Wenning und Spangenberg nicht zu schlagen

2010
Andre Wenning und Gerrit Spangenberg siegten in der Lausitz // Foto: Patrick Holzer

Andre Wenning und Gerrit Spangenberg (BMW M3 GTR E36) waren auf dem Lausitzring nicht zu schlagen. Beim vierten Lauf zum DMV Classic Masters siegten die beiden vor Markenkollege Jörg Bernhard (BMW M3 GTR E36).

Die ersten Meter von Rennen eins gehörten Ingo Baum (BMW M3 GT E36). Mit einem Bombenstart überrumpelte Baum die stärkeren CM SP Fahrzeuge von Wenning und Bernhard. Allerdings war Wenning schon eine Runde später vorbei. Dagegen brauchte Jörg Bernhard vier Runden, bis er Baum geknackt hatte. Mit zunehmender Renndauer kam der Zweitplatzierte immer näher an den Spitzenreiter heran. Am Ende fehlten nur 1,125 Sekunden auf Platz eins. „Ingo Baum ist am Anfang sehr gut mit gegangen. Ich konnte ihn aber doch recht schnell überholen. Ingo und Jörg hatten danach eine echt gute Pace hinter mir und blieben in Sichtweite. Ich konnte sie aber doch auf Abstand halten, musste aber immer sehr wachsam sein und schauen wo die beiden hinter mir sind. Zum Ende hin fingen bei mir die Reifen an abzubauen“, so der Gesamtsieger. „Ingo Baum hat nach einiger Zeit nachgelassen. Als ich das merkte, konnte ich schnell vorbei, auch um am Führenden dran zu bleiben. Ich hoffte auf einen Fehler oder auf Überrundungsglück. Aber Andre ist so sauber gefahren, den Gefallen tat er mir nicht“, befand Jörg Bernhard.

Bernhard erneut auf Rang zwei
Nach dem knappen Resultat am Samstag fand das Duell zwischen den beiden BMW am Sonntagmorgen eine Fortsetzung. Für Wenning hatte Gerrit Spangenberg das Volant übernommen und der sah sich in den ersten Runden gleich mehreren Angriffen von Bernhard ausgesetzt. Erst als Bernhard mit einem Rad in die Wiese kam und sich wegdrehte, konnte Spangenberg aufatmen. Zwar kämpfte sich Bernhard wieder zurück auf Rang zwei, doch Spangenberg war der Sieg nicht mehr zu nehmen. Mit einem komfortablen Vorsprung von über 15 Sekunden siegte Spangeberg. „Ab der zweiten Runde war Jörg dicht dran. Ich merkte da schon, dass meine Reifen anfingen zu schmieren. Nach einer Runde hätte ich ihn vorbeilassen müssen. Da hat er sich hinter mir raus gedreht.  Schade, wäre sicher ein schöner Fight gewesen“, meinte Spangenberg. Jörg Bernhard beschrieb die Situation so: „Ich überlegte, wo finde ich die nächste Chance, um einmal reinzustechen. In der einen Kurve wollte ich den ganzen Schwung mitnehmen, um in der nächsten Ecke dran zu sein. Da habe ich dabei einen Tick übertrieben, bin mit dem rechten Rad hinten rechts auf die Wiese, dabei hat sich das Auto weggedreht.“

Sieg und Ausfall für Baum
Zwar waren die beiden leistungsstärkeren Markenkollegen nicht zu halten, dafür war Baum im ersten Rennen der dritte Platz nicht zu nehmen. „Der Start hat ganz gut funktioniert und ich konnte zunächst beide Kontrahenten etwas hinter mir lassen. Es war abzusehen, dass ich kurz oder lang die beiden leistungsstärkeren Autos nicht hinter mir halten kann. Ich habe versucht so lange es ging die beiden anderen zu nerven. Das hat einige Zeit ganz gut geklappt. Ich bin noch einige Zeit drangeblieben, hatte aber hohe Wassertemperaturen. Da entschied ich mich früher zu schalten und etwas langsamer zu fahren“, erklärte Baum. Am Sonntag war dafür das Rennen bereits gelaufen, bevor es richtig angefangen hatte. Schon in der Einführungsrunde stellte Baum seinen BMW ab. Eine gebrochene Hinterachsaufhängung sorgte für ein frühes Aus.

Frank Wolf holte sich in der CM 5 zwei Klassensiege // Foto: Patrick Holzer

Den dritten Gesamtplatz holte sich dadurch Frank Wolf (BMW 328iS E36), der damit zum zweiten Mal die CM 5 vor André Jaschinski (BMW 4.0 V8 E30) für sich entschied. Es waren jeweils zwei enge Duelle zwischen den beiden BMW-Piloten, wo Jaschinski in beiden Rennen zumindest kurzzeitig die Nase vorne hatte. Doch der Titelverteidiger wurde durch Getriebeprobleme gehandicapt. Am Ende war es aber Wolf, der den Titelverteidiger in die Schranken verwies. „Bei mir lief es ganz gut. Von den Zeiten her werde ich immer besser. Aber ich konnte davon profitieren, dass Uwe Send und André Jaschinski technische Probleme hatten.  Im zweiten Rennen fingen die Reifen an abzubauen. Da hat André auch etwas aufgeholt. Die letzten drei Runden waren schon spannend. Aber vorbei gelassen habe ich ihn nicht mehr“, erzählte Wolf. André Jaschinski musste sich durch Getriebeprobleme gehandicapt wie schon im ersten Rennen mit Klassenplatz zwei begnügen:“ Ich hatte mich nun etwas auf mein Zweiganggetriebe eingestellt. Das hat im Großen und Ganzen auch soweit geklappt. Ich blieb an Frank dran und in den letzten zwei Runden  ging ich mehr Risiko und wollte meinen dritten Gang nutzen. Das hatte auch in ein paar Kurven gut geklappt. War dicht an Frank dran. In der letzten Runde wollte ich nochmals einen Angriff starten, habe aber den vierten Gang nicht mehr rein bekommen. Ja mehr war heute nicht machbar.“

Für Milan Ullmer lohnte sich mit zwei Klassensiegen die Fahrt in die Lausitz // Foto: Patrick Holzer

Milan Ullmer mit Doppelsieg
In der voll besetzten CM 3+4 holte sich Milan Ullmer im Audi TT einen Doppelsieg. Seine eigene Klasse hatte der junge Pfälzer dabei sicher im Griff. Spannung boten vor allem die Positionskämpfe mit den Alfa-Piloten. Am Ende gelang mit den Plätzen neun und sieben gleich zweimal der Einzug in die Top 10. Die weiteren Plätze in der CM 3+4 gingen an Martin Knof (Porsche Boxster) und Nils Jenschur (BMW 330ti E36). „Mit den beiden Alfas war es am Anfang etwas schwierig. Der eine machte hinter mir Druck. Da musste ich ihn leider vorbeilassen, den zweiten Alfa am Ende auch noch. Wir haben schön gekämpft und es hat Spaß gemacht“, so Ullmer.

Die CM 2 ging in beiden Rennen an Marcel Paula (BMW 318ti E36). Der BMW-Pilot setzte sich in beiden Rennen gegen Holger Samowski (Opel Vectra B) durch. Auch in der gut besetzten CM 1 gab es einen Doppelsieger. Maik Thomas (Skoda Favorit) hatte seine Klasse fest im Griff und erzielte dabei im Gesamtklassement zweimal einen starken zwölften Gesamtrang. Dahinter liefen Rocco Berger (Lada 2101) und Fritz Berger (Lada 2105) ins Ziel ein.

Angelo Scalia war bester Vertreter der Alfa Romeo Challenge // Foto: Patrick Holzer

Scalia zweimal bester Alfa Pilot
Angelo Scalia (Alfa Romeo 75 V6) zeigte in der Alfa Romeo Challenge in beiden Rennen seine Qualitäten. Der Schweizer war auf den Plätzen sechs und fünf klar schnellster Vertreter der Alfa-Fraktion. „Ich hätte auch schneller sein können, aber vor und hinter mir war niemand, so dass ich bei den heißen Temperaturen Tempo herausgenommen habe“, erzählte Scalia. Dahinter setzte sich im ersten Rennen knapp Justus Schminke gegenüber Oliver Grössl (beide Alfa Romeo 147 Cup JTD) durch. Auch im zweiten Heat belegte Schminke den zweiten Platz. Dritter wurde diesmal Martin Richter (Alfa Romeo 147 Cup JTD). „Das Rennen war super. Ich bin sehr zufrieden und konnte mit den Klassensiegen meine Führung in der Meisterschaft ausbauen“, so Schminke.