Umkämpfter Doppelsieg für Sebastian Vollak

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Spannender Zweikampf in beiden Rennen zwischen Vollak und Hoffmann // Foto: Patrick Holzer

Auf dem Nürburgring feierte Sebastian Vollak (Morts Racing Team) zwei Gesamtsiege. Beim vierten Lauf zum DMV BMW 318ti Cup verwies er im ersten Rennen Leon Hoffmann (Hampl Motors Rennsport) auf die zweite Position. Im zweiten Heat siegte Vollak vor Teamkollege Tatu Siipola (Morts Racing Team).

Nachdem Sebastian Vollak in Assen die Tabellenführung an Leon Hoffmann verloren hatte, meldete sich der Rekordsieger in der Eifel wieder zurück. Nur im Zeittraining musste Vollak seinem jungen Dauerkonkurrenten den Vortritt lassen. Und eigentlich hatte Vollak das schwarz-weiß karierte Tuch in beiden Rennen erst nach Hoffmann gesehen. Beide Rennen waren geprägt vom engen Duell der beiden Kontrahenten. Entscheidend war beides Mal die Schlussphase, wo sich Hoffmann an die Spitze setzte. Doch der Youngster bekam zweimal eine Zeitstrafe aufgebrummt. Im ersten Rennen 30 Sekunden wegen Missachtung der Track Limits, im zweiten Durchgang 35 Sekunden wegen Verursachens einer Kollision. Beim letzten Angriff auf Spitzenreiter Vollak war der Youngster zu ungestüm vorgegangen. Das bescherte Vollak, in Assen noch selbst Leidtragender einer Zeitstrafe, beide Siege im Nachgang.

Der Routinier wusste worauf in den Rennen zu achten war: „Nach der Ansage bei der Fahrerbesprechung habe ich mich streng an die Track Limits gehalten und keine Strafe kassiert. Durch die Zeitstrafe habe ich letztlich, obwohl auf P2 durchs Ziel, gewonnen. Das ist für mich wichtig für die Meisterschaftswertung.“ Zum Rennen selbst sagte Vollak: „Das Rennen war wieder einmal sehr spannend, war stark und auch schnell. Auf der Bremse, denke ich, war ich der etwas stärkere Fahrer. Aber Leon kam in den Kurven heute deutlich besser raus. So hatte jeder von uns beiden seine Vor- und Nachteile, wodurch sich ein enger Kampf entwickelte.“

Zweimal Podium für Tatu Siipola
Für Leon Hoffmann reichte es im ersten Rennen zumindest noch zu Platz zwei, während es im zweiten Durchgang ein sechster Platz wurde. Knapp hinter Hoffmann sicherte sich Tatu Siipola den dritten Gesamtrang vor Assen-Sieger Peter Elkmann (Morts Racing Team). Dabei war der schnelle Finne vom vierten Startplatz auf die elfte Position zurückgefallen, arbeitete sich aber bis zu seinem Pflichthalt auf die sechste Stelle nach vorne. Auf dieser Position sah Siipola auch die Zielflagge. Durch die Zeitstrafen für die vor ihm platzierte Konkurrenz wurde es am Ende Platz drei. „Beim Start am Anfang verlor ich einige Positionen. Da muss ich noch daran arbeiten, dass mir das nicht mehr passiert. Das Rennen danach war wirklich gut, damit bin ich auch sehr zufrieden. Ich fuhr die drittschnellste Zeit. Damit bin ich sehr zufrieden und happy mit dem Erreichten“, so Siipola zu seinem dritten Platz.

Tatu Siipola fuhr zweimal auf das Gesamtsiegerpodium // Foto: Patrick Holzer

Im zweiten Durchgang sortierte sich Siipola auf Platz vier hinter Max Rosam (Rosam Motorsport), der in den ersten vier Runden das Rennen angeführt hatte, ein. Wenig später gingen die roten Flaggen raus. Wegen eines Überschlags wurde das Rennen für 20 Minuten unterbrochen, ehe es wieder weiterging. Noch vor den Boxenstopps kam Siipola an Rosam vorbei, dessen Teamkollegen nach dem Fahrerwechsel nicht ganz die schnelle Gangart von Rosam gehen konnte. Dafür hatte Lennart Wolf den Weg an Siipola vorbeigefunden. Doch in Runde 28 hatte sich Siipola den dritten Platz zurückgeholt. Am Ende wurde es durch die Zeitstrafe für Hoffmann sogar Platz zwei. Und auch Wolf wurde für seine starke Leistung im Rennen belohnt. Nach Platz zwölf im Vormittagsrennen feierte Wolf im zweiten Durchgang als Gesamtdritter seine erste Treppchenplatzierung im DMV BMW 318ti Cup.

Erste Treppchenplatzierung für Lennart Wolf im DMV 318ti Cup // Foto: Patrick Holzer

Actionreiches Wochenende
Das Thema „Tracklimits“ war auch am Nürburgring omnipräsent. Allein 25 Zeitstrafen hagelte es im ersten Rennen, während in Durchgang zwei durchaus ein Lerneffekt eintrat. Dementsprechend änderte sich das Klassement nach Rennende. Platz vier ging im ersten Durchgang an Peter Elkmann, der genau wie fast alle Top 10 Fahrer dahinter Strafsekunden kassiert hatte. Somit änderte sich am eigentlichen Rennergebnis nicht viel. Fünfter wurde Mika König (MK Motorsport), während sich dahinter Roman Fellner-Feldegg (Mierschke Motorsport) knapp gegenüber Tomas Platow/David Sigacev (Cerny Motorsport) durchsetzte. Max Rosam/Leon Schippert, Loris Scheider/Timo Scheider (Cuntz Motorsport) und Pit Venanzi (asBest Racing) folgten auf den weiteren Plätzen. Der zehntplatzierte Luxemburger war ohne Zeitstrafe durchgekommen.

Das zweite Rennen beendete Henrik Seibel (asBest Racing) auf der vierten Position vor Denis Robin Wolf (MDM Racing) und Leon Hoffmann. Ebenfalls in den Top 10 landeten Platow/Sigacev, Paul Pensler (Smyrlis Racing), Leo-Livius Weber (Cerny Motorsport) und Fellner-Feldegg.

Jörg Dümmler gewann in beiden Rennen die Gentlemen Wertung // Foto: Patrick Holzer

Jörg Dümmler bei den Gentlemen vorne
Ein erfolgreiches Wochenende in der Eifel hatte Jörg Dümmler (Dümmler Motorsport), der sich seinen Wagen mit Frank Kompe teilte. Im ersten Rennen landeten die beiden auf der 16. Gesamtposition. Direkt dahinter Stefan Hahne (Cerny Motorsport), der sich um 0,313 Sekunden geschlagen geben musste. Dritter der Gentlemen-Wertung wurde gleich bei seiner Premiere Hakan Güven (Cerny Motorsport), der das Rennen gemeinsam mit Timo Kaul bestritt. „Ich habe das Auto in einem hervorragenden Zustand übernommen. Bremse, Luftdruck – alles hat gepasst. Ich brauche immer etwas Zeit, bis ich ins Rennen finde. Dabei habe ich zunächst zwei Plätze verloren. Dann fuhr jemand hinten ins Auto, wodurch ich nochmals zwei Plätze verlor. Ab da ging es aber schön vorwärts und ich konnte unsere unmittelbaren Konkurrenten Heidrich und Hahne noch überholen“, berichtete Dümmler.

Auch im zweiten Heat landete Dümmler auf dem ersten Platz der Gentlemen -Wertung. Diesmal ging es für Dümmler/Kompe bis auf Rang 13 im Gesamtklassement nach vorne. Das brachte einen souveränen Erfolg vor Hahne und Thorsten Kramer (Georg Motorsport), der sich das Cockpit mit Stefan Dühnen teilte.

Bei den Junioren lautete im ersten Rennen die Reihenfolge Hoffmann vor Siipola und König. Im zweiten Durchgang holte sich Siipola vor Seibel und Wolf den Junioren-Erfolg.