42. Runde kam de Wit zu seinem zweiten Halt an die Box. Dennoch blieb der Abstand auf den schnellen TCR-Golf mit Benjamin Leuchter und Kim Berwanger bei über einer Minute. Als 40 Minuten vor Rennende noch einmal das Safety-Car ausrückte, schmolz der Vorsprung schnell dahin. Plötzlich waren nicht nur Leuchter/Berwanger in Schlagdistanz, sondern auch die Truppe von Duller Motorsport und Wiesmeier/Lemmerhof (Seat Cupra TCR). Genau wie de Wit mussten auch die Verfolger noch einmal zum Pflichthalt antreten.

Gesamtsieger Luther/Schmickler im BMW M4 GT4 // Foto: Patrick Holzer

Genau das spielte Michael Luther und Markus Schmickler in die Karten. Das Duo hatte den letzten Stopp bereits in der 39. Runde absolviert. Die Safety-Car Phase egalisierte den Rundenrückstand und als die Ampel auf Grün schaltete, lagen die beiden Piloten von Schmickler Performance plötzlich auf der Eins. Für de Wit hatte sich der Vorsprung zu einem Rückstand von über 13 Sekunden gewandelt. Und der wurde auch noch Runde um Runde größer. Denn die späteren Sieger legten noch einmal ein Höllentempo vor, welches de Wit nicht mehr mitgehen konnte. Einzig der auf Rang drei fahrende Daniel Keilwitz war noch in der Lage vergleichbare Zeiten zu fahren. Beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge zeigte die Uhr über 30 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Dahinter gelang es de Wit immerhin noch den M3 von Duller Motorsport auf Distanz zu halten. Das Trio sicherte sich mit 1.22 Minute Rückstand den dritten Gesamtrang. „Wir sind hier zum ersten Mal in Spa gefahren. Da sind wir mit dem dritten Platz doch sehr zufrieden. Mit Daniel Keilwitz hatten wir einen sehr schnellen Fahrer auf dem Auto“, zeigte sich Herwig Duller mit dem Resultat zufrieden.

Sieg für Lemmerhof/Wiesmeier in der NES 8
Erst kurz vor Schluss entschied sich die die an diesem Wochenende stark besetzte NES 8. Zu Rennbeginn legten Heiko Hammel und Reinhard Nehls mit ihrem Opel Astra TCR stark vor. Doch das Duo hat in diesem Jahr einfach kein Glück. Zwischenzeitlich auf dem zweiten Platz gelegen, kam für den Astra nach 38 Runden das Aus. Als Favoriten auf den Sieg zeigten sich Benjamin Leuchter und Kim Berwanger, die Hammel/Nehls in der elften Runde vom zweiten Platz verdrängt hatten. Eine extra Runde durch die Boxengasse kostete letzten Endes den möglichen Sieg. Den holten sich dadurch Günther Wiesmeier und Daniel Lemmherof im Cupra TCR von Wimmer Werk Motorsport. Die Entscheidung um den letzten Treppchenplatz in der NES 8 fiel zwischen Richter/Töpel/Koch (Porsche Cayman GT CS) und Xavier/Dawson/Costantini (VW Golf TCR). Mit 14 Sekunden Vorsprung setzte sich das Porsche-Trio durch. Dabei war die Sache auf der Strecke noch weitaus enger. Denn für den TCR-Golf gab es noch zehn Sekunden oben drauf.

Sieg für Günther Wiesmeier und Daniel Lemmherof im Cupra TCR von Wimmer Werk Motorsport in der NES 8 // Foto: Patrick Holzer

Eindeutig war der Sieg in der NES 6, wo Marco Daedelow und Tom Nittel (BMW M240i RC) das Ziel auf Platz eins sahen. Als Gesamtzehnte hatte das Duo ihre Klasse jederzeit im Griff. Dahinter landeten Meixner/Nölken (BMW M240i RC) und Alpiger/Leissing (BMW M235i) auf den weiteren Plätzen. Den Sieg in der NES 7 fuhren Becker/Schmickler (Porsche 991) vor Driescher/Baum (BMW M240) ein.

Nächster Sieg für Ohlsson/Eis
Nach viel Pech in den ersten Rennen ist bei Pia Ohlsson und Philipp Eis (VW Scirocco Cup R) der Knoten endlich geplatzt. Gleich nach ihrem Triumph in Assen ließen die beiden Scirocco-Piloten auf einem starken neunten Gesamtrang den nächsten Klassensieg in der NES 5 folgen. Rund 31 Sekunden dahinter überquerten Nieman/Knap (Renault Clio 7) das Ziel. Dritte wurden Borcheld/Richter im BMW M3 3,0 E36. „Es war unheimlich voll mit den ganzen 318ti und daher viel Verkehr auf der Strecke. Wir haben immer ein bisschen gewartet und sind nicht zu schnell irgendwo reingestochen. Wir wollten durchkommen, das war unser Ziel für die ersten zwei Stunden. Philipp ist in der letzten Stunde ins Auto, um nochmals richtig Gas zu geben. Das ist am Ende aufgegangen“, berichtete Pia Ohlsson. Philipp Eis pflichtete seiner Teamkollegin bei: „Ich denke, wir haben von der Taktik her ganz gut gearbeitet. Das Rennen war von uns perfekt eingeteilt. Wir sind zunächst eher konservativ unterwegs gewesen. Am Ende haben wir mehr gepusht.“

Hermann/Schmid/Klinkhammer siegen in der NES 2 // Foto: Patrick Holzer

Den nächsten Sieg in der NES 3 holten sich Alex Pawlow und Thomas Röpke, die sich in Spa mit Andreas Hansen verstärkt hatten. Das Trio hatte sich in der zweiten Runde von ihren Teamkollegen Heidrich/Volmer (beide BMW 328i ST E36) die Führung gekrallt. Die blieben zwar lange Zeit dicht dran, mussten aber wegen eines technischen Defekts längere Zeit an der Box stehen bleiben. Damit war für Heidrich/Volmer das Rennen gelaufen. Den zweiten Platz holten sich Uenzen/Uenzen (BMW 325i E90) vor Poland/Poland (BMW 325i E36). „Das Rennen war sehr schön und hat viel Spaß gemacht. Mit Andreas Hansen hatten wir diesmal einen dritten Fahrer im Auto. Ich wusste, was er fährt und er hat genau geliefert. Da macht es Spaß mit solchen Jungs zu fahren“, erzählte Alex Pawlow nach dem Rennen.  Klare Sieger gab es in der NES 2, wo Hermann/Schmid/Klinkhammer mit einer Runde Vorsprung auf Beckwermert/Michel/Bedbur und Hermann/Hermann/Hermann (alle BMW 318ti Cup) zum Sieg fuhren. Die NES 1 ging an die beiden Eidgenossen Igor Rodella und Gilbert Denzer.

Bereits in zwei Wochen geht es für die DMV NES 500 in der Eifel weiter. Vom 30. bis 31. Juli findet auf dem Nürburgring der sechste Saisonlauf statt.