Ulrich Becker (991 GT3 R) war beim zweiten Rennwochenende der Porsche Club Historic Challenge nicht zu schlagen. Im belgischen Zolder gewann Becker beide Rennen vor Heinz-Bert Wolters (991 GT3 R). Platz drei ging jeweils einmal an Joachim Bölting (992 GT3 Cup) bzw. Jürgen Albert (991 GT3 R).
Für Ulrich Becker lief das Rennwochenende auf dem Circuit Zolder nahezu perfekt. Pole, zwei Gesamtsiege und eine schnellste Rennrunde. Letztere ließ sich der Marler in Rennen zwei kurz vor Schluss vom Zweitplatzierten Heinz-Bert Wolters abluchsen. Hier war es im Gegensatz zum ersten Durchgang, wo Becker mit 24,499 Sekunden Vorsprung siegte, weitaus spannender. Der Sieger hatte sich einen neuen Satz Reifen gespart, wodurch Wolters gegen Ende immer näherkam. Bis auf 0,78 Sekunden reduzierte der Zweite den Abstand, ehe das schwarz-weiß karierte Tuch Becker erlöste. „Heute war es etwas anstrengender und auch enger. Am Anfang kam ich wieder ein bisschen weg, aber nicht so gut wie gestern. Heinz-Bert Wolters war deutlich schneller. Ich selber hatte auch etwas Glück beim Überrunden. Gegen Ende als meine Reifen abbauten, habe ich aber alles gegeben, dass er mich nicht mehr holt“, so Becker zu Rennen zwei.
„Gegen Rennende, dachte ich, dass ich das ich noch vorbeikommen kann. Aber da hat mir ein zu Überrundeter leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich habe alles versucht, aber es ging leider nicht mehr. Ich fuhr dabei noch die schnellste Runde, so gesehen kann ich zufrieden sein“, befand Wolters.

Bölting und Albert auf Platz drei
Am Samstag musste Wolters auch eher nach hinten schauen, zumal die Hinterachse mit zunehmender Renndauer immer mehr Probleme bereitete. Mit Joachim Bölting, erstmals im 992 GT3 Cup am Start, hatte er einen schnellen Gegner beim Kampf um die zweite Gesamtposition. Bölting ließ das komplette Rennen nicht locker und musste sich am Ende mit nur 0,695 Sekunden geschlagen geben. Das bedeutete nicht nur Gesamtrang drei, sondern auch den Sieg in der wiederum sehr gut besetzten Klasse 9. „Nachdem ich an Klaus Horn vorbei war, konnte ich mich auf die beiden vor mir fokussieren. Schade, den direkt vor mir Liegenden habe ich nicht gekriegt. Das ist halt auch ein stärkeres Auto. Aber ich glaube wir waren innerhalb einer Sekunde beim Überqueren der Start und Ziellinie. Ein paar Runden weiter wäre es vielleicht nochmals ganz eng geworden“, so Bölting.
Im zweiten Rennen war an Wolters kein Herankommen möglich. Bölting schielte erneut auf das Podium, musste aber eine Runde vor Schluss Jürgen Albert passieren lassen. In Durchgang eins noch Gesamtvierter hatte Albert die Anfangsphase des zweiten Rennens verschlafen. Bis auf Platz sieben war der weiße GT3 R zurückgefallen, ehe die große Aufholjagd startete. Im engen Vierkampf mit der 992er Fraktion ging es um die Strecke. Erst als sich Albert befreien konnte, startete die erfolgreiche Aufholjagd auf Platz drei. „Heute habe ich mir ein bisschen mehr getraut als gestern. Ich bin also mehr an die Grenzen des Autos gegangen. Leider hatte ich einen Unfall mit Thomas Lindemann ausgangs der Kurve. Er hat sich dadurch gedreht, ich bin weitergefahren“, zeigte sich Albert insgesamt zufrieden.

Hochspannung in der Klasse 9
Die neue Klasse 9 hat sich als echter Volltreffer erwiesen. Zwar siegte hier Bölting überlegen, dahinter wurde aber hart um die weiteren Plätze gekämpft. Im ersten Rennen setzte sich Thomas Lindemann gegenüber Yanis Anhorn mit nur 0,487 Sekunden durch. Lange hatte hier Thomas Winkler auf Rang zwei gelegen, ehe der Eidgenosse nach Rennhalbzeit auf Platz vier zurückfiel.
Nicht minder spannend ging es am Sonntag zu, wo zunächst Lindemann die Verfolger hinter Klassenleader Bölting anführte. Als Lindemann mit Albert ins Gehege kam, schlüpften sowohl Jürgen Oehler, als auch Winkler durch. Oehler, der für Anhorn am Volant saß, kam sogar fast noch an Bölting ran. Am Ende hieß es knapp vor Winkler Rang zwei in der Klassenwertung.
Blick in die Klassen
Wenn Kurt Ecke einmal selbst ins Lenkrad greift, läuft es eigentlich meist gut. In Zolder lief es sogar sehr gut. Der Schwabe siegte im 991 GT3 Cup gleich in beiden Rennen in der Klasse 8 und landete zweimal in den Top 10. „Ich bin mit meinem Rennen sehr zufrieden. In der Klasse hatte ich keine Probleme. Das war zunächst meine Sorge, aber im Rennen war schnell klar, dass das nicht der Fall sein würde. Nach hinten hatte ich genug Luft“, erzählte Ecke. Zweimal Zweiter wurde Patrick Hannig, während sich Alfred Winkler und Olaf Busse jeweils einmal den dritten Platz holten.

Ein starkes Rennen absolvierte Frederik Läuferts (991 GT3 Cup) im ersten Heat, wo er als Gesamtachter die Klasse 7 souverän für sich entschied. „Es war jetzt das erste Mal mit den 992er Autos. Da muss man echt am Limit sein, um da mitzuhalten. Die sind dann doch die Ecke etwas schneller. Aber in der Klasse bin ich super gefahren. Darüber bin sich sehr froh. Mit neuen Reifen habe ich noch zwei Sekunden herausgeholt“, kommentierte Frederik Läuferts sein Rennen. Zweiter wurde hier Hans van Spronsen vor Udo Schwarz. Nach Rang drei entschied Schwarz die Klassenwertung vor Hermann Läuferts im zweiten Rennen für sich.
In der Klasse 4 führte kein Weg an Constantin Laube vorbei. Er siegte zweimal vor Teamkollegin Lilly Anhorn und Harald Häfner (alle Cayman GT4 CS).
Zufrieden zeigte sich Orga Leiter Michael Haas mit dem Rennwochenende:“Wir sind sehr zufrieden. Wir hatten 22 Autos, davon nach zwei Ausfällen noch 20 am Start. Das ist ein gutes Zeichen für die Serie. Damit haben wir die Starterzahl gegenüber dem letzten Jahr nahezu verdoppelt. Zudem waren es zwei super Rennen.“