Eine willkommene Zeitreise für die alten Rennsport-Haudegen

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Publikumsliebling Olaf Manthey ist am Steuer zweier BMW-Tourenwagen dabei // Foto: BRFOTO-Reiter Dirk

Vom 3. bis 5. Mai wird auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg wieder die Zeit zurückgedreht.  Rund 500 Teilnehmer in neun Klassen lassen den Zauber alter Tage auferstehen     Publikumsliebling Olaf Manthey ist am Steuer zweier BMW-Tourenwagen dabei.  Neu: mit dem ADAC Pendlernetz im historischen Bus zum Event.

Seit vielen Jahren zählt die ADAC Hockenheim Historic weltweit zu den beliebtesten und publikumsträchtigsten Classic-Veranstaltungen. Das Geheimnis des Erfolgs ist rasch erzählt: Die Faszination, die der Motorsport vergangener Tage versprüht, gepaart mit einem fast ungehinderten Zugang zu den automobilen Kostbarkeiten und ihren Fahrern, familienfreundliche Preise und eine spektakuläre Rennstrecke – eine Kombination, die bei Teilnehmern wie Zuschauern einfach gut ankommt. Unter den Teilnehmern finden sich zahlreiche ehemalige Profis, die sich die Freude am Fahren nicht nehmen lassen wollen und die seit jeher zu den absoluten Publikumslieblingen zählen.

Die Zuschauer haben einen direkten Zugang zu Boliden, Teams und auch Fahrern // Foto: Hockenheim-Ring GmbH

Und wenn von Publikumslieblingen die Rede ist, dann steht ein Name in der Gunst der Motorsportfans ganz weit oben – und das schon seit mehr als vier Jahrzehnten: Olaf Manthey. Der Bonner mit dem markanten Bart feiert am 21. April seinen 69. Geburtstag, hat aber nichts von seiner Popularität und seiner Leidenschaft für herzhaftes Racing eingebüßt. Deswegen sitzt er heute noch, 40 Jahre nach der DTM-Debütsaison 1984, die er im Rover Vitesse hinter Volker Strycek als Vizechampion abschloss, leidenschaftlich gerne am Steuer von Tourenwagen. Vor allem von denen, die aus der „Goldenen Ära“ stammen, die sich bei der ADAC Hockenheim Historic einmal mehr ein Stelldichein geben.

Damit ihm nicht langweilig wird, pilotiert Olaf Manthey im Rahmen der „Tourenwagen – Goldene Ära“ und dem „DRM-Revival“ gleich zwei Tourenwagen vom Typ BMW 635 CSi aus dem Hause Schumann Motorsport aus Saarbrücken. Zum einen die Gruppe-A-Version, die im Schumann‘schen Trimm rund 340 PS leistet, zum anderen die schärfere Gruppe-5-Variante mit rund 430 Pferdestärken. Für Olaf eine höchst willkommene Zeitreise, zumal sich für den Rheinländer 2024 ein Kreis schließt. 1984 feierte er seinen ersten von zwei Vizemeistertiteln in der DTM, 40 Jahre später geht das von ihm gegründete Team als Titelverteidiger in die DTM-Saison. 2023 fuhr der Österreicher Thomas Preining in einem Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA Racing zum Titel.

Die Motivation für einen alten Haudegen wie Olaf Manthey, sich im Zuge der ADAC Hockenheim Historic ans Steuer eines Rennklassikers wie dem BMW 635 CSi zu klemmen, ist so simpel wie einleuchtend: Spaß! „Wir alle nehmen das nicht mehr ganz so ernst. Über die Jahre sind viele Freundschaften entstanden, wir genießen die Gemeinsamkeit und die Geselligkeit, legen abends etwas auf den Grill, trinken zusammen ein Bierchen und erzählen uns was. Andererseits: Wenn ich auf der Strecke dann einen vor mir habe, erwacht sofort der alte Ehrgeiz wieder. Es macht einfach Spaß.“

Der Vergleich zwischen den damaligen und heutigen Rennfahrzeugen ist nur bedingt zulässig. „Alles hat seine Zeit“, betont Olaf Manthey. „Die heutigen Rennautos sind technisch natürlich auf einem ganz anderen Niveau, viel ausgereifter, sie haben mehr Grip und sind viel schneller. Ich bin unser neues Auto ja auch schon gefahren und muss sagen: Die alten sind mir trotzdem lieber. Da ist noch mehr der Popometer gefragt, die Autos bewegen sich mehr, du musst beim Schalten aufpassen, dass du den Motor nicht überdrehst und solche Dinge. Es macht einfach mehr Spaß, und wenn ich unsere heutigen Werksfahrer auf einem alten Porsche 997 GT3 Cup auf der Nordschleife Taxifahrten absolvieren lasse, dann steigen die total verschwitzt, aber auch total begeistert aus. Überhaupt freut es mich sehr zu sehen, wie viele junge Leute sich für den Motorsport der damaligen Zeit interessieren.“

Genau aus diesem Grund stellt das Publikum bei der ADAC Hockenheim Historic einen bunten Querschnitt aus allen Alters- und Gesellschaftsschichten dar. Und alle haben einen direkten Zugang zu Boliden, Teams und auch Fahrern. Ein Publikumsliebling wie Olaf Manthey genießt diesen direkten Kontakt zu den Fans: „Wir Teilnehmer freuen uns über jeden Zuschauer, der kommt. Wenn ich zum hundertsten Mal dieselbe Frage gestellt bekomme, werde ich sie gerne zum hundertsten Mal beantworten. Wenn einer ein Selfie oder ein Autogramm möchte, bekommt er selbstverständlich eines. Am schönsten finde ich immer die Familienfotos. Und wenn mir dann ein Fan dafür dankt, was ich in vier Jahrzehnten Motorsport so getrieben habe, dann geht das runter wie Öl.“

Die BOSS GP ist immer ein Publikumsmagnet // Foto: Hockenheim-Ring GmbH

Neun verschiedene Rennserien, rund 500 Rennfahrzeuge

Neben den Tourenwagen – Goldene Ära und dem DRM-Revival sind es sieben weitere Rennserien, die den Racing Fans ein Spektakel erster Güte bieten. Ob die Historic Racecar Association mit dem „ADAC Graf Berghe von Trips Pokal“, die Lurani Trophy der Formel Junior, die Historische Formel Vau Europa, der MOMO Sportscar Supercup, der Raceclub Germany, die BOSS GP oder der Lotus Cup Europa – für jeden ist etwas dabei und für die meisten ohnehin eine Rennserie so faszinierend wie die andere.

Ticketpreise

Die Eintrittspreise tragen dem familienfreundlichen Charakter der ADAC Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival Rechnung. Ein Tagesticket für den Freitag gibt’s schon für 15 Euro, die Karten für Samstag und Sonntag sind mit 35 beziehungsweise 30 Euro ebenfalls erschwinglich. Und wer sich das komplette Drei-Tages-Programm gönnen möchte, der ist mit 49 Euro dabei – hautnahes Gucken, Hören, Riechen und Schmecken inklusive. Rollstuhlfahrer und Kinder bis 14 Jahre haben kostenlosen Zutritt. Mehr Infos und Tickets gibt’s unter www.hockenheim-historic.de.

Mit dem ADAC Pendlernetz im historischen Bus zum Event

Der Hockenheimring und das ADAC Pendlernetz gehen ab sofort gemeinsame Wege in Richtung nachhaltige Zuschauermobilität. Ziel ist es, Fahrgemeinschaften der Fans zu fördern und so die CO2-Emissionen bei der An- und Abreise zu verringern. Zum Auftakt der Kooperation haben sich ADAC und der Hockenheimring eine besondere Überraschung für die Besucher der ADAC Hockenheim Historic überlegt: Am Samstag und Sonntag können die Fans aus Richtung Stuttgart die Reise zum Event in einem historischen Bus antreten. Die Abfahrt beginnt jeweils um 8.00 Uhr vor dem Arthotel ANA Neotel in Stuttgart. Die Rückfahrt vom Hockenheimring zum Arthotel ANA Neotel startet ab 16.00 Uhr. Die kostenlose Mitfahrt kann seit 10. April 2024 über das ADAC Pendlernetz gebucht werden. Interessierte Fans können sich die App im App Store oder bei Google Play downloaden und sich registrieren. Nachdem der Fahrtwunsch angelegt wurde, also Start- und Zielort sowie die Abfahrtszeit eingegeben sind, wird die Mitfahrgelegenheit angezeigt. Auch hier gilt: Schnell sein lohnt sich, denn die Zahl der verfügbaren Plätze ist begrenzt. Und natürlich bietet die kostenlose App auch die Möglichkeit, weitere Mitfahrgelegenheiten aus allen Regionen zu finden. Mehr Infos unter: www.adac.de/services/pendlernetz