Es hat alles gepasst. Traumwetter in Hockenheim und proppenvolle Starterfelder in den vier Startgruppen der historischen Gleichmäßigkeitsserie. An die 180 Teilnehmer hatten die Reise an den Hockenheimring angetreten. Allein bei den vier Wertungsläufen standen über 150 Fahrzeuge in der Startaufstellung der vier Gruppen.
Sehr gut gefüllt war beim diesjährigen Saisonauftakt die Gruppe der Formelfahrzeuge. So standen am Sonntagvormittag 31 Formelboliden am Start. Sehr flott unterwegs war Oliver Kuhnt, der mit einer 1:53.672 Runde die schnellste Referenzzeit erzielte. Der Formel 3 Anson Pilot war nicht nur der schnellste Formelpilot, sondern auch derjenige, der seine Referenzzeit am besten bestätigte. Somit hatte Kuhnt am Ende mit 1109 Strafpunkten das beste Ergebnis zu Buche stehen. „Es hat alles gepasst. Das Wetter hat mitgemacht, das Auto lief super. Und dann hat das hier gut geklappt. Ich fahre im Prinzip Vollgas und da kommt dann die Gleichmäßigkeit von alleine. Ich achte da nicht speziell auf was anderes. Am Limit fahren, dann klappt das“, erklärte der Formelsieger. Mit aufs Siegerpodium kletterten Ulli Degel (Mahag Olympic Formel V)mit 1489 Strafpunkten auf Rang zwei vor Udo Besser (Formel Vau ORC Fuchs) mit 1527 Strafpunkten. Die Top Five vervollständigten Rene Häberlin (Formel Ford RoyaleRP33M) und André Petropoulos (Alpa Renault).
Etwas dünn besetzt war leider die Sportwagenfraktion mit fünf Fahrzeugen am Start. Wilfried Burghartz (Shrike P15) traf seine Referenzzeit am genauesten und sammelte so lediglich 1109 Strafpunkte ein. Damit distanzierte er seine Klassenkollegen deutlich. Mit 5794 Punkte belegte Sigi Koch auf einem Royale Sports 200S Platz zwei in der Sportwagenwertung. Als Dritter stand Rainer Grindler (Sylva Phoenix) mit auf dem Siegerpodium. Michael Hölz (Tiga SC79 Sports 2000) und Klaus Tweddell (Lola T 492) kamen auf die weiteren Plätze.
Zwei Siegerpokale gehen in die Schweiz
Der Siegerpokal bei den Tourenwagen der Gruppe A wanderte in die Schweiz. Rolf Hurni(Talbot Sunbeam Lotus) siegte mit 1058 Strafpunkten. “ Der Sieg ist für mich total überraschend. Ich hatte keine Ahnung wo ich stand. Ich habe einfach probiert dem Vordermann zu folgen und das hat funktioniert. Ich hatte eine neue, längere Hinterachse eingebaut und das Auto lief sehr gut. Ich bin rundum zufrieden“, erklärte Hurni. Platz zwei ging mit 1522 Punkten an Roland Christall (BMW 323ti Compact). Platz drei belegte mit Sascha Wolf (BMW M3) mit 1751 Punkten ein weiterer BMW Pilot. Platz vier und fünf blieb ebenfalls in BMW Hand. Martin Schaele (BMW E36 M3) und Peter Stadler (BMW M3 GTR) folgten auf den weiteren Plätzen.
Sieger der GT Wertung Gruppe A wurde Felix Kroner mit 1256 Punkten auf einem Porsche 944. “ Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich das hier noch gewinne. Das Auto wurde über den Winter frisch aufgebaut. Jetzt beim ersten Lauf gleich ein Erfolg, obwohl ich im Qualifying noch extreme Probleme hatte. Aber ich bin total happy“, fasste der Porschepilot seinen Erfolg zusammen. Er war mit 1:57er Rundenzeiten zwar mit Abstand der schnellste Pilot im Feld, aber in Punkto Gleichmäßigkeit hat es für den Nissan Skyline GT-R Piloten Thomas Kleber nicht ganz nach vorne gereicht. Mit 2138 Punkten belegt Kleber Rang zwei der GT Wertung Gruppe A vor Karl-Heinz Reck (Porsche 968 RS), der auf 3151 Punkte kam. Christian Stahl (Porsche 968 RS) und Alfred Krumpen (Alfa Romeo Alfasud Sprint) belegten die weiteren Plätze.
Wie in der Gruppe A kam der Sieger der Tourenwagen Gruppe B auch aus der Schweiz. Mit einer 2:10.140 knallte Bruno Hügli nicht nur die schnellste Zeit der Gruppe in den Asphalt, sondern traf seine schnelle Referenzzeit auch am genauesten. Somit standen für den BMW 2002 Piloten am Ende 1704 Punkte auf dem Papier. “ Am Anfang hatte ich noch Probleme mit einer weichen Bremse. Aber dann ging es zunehmend besser und am Ende lief es jetzt sehr gut. Das Training war schon sehr gut. Die Reifen haben heute auch gut gehalten. So machte es richtig Spaß mit dem Auto“, ließ der strahlende Sieger wissen. Mit aufs Podium kraxelten auf Platz zwei Philipp Olsen (Renaulr R5) mit 2319 Punkten und auf Platz drei Dirk Ginzel (Fiat Cinquecento), der auf 2470 Punkte kam. Die Top Five komplettierten Andreas Bayer auf einem BMW 2000 ti und Thomas Strässer (Autobianchi A 112 Abarth).
Mit 1934 Strafpunkten holte sich Markus Standke den Sieg in der GT Wertung der Startgruppe B. Standke pilotiert mit einem Melkus RS 1000 ein Fahrzeug, dem man im westlichen Teil Deutschlands eher einen Exotenstatus zuschreiben würde. Der Melkus RS 1000 ist ein Sportwagen auf der Basis des Wartburg 353, der unter Leitung des Dresdner Rennfahrers Heinz Melkus als zweisitziges Sportcoupé entwickelt wurde. Von dem Fahrzeug wurden seit 1969 etwa 101 Exemplare gebaut. “ Es hat alles gepasst bei mir. Zudem hat das Wetter super mitgespielt. Die Organisation war perfekt. Von daher eine sehr gelungene Veranstaltung. Das Auto passt gut in die GLPpro. Ich bin in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Da musste das Auto einfach sein. Es macht damit sehr viel Spaß“, gab der GT Sieger zu Protokoll. Auf den weiteren Podiumsplätzen folgten Gerhard Dörr (Porsche 924/2332 Punkte) und Arnold Packbier ( VW Scirocco 53/2419 Punkte). In die Top Five schafften es Werner Pfister (Alfa Romeo GT Junior) und Laurin Neumann (Austin Healey Lenham le Mans Coupe). Mit insgesamt 51 Startern war die Gruppe B zahlenmäßig am stärksten besetzt.
Peter Deutschmann erzielt bestes Tagesergebnis
Das beste Punkteergebnis wurde in der Gruppe C der Tourenwagen erzielt. Peter Deutschmann hatte mit seinem Opel Omega A 3000 einen besonders guten Gasfuß. Mit insgesamt lediglich 612 Strafpunkten erzielte Deutschmann das beste Punkteergebnis aller Teilnehmer an diesem Wochenende und holte sich damit den Sieg in der Startgruppe C. Julian Reinbott (BMW E36 328i) mit ebenso guten 921 Punkten und Dominik Wegener (Opel Astra/ 1474 Punkte) kletterten mit aufs Siegerpodium. Günther Bechtluft (BMW E30) und Falk Flade (BMW M3 E36) belegten die weiteren Plätze der Top Five.
„Wir hatten hier das bisher größte Kontingent an Startern. Erfreulicherweise gab es bei dieser großen Starterzahl keine bemerkenswerte Probleme. Alles lief gut und diszipliniert ab. Damit haben wir einen super Start in die neue Saison hingelegt. Das Wetter hat mitgespielt und es gab keine nennenswerten Schäden zu verzeichnen“, fasste Organisationsleiter Felix Vaillant das erfreuliche Wochenende auf dem Hockenheimring zusammen.