Mit dem vierten Gesamtsieg für Arne Hoffmeister und Florian Wolf (BMW M4 GT4) endete das Finale der DMV NES 500 auf dem Nürburgring. Das BMW-Duo setzte sich gegen Michael und Matthias Tischner im Porsche 991 Cup durch. Den Meistertitel sicherte sich das Trio Nils Mierschke, Matthias Schrey und Jörn Saal.
Viel dramatischer hätte das Finale der DMV NES 500 auf dem Nürburgring nicht laufen können. Bis drei Runden vor Schluss führten Heiko Hammel und Reinhard Nehls im Opel Astra. Die beiden Opel-Piloten hatten in der 36. Runde erstmals die Spitze übernommen. Die gab das Team nur kurz nach dem zweiten Pflichtstopp aus der Hand, ehe der Astra ab der 51. Runde wieder in Führung lag. Der erfahrene Heiko Hammel schien das Rennen wenige Minuten vor dem schwarz-weiß karierten Tuch sicher nach Hause zu fahren. Dann schlug der Defektteufel erbarmungslos zu. Gebrochene Antriebswelle. Nur wenige Kilometer vom rettenden Ziel entfernt. Den Sieg staubten Arne Hoffmeister und Florian Wolf ab.
Bis dahin war es für die beiden Opel-Piloten ein starkes Rennen, welches durch einige Safety-Car Phasen geprägt war. Gerade von diesen konnten auch Hammel/Nehls profitieren. Die Anfangsphase gehörte allerdings Viszokay/Lengyel/Piana (BMW M4 GT4), wo Gabriele Piana als Startfahrer ab der dritten Runde die Spitze übernommen hatte. Die Sieger vom Lausitzring setzten sich deutlich ab, während dahinter Hoffmeister/Wolf den zweitplatzierten Porsche der Tischner-Brüder im Blick hatten. Die Führung brachte dem Team allerdings erneut kein Glück. Als der BMW in der 19. Runde in die Box einbog, sollte es über 25 Minuten dauern, ehe der M4 wieder auf den Grand Prix Kurs zurückkehrte. Das Kommando übernahm die Tischner-Truppe, die an diesem Wochenende erstmals im Cup-Porsche unterwegs war. Den Leutheuser Racing & Events BMW von Hoffmeister/Wolf konnte das Duo nicht abschütteln. Nach einer Safety-Car Phase war Florian Wolf schneller auf dem Gas und setzte sich erstmals vor den Porsche. Erst einmal vorbei, wuchs der Abstand auf Rang drei kontinuierlich an. Arne Hoffmeister legte in seinem letzten Stint noch einmal nach, doch der Rückstand auf Platz eins schien zu groß. Kurz vor Rennende folgte doch noch der unverhoffte Sprung nach ganz oben aufs Siegertreppchen. „Nach meiner zweiten Runde sah ich vor uns den Porsche auf P1 aus der Box herausfahren. Also war die Vorgabe klar den Porsche zu überholen. Ich konnte mich bis auf 1,5 Sekunden ran kämpfen, als das nächste Safety-Car kam. Der Restart hinter dem Safety-Car hat richtig gut funktioniert, da ich mich direkt neben den Porsche setzen und überholen konnte. Ich konnte mich gleich absetzen und den Abstand auf 21 Sekunden vergrößern“, berichtete Florian Wolf über seinen Stint.
Eng war noch die Entscheidung, um den zweiten Platz. Erst in der letzten Runde fingen Tischner/Tischner den Audi RS3 LMS TCR von Henriksen/Vodder ab. Diese hatten sich in der 55. Runde an die zweite Position gesetzt, mussten aber die schnelleren GT-Fahrzeuge ziehen lassen. Dafür gab es für die beiden Dänen nach dem Erfolg auf dem Lausitzring die nächste Podestplatzierung und den ersten Sieg in der NES 8. Direkt dahinter landeten Christian Ladurner und Benjamin Cartery (Seat Leon TCR) auf dem vierten Platz. Nachdem das Glück zuletzt nicht immer auf der Seite der Seat-Truppe war, lief es endlich wieder problemlos. Neben Rang vier hieß es zudem Platz drei in der NES 8.
Mit Klassensieg zur Meisterschaft
Wer in der NES 5 ganz oben steht, der hat den Meistertitel in der DMV NES 500 sicherlich verdient. Denn so umkämpft wie die NES 5 in diesem Jahr war wohl keine Klasse. Gleich mehrere Fahrzeuge konnten um die Siege kämpfen. Allerdings kristallisierten sich zwei Teams als die Favoriten heraus. Auf der einen Seite der VW Scirocco mit Nils Mierschke, Matthias Schrey und Jörn Saal und auf der anderen Seite der Mini Cooper von Pia Ohlsson und Philipp Eis. In der Eifel machte das Scirocco-Trio mit ihrem vierten Klassensieg die Meisterschaft klar. Dass es dazu noch ein fünfter Gesamtrang wurde, untermauerte die starke Leistung. Wie so oft gehörte die Anfangsphase Philipp Eis im Mini. Als der Mini wegen eines Defekts an der Antriebswelle lange in der Box verschwand, war der Weg zum Sieg für Mierschke/Schrey/Saal frei. Auf die leichte Schulter nehmen konnte das Trio die Restfahrzeit nicht. Dafür sorgten sowohl Frank Borcheld und Hans-Joachim Richert (BMW M3 E36), als auch Rob Nieman und Christian Dijkhof (Renault Clio). Mit einer Runde Vorsprung auf die beiden BMW-Piloten sahen Mierschke/Schrey/Saal nach Ablauf der 3-Stunden-Distanz schließlich das erlösende schwarz-weiß karierte Tuch.
„Wir sind alle mega happy. Für Mierschke Motorsport freut es mich ganz besonders, weil ich weiß, wie sie in den letzten vier Jahren hart gearbeitet haben, um diesen Titel zu gewinnen. Für mich selbst ist es ebenfalls ein großer Erfolg, da ich erstmals in der NES 500 den Titel verteidigen konnte“, freute sich Matthias Schrey. Zu seinem Rennen meinte der nun zweifache NES Meister: „Ich konnte den Mini nach der Safety-Car Phase überholen. Ich fuhr etwa fünf Runden und sah wie der Mini in der Veedol-Schikane stehen blieb. Wir hatten uns nochmals für einen Pflichtboxenstopp entschieden, weil wir hofften, dass das Safety-Car kommt. Es kam und damit hatten wir eine Entscheidung getroffen, die Renn- und Meisterschaftsentscheidend war.“ Groß war auch die Freude bei Teamchef und Fahrer Nils Mierschke: „. In unserer Situation habe ich etwas Gas rausgenommen und darauf geachtet, dass nichts passiert. So hatten wir relativ früh etwas Rückstand auf Philipp, konnten den aber bis zum ersten Boxenstopp wieder wettmachen. Auch durch die Safety-Car Phase, so dass wir zusammen zum ersten Stopp reinkamen. Anschließend hatten Pia und Philipp das Problem mit der Antriebswelle, das uns in die Karten gespielt hat. Für uns lautete die Devise Material schonen und das Auto ins Ziel bringen. Ich denke, wir haben uns das auch mit unseren Leistungen verdient. Ich bedanke mich bei all meinen Sponsoren und Helfern.“
Kampf um NES 3 Sieg
Nach zuletzt zwei Siegen in Folge mussten sich Martin Heidrich und Dirk Volmer (BMW 328i E36) in der Eifel mit dem zweiten Platz zufriedengeben. Die diesjährigen Dauerrivalen – Markus Fester, Lukas Fester und Andre Fleischmann – setzten sich auf dem Nürburgring durch. Damit war auch klar, dass die beiden BMW-Piloten nicht mehr die Gesamtmeisterschaft holen könnten. Zumindest zu Rennbeginn sah es ganz gut für die Piloten von Panther Motorsport aus. Während Heidrich/Volmer die NES 3 anführten, lag der Mierschke-Scirocco in der NES 5 nur auf der zweiten Position. Bereits in der 13. Runde kamen die Klassenführenden in die Box. Daraufhin übernahm Startfahrer Andre Fleischmann die Führung. Die gaben weder Markus Fester noch Lukas Fester wieder aus der Hand. Auf einem starken neunten Gesamtrang feierte das Trio seinen dritten Klassensieg in dieser Saison. Für Heidrich/Volmer bedeutete der zweite Platz zumindest den Titelgewinn in der NES 3. Die beiden verwiesen mit knapp über 14 Sekunden Abstand Thomas Roepke und Alex Pawlow (BMW 328i ST E36) auf Rang drei.
Wieder eine starke Solofahrt legte Michael Neuhauser im BMW M135i hin. Mit dem achten Platz fuhr er vor den Elftplatzierten Driescher/Baum (BMW M240i GT) zum Sieg in der NES 7. In der NES 6 holten Engel/Bengel (BMW M240i RC) den ersten Platz. Die NES 1 wurde wieder zur sicheren Beute von Igor Rodella und Andreas Saner im Suzuki Swift Sport, während Hermann/Hermann/Hermann/Beckwermert (BMW 318ti Cup) die NES 2 für sich entschieden.