Opel und BMW gewinnen in der Eifel

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Start zum ersten Rennen des DMV Classic Masters // Foto: Patrick Holzer

Michael Sadurski (Opel Ascona 400) und Ingo Baum (BMW M3 GT E36) fuhren beim fünften Lauf des DMV Classic Masters die Siege ein. Auf dem Nürburgring siegte Sadurski im ersten Durchgang souverän, während Baum im zweiten Heat nach einer Zeitstrafe für den Opel-Piloten auf die Eins rutschte.

Das schwarz-weiß karierte Tuch hatte Michael Sadurski eigentlich zweimal auf Platz eins gesehen. Sehr souverän im ersten Durchgang, wo der von Pole gestartete Opel-Pilot mit über 23 Sekunden Vorsprung abgewinkt wurde. Zumindest auf dem Papier. Gegen Ende war Mark Schnyder im Alfa Romeo 75 2.0 TB dran, riskierte allerdings zu viel und flog ab. „Es war kein leichtes Rennen. Am Anfang sah es zwar danach aus. Ich kam ganz gut weg, sogar bis auf acht Sekunden. Aber danach kam das große Überrunden. Um ehrlich zu sein, ich möchte mit dem Auto auch nicht zu viel riskieren und es dabei vielleicht zerstören. Da war plötzlich der Alfa wieder in meinem Spiegel zu sehen. Er hat an der Schikane nochmal alles versucht, dabei zu spät gebremst und ist abgeflogen“, berichtete der Gesamtsieger. Im zweiten Rennen schien es nach langer „Fully Course Yellow“ auf den nächsten Sieg hinauszulaufen. Erneut sah der Ascona das Ziel als Erster, am Ende hieß es Platz zwei. Zum Verhängnis wurde Sadurski die FCY-Phase, wo er zu schnell unterwegs war. Das wurde mit 30 Sekunden bestraft, reichte aber immerhin noch zu Platz zwei. Und dem erneuten Sieg in der CM SP. „Jetzt ist es nun mal so. Es ist zwar ärgerlich mit der Zeitstrafe, aber damit kann ich leben. Das Wochenende hat Spaß gemacht.“

Gesamtsiegerpodium Rennen 1 v.l.n.r. Gerrit Spangenberg, Sieger Michael Sadurski und Jörg Bernhard // Foto: Jürgen Holzer

Jubeln durfte dafür Ingo Baum, der im ersten Rennen nach einem Dreher als Gesamtfünfter sowie Sieger der CM 6 gewertet wurde. Als es im zweiten Durchgang in die FCY ging, lag Baum an der dritten Gesamtposition. Beim Hinterherfahren merkte der Drittplatzierte, dass die Vorderleute zu schnell sind und reduzierte das Tempo. Die richtige Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte. Da auch der Zweitplatzierte André Wenning (BMW M3 GTR E36) eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam, rutschte Baum auf Rang eins. Für Wenning reichte es noch zu Gesamtplatz fünf. „Schade, dass die zwei schnellen Jungs die Zeitstrafe bekommen haben. Ich wäre lieber nicht Gesamtsieger und das Ergebnis wäre durch das Rennen zustande gekommen. Die wären zu schnell gewesen. Ich konnte nicht dranbleiben“, kommentierte Baum das Ergebnis.

Starke Rückkehrer
Besser lief es für Wennings Teamkollegen Gerrit Spangenberg, der am Samstag als Gesamtzweiter das schwarz-weiß karierte Tuch sah. Der BMW-Pilot lag hinter Marc Schnyder (Alfa Romeo 75 2.0 TB) auf Platz drei. Als der Eidgenosse gegen Ende ausfiel, war für Spangenberg Rang zwei sicher. Damit setzte sich der Zweitplatzierte gegen Jörg Bernhard durch, der nach den Problemen beim Saisonauftakt erstmals seinen neu aufgebauten BMW M3 GTR E36 im Rennen bewegte. Ein am Ende souveräner dritter Gesamtplatz war das zufriedenstellende Resultat der Premiere. „Ich saß gestern zum ersten Mal im Auto. Vorher bin ich noch keinen Kilometer gefahren. Somit ist der dritte Platz gar nicht so schlecht. Im Rennen gab es leichte Probleme mit der Bremse. Das Auto hat noch seine Kinderkrankheiten. Wenn wir die noch in den Griff bekommen, können wir vorne mitfahren“, befand der Drittplatzierte. Jörg Bernhard ließ dabei einen Fahrer hinter sich, der in der Frühphase der Saison ebenfalls nicht vom Glück verfolgt war. Uwe Send meldete sich nach dem schweren Unfall in Zolder mit einem starken vierten Gesamtplatz sowie dem Sieg in der CM 5 zurück. Auf den letzten Metern konnte der Opel-Pilot den nach vorne drängenden Ingo Baum hinter sich halten. Noch besser lief es in Rennen zwei, wo sich Uwe Send den erneuten Klassensieg und Gesamtplatz drei sicherte. „Ich bin heute sehr zufrieden so zurück zu kommen. Heute Morgen hatten wir noch Probleme. Ich wollte schon aufgeben, habe es aber trotzdem probiert. Ich vermutete einen Lagerschaden. Aber wir haben es probiert, immer auf den Öldruck geachtet“, berichtete Uwe Send.

André Jaschinski machte einen weiteren Schritt in Richtung Titel // Foto: Patrick Holzer

Meisterschaftskampf geht in die finale Phase
Die beiden Rennen in der Eifel läuteten die Schlussphase der Saison ein. Und brachten erste Vorentscheidungen. Zwar ist vor dem Finale in Zandvoort noch alles offen, doch brachte sich André Jaschinski mit seinen beiden zweiten Plätzen in der CM 5 in eine perfekte Ausgangslage. Im ersten Rennen verdrängte zwar Kurt Strube (Porsche 964 Cup) den Norddeutschen noch auf Gesamtrang sieben, was aber an der Punktzahl nichts änderte. Der Porsche-Pilot trat in der CM 6 an und durfte vor Eckert/Hüttner im spektakulären Ford Mustang GT über Klassenrang zwei jubeln. In Rennen zwei war Jaschinski an Uwe Send dran, aber durch die lange FCY gab es kein Vorbeikommen und damit Gesamtrang vier. In Zandvoort muss Jaschinski im Grunde nur ankommen. Die perfekte Ausgangslage machte das Pech eines Mitkonkurrenten erst möglich. Gleich in der ersten Runde hatte sich bei Marc Frey (BMW 328iS E36) der vierte Zylinder verabschiedet. Das Aus für das komplette Wochenende, wobei Frey zumindest noch theoretische Chancen auf den Meistertitel hat. „Ich bin sehr zufrieden. Uwe hat zwar das Rennen gewonnen, aber gegen den Kadett ist es immer schwer. Etwas traurig bin ich, dass das Duell mit Marc Frey leider vorzeitig beendet wurde. Das hätte ich gerne auf der Strecke ausgefochten. Leider hat mich die FCY in Rennen zwei viel Zeit gekostet. Ich hatte danach keine Möglichkeit mehr Uwe zu knacken. Ohne hätte ich es schaffen können“, lautete Jaschinskis Statement.

Starkes Comeback von Uwe Send mit seinem Kadett // Foto: Patrick Holzer

Der Blick in die Klassen
Mit 56 Fahrzeugen im Qualifying war das Feld des DMV Classic Masters bis auf den letzten Platz gefüllt. In Sachen Meisterschaft ging der Blick in erster Linie in die CM 2, die an diesem Wochenende mit zehn Teilnehmern am stärksten besetzt war. Mit Turushan Kosar (BMW 318ti Cup) hat hier ein Fahrer die Chance auf die Meisterschaft. Allerdings reichte es in der Eifel nur zu den Plätzen vier und sechs, was aber immerhin dazu reichte im Championat den zweiten Tabellenrang zu übernehmen. Den Sieg in der CM 2 erkämpfte sich Stefan Hahne mit nur einer Sekunde Vorsprung auf Christian Schick. Für Hahnes langjährigen Teamkollegen Klaus Waibel ging die Anfangsphase des zweiten Durchgangs dagegen gehörig schief. Ein heftiger Unfall warf den Cerny Motorsport Piloten aus dem Rennen. Den Sieg sicherte sich Markus Rupp vor Alex Koch und Jan Noller (alle BMW 318ti Cup).

In der CM 1 teilten sich Florian Heidger (Opel Corsa C) und Thomas Roth (Lada 2105) die Siege. Die CM 3 sicherte sich im ersten Rennen Dio Poland (BMW 325i E36), während Ralf Kraus (Mazda RX 8) die CM 4 gewinnen konnte. Die beiden Klassen wurde am Sonntag zusammengelegt, wobei diesmal Leon Harhoff den Sieg vor Thomas Ardelt (BMW 325i E30) und Poland einfuhr. In der CM 5 schafften zudem Arne Lanzendörfer (BMW 2,8 E30) und Frank Wolf (BMW 328iS E36) jeweils eine Podiumsplatzierung.

In der Pfister-Racing Tourenwagen Challenge holte sich Marco Bedrich im letzten Moment den Titel // Foto: Patrick Holzer

Bester Alfa-Pilot im ersten Rennen war René Hadorn (Alfasud Sprint), der vor Sven Waibel (Alfa Romeo 33 1,7 QV) und Daniel Kühnhold (Alfa Romeo 155) siegte. In Rennen zwei wurde Mark Schnyder als Gesamtsechster bester Alfisto. Dahinter ließ diesmal Sven Waibel seinen Teamchef René Hadorn hinter sich. In der Pfister-Racing Tourenwagen Challenge fiel in einem packenden Finale die Meisterschaftsentscheidung. Im ersten Heat egalisierte Marco Bedrich mit seinem Sieg vor Dario Apa und Dirk Ehelbracht seinen Rückstand. Bis zur letzten Runde des zweiten Durchgangs sah es danach aus, als könne Ehlebracht den Titel mit nach Hause nehmen. Dieser führte knapp vor Bedrich, als wenige Meter vor dem Ziel sowohl Apa als auch Bedrich vorbeigingen. Mit seinem zweiten Platz sicherte sich Bedrich seinen Meistertitel. Der finale Lauf der DMV Classic Masters findet vom 21.-22. Oktober in Zandvoort statt.