Müller/Spreitzer bauen Cup-Führung aus

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Max Wendt liegt jetzt auf Platz zwei bei den Junioren // Foto: Veranstalter

Über 50 Prozent Schotteranteil hatten die Prüfungen auf dem Truppenübungsplatz Putlos – und das mit Blick auf die Ostsee. Die 59. ADAC Holsten-Rallye (03.08.2024) als sechster von zwölf Vorläufen zum Ravenol DMSB Rallye Cup 2024 bot eine anspruchsvolle Aufgabenstellung. Mit dem fünften Klassensieg in der NC2 beim fünften Start bauten Kevin Müller / Stefanie Spreitzer ihre Tabellenführung weiter aus.

Mit nun 47,53 Punkten liegen sie vor den Brüdern Lars und Björn Schwarzmannseder (34,76), die im Renault Clio 3 RS (NC3) beim Lauf im Norden pausierten, da nur die besten sieben Ergebnisse gewertet werden. Nach dem zweiten Ausfall in Folge bleibt Niklas Pöttgen auf dem dritten Platz. Zusammen mit Co Maximilian Kugler musst er den seinen Seat Ibiza aus der seriennahen Klasse NC8 in der Pause nach der dritten von fünf Prüfungen stehen lassen. Er hatte sich gerade mit einer Klassenbestzeit an die beiden Führenden herangeschoben. „Im Moment ist echt der Wurm drin. In der Pause in Süssau ist eine Sicherung von der Motorelektronik herausgesprungen, den Fehler habe ich aber erst nach der Karenzzeit gefunden.“

Wesentlich besser lief es bei der Holsten-Premiere von Müller / Spreitzer. „Die Holsten hat unsere Erwartungen sogar übertroffen, bei dem schönen Ambiente im Norden vergisst man manchmal, dass man bei einer Rallye ist und denkt, man wäre im Urlaub.“ Ihre Fahrt zum Klassensieg in der NC2 mit 2:45 Minuten Vorsprung führte sie in ihrer ‚Daisy‘, dem Toyota GR Yaris, bis auf den vierten Gesamtrang nach vorne. „Wir merken, dass wir als Team immer mehr zu einer Einheit werden, so konnten wir sogar an den Zeiten einiger RC2 kratzen. Diese Erfolge kommen aber nicht von allein. Steffi und ich verbringen viel Zeit in der Werkstatt um unsere Daisy zu optimieren, zu verbessern oder auch zu reparieren“, erklärt Müller. Bei diesem souveränen Vorsprung und vor allem den hohen Einzelpunkten je Klassensieg lohnt sich für das Duo so langsam ein leichter Blick Richtung Cup-Titel: „Wir blicken zuversichtlich in Richtung Titel und tun das bestmögliche dafür.“

Dritte der Gesamtwertung wurden Herbert Lösch und Lara Quast im Škoda Fabia R5. Im lediglich frontangetriebenen Citroën DS3 R3T max fuhren Nico Knacker / Thomas Puls überzeugend auf den zweiten Platz. Beim Kampf um den Gesamtsieg waren zwei Teams im Focus: Der schwedische Routinier und Schotter-Spezialist Stig Andervang mit Ann Felke im Hyundai i20 N Rally2 und die frischgebackenen DRM-Masters-Sieger Dennis Rostek / Stefan Kopczyk in ihrem Škoda Fabia RS Rally2. Auf der ersten WP rutschten beide gut 800 Meter nach dem Start in den gleichen Graben, Rostek kam schnell wieder frei und fuhr dennoch Bestzeit, Andervang brauchte 28,9 Sekunden länger bis ins Ziel. Bei dem Versuch einer Aufholjagd rutsche der Schwede dann auf der zweiten Prüfung so tief in einen Graben, dass er sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnte. Insgesamt erreichten 45 der 61 gestarteten Teams das Ziel in Wertung.

Mit fünf von fünf möglichen Bestzeiten und einem Vorsprung von 2.43 Minuten fuhren Rostek / Kopczyk als Sieger ins Ziel an der Strandpromenade von Süssau. Für Rostek nach 2021 und 2022 der dritte Sieg bei der Holsten und für Stefan Kopczyk der 50. seiner Karriere. „Eine meiner absoluten Lieblingsrallyes in meiner Lieblingsregion nun zum dritten Mal zu gewinnen, bedeutet mir sehr viel. Sehr besonders ist es aber auch, bei Stefans 50. Gesamtsieg dabei sein zu dürfen“, freute sich Rosteck im Ziel. Mit den Punkten für den Klassensieg schoben sich die beiden zudem auf den vierten Platz der Cup-Gesamtwertung nach vorne.

Durch die Punkte für den dritten Platz in der Klasse NC4 schoben sich Max Wendt und Rico Sacher im Suzuki Swift Sport auf Platz acht der Cup-Wertung nach vorne. Youngster Wendt verbesserte sich zudem in der Junior-Wertung auf den zweiten Platz in Schlagdistanz zu Max Reiter. „Es motiviert schon sehr, wenn es nach dem holprigen Saisonstart nun bergauf geht“, freute sich Wendt im Ziel. „Die Holsten war wie immer eine wunderbare Veranstaltung mit erstklassigen Prüfungen bei bestem Wetter. Bei den weiteren DRC-Veranstaltungen werden wir angreifen, um uns noch besser zu platzieren.“