Preisgeld bleibt bestehen

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Für 2024 winken wieder 20 000 Euro Preisgeld // Foto: Patrick Holzer

Im Interview blickt STT Organisator Rolf Krepschik auf die vergangene Saison zurück und spricht über das kommende Jahr. Hier wartet mit Spa-Francorchamps ein Highlight im Terminkalender. Trotz steigender Kosten kann die STT stabile und unveränderte Preise anbieten. Auch das Preisgeld in Höhe von 20 000 Euro bleibt bestehen.

Mit einem spannenden Finale endete die Saison auf dem Nürburgring. Wie hast du das Wochenende in der Eifel erlebt?
Mit unserer doppelten Punktevergabe halten wir ja automatisch die Spannung sehr hoch. Hinzu kommt dann natürlich der Punktestand, welcher vielen Piloten noch die theoretische Chance auf die Meisterschaft gibt oder aber die Platzierung in Richtung Podiumsplätze ermöglichen.

Am Ende entschieden die besseren Nerven. Die hatten Uwe Lauer und Francesco Lopez – ein Duo, welches du vor der Saison auf dem Zettel hattest?
Nicht wirklich, denn wenn man es nüchtern sieht, hatten mehrere Piloten in beiden Divisionen durch fast die gleiche Startermenge gute Chancen. Da spielt Glück, Können und Zuverlässigkeit eine große Rolle.

Man könnte jetzt viel an einem Profi wie Francesco Lopez festmachen, aber auch Uwe Lauer hat sich fahrerisch weiterentwickelt. Oder wie siehst du das?
In der Regel kann man immer von einem schnelleren Teamkollegen lernen, wenn man es nur will. Dazu braucht es nicht zwingend einen Profi. Die beiden verstehen sich gut und Uwe Lauer lernt akribisch von ihm. Was ich wirklich toll fand, war die konsequente Aufteilung der Renndistanzen. Hier hätte man mit Blick auf die Meisterschaft auch Francesco Lopez das letzte Wochenende alleine bestreiten lassen können. Das zeigt deutlich die sportliche Fairness.

Mit Max F. Gruhn hat die STT einen jungen Vizemeister, der beim Finale fast noch das Blatt gewendet hätte. Wie bewertest du seine Vizemeisterschaft und den Sieg in der Division 2?
Max war, ehrlich gesagt, mein heimlicher Favorit. Er hat in der ADAC TCR Germany eine Menge gelernt und hat es in der STT sehr gut umgesetzt, wenn da nicht die Technik am Lausitzring gestreikt hätte, wenn die beiden Fehler in Assen zur unnötigen Zeitstrafe nicht gewesen wären – dann wäre wohl der Druck im Finale sehr viel kleiner gewesen.

Erfreulich war in diesem Jahr, dass einige junge Teilnehmer am Start waren. Für dich auch ein Zeichen, dass die STT auf einem guten Weg ist?
Ein Punkt von vielen, was die STT ausmacht, ist das Alter der Piloten. Von 16 bis 78, das soll erst einmal jemand nachmachen. Wir freuen uns natürlich über jeden Junior und mit etwas Glück kommt in 2024 auch noch eine Juniorin dazu. Wenn das kein guter Weg ist.

Welche Möglichkeiten bietet die STT gerade jungen Fahrern?
Wir sind bestrebt ein dauerhaftes Förderprogramm an den Start zu bringen. In einigen Fällen haben wir mit unserem Partner H&R Spezialfedern schon in 2023 etwas möglich gemacht. Wir arbeiten weiter intensiv daran, denn der Nachwuchs, ohne F1 Allüren, hat Vorfahrt.

Gibt es auch so etwas wie ein Förderprogramm?
Wir bieten für die kommende Saison ein starkes Paket für jüngere Teilnehmer an. Aus den ersten drei Veranstaltungen können sich die Fahrer oder Fahrerinnen, die noch nie in der STT am Start waren, zwei Läufe aussuchen. Dafür zahlen sie nur 1200 Euro Netto an Nenngeld. Das entspricht einem Minutenpreis von um die 3,75 Euro. Viel günstiger kommt man kaum auf die Rundstrecke.

Auch mit einem Porsche kommt in den Genuss der Förderung // Foto: Jürgen Holzer

In diesem Jahr waren drei Damen, unter anderem mit Victoria Froß die STT Meisterin von 2019, am Start. Auch eine erfreuliche Entwicklung?
Natürlich finde ich das toll und ich würde mich riesig freuen, wenn alle drei oder gerne auch mehr 2024 wieder am Start wären. Vici Froß und Desiree Müller haben sich das ganze Jahr lang bekämpft mit leichten Vorteilen für Froß. Am Ende trennten beide nur winzige 20 Punkte. Die dritte im Bunde, Tochter von STT Urgestein Jürgen Gerspacher, zeigte erstmals ihr Talent, fuhr ihr erstes Rundstreckenrennen und konnte hier schon einen Klassensieg einfahren.

Das 40-Minuten Format mit Fahrerwechsel kam Uwe Lauer und Francesco Lopez sicherlich zugute. Wie hat dir das Format gefallen?
Die beiden haben als Team gezeigt, wie es im Rennen funktioniert. Andere haben hingegen die Variante, Samstag einer und Sonntag der andere, vorgezogen. Aber auch komplette Wochenenden einzeln zu fahren ist ja möglich, sei es durch Urlaub oder sonstigen Verpflichtungen eines Teamkollegen.

Wie kam die Neuerung an?
Bis jetzt habe ich von niemandem etwas Schlechtes bzw. Kritik gehört. Die Idee, etwas anderes als die ewigen 30 Minuten etc. zu machen, war mir sehr schnell klar. Bei der Fahrzeit und auch bei den Durchführungsbestimmungen habe ich mir auch bei erfahrenen Piloten Ratschläge geholt.

Gibt es Verbesserungspotential oder bist du rundum zufrieden?
Das A und O einer Serie sind die Teilnehmerzahlen und die müssen wir verbessern.

Erstmals gab es wieder Preisgeld, insgesamt 20 000 Euro, in der STT. Wird es dieses 2024 geben?
Das wird in vollem Umfang so fortgesetzt.

Wenn wir schon über 2024 sprechen – gibt es größere Änderungen am Reglement oder bleibt alles beim Alten?
Einige Kleinigkeiten werden wir verändern. Beispielsweise gibt es für Einzelstarter (Gaststarter) nur bis zur dritten Veranstaltung Meisterschaftspunkte. An diesem Punkt angekommen, muss man sich entscheiden. Entweder sich nachträglich in die Serie einzuschreiben oder weiter, so wie man gerade Lust hat, als Einzelstarter ohne Anrecht auf Punkte oder sonstigen Privilegien weiter teilzunehmen.

Ein Highlight dürfte die Rückkehr nach Spa-Francorchamps sein // Foto: Patrick Holzer

Wie gefällt dir der Terminkalender?
An dieser Stelle ein großes Kompliment an den ADAC. Man sieht also deutlich, wenn man vieles unter einem Hut hat, kann man auch frühzeitig reagieren. Für uns Serienbetreiber ein sehr angenehmer Zustand und für die Teilnehmer ist eine zeitige Planung möglich. Mit Spa-Francorchamps ist eine Rennstrecke zurück im Kalender, welche im Fahrerkreis einen sehr hohen Stellenwert hat. Grundsätzlich hat der Kalender eine sehr gute zeitliche Aufteilung, viel besser geht nicht.

Nach einem schwierigen Jahr 2022 ging es in der abgelaufenen Saison leicht aufwärts. Vor allem die letzten beiden Veranstaltungen machen Hoffnung auf ein gutes Jahr 2024. Auch bei dir?
Natürlich bei mir auch. Es gab sehr positive Aspekte und teilweise schon Zusagen für 2024. Das war lange Zeit nicht so. Hoffentlich machen uns die Nebenschauplätze dieser Welt keinen Strich durch die Rechnung.

Der Motorsport hat mit steigenden Kosten zu kämpfen. So steigen die Streckenmieten stetig. Wie wichtig sind hier die Partner der STT?
Ohne hier präzise Zahlen zu nennen ist eine Durchführung auf unserem ADAC Racing Weekend Niveau ohne Werbepartner nicht möglich.

Auch Michelin bleibt als Reifenpartner an Bord?
Wir haben gegen Jahresende erneut verlängert, was mich natürlich sehr freut. Trotzdem kann jeder Teilnehmer, gegen Aufpreis, auch Fremdmarken nutzen.

Bei den Teilnehmern spielt die Kostenfrage auch eine Rolle. Wird sich hier etwas ändern oder kann die STT weiterhin stabile Preise anbieten?
Wir werden auch im nächsten Jahr stabile und unveränderte Preise anbieten. Dazu kommen wird lediglich ein einmaliger Aufschlag auf die Einschreibesumme für Teamnennungen von 1.000,- Euro.