Kalus sichert sich Junioren-Titel Vollak siegt beim Finale

2053
DMV 318ti Cup mit 50 Fahrzeugen beim Finale in Zandvoort // Foto: Patrick Holzer

Mit einem Doppelsieg von Sebastian Vollak (Morts Racing Team) endete die Saison des DMV BMW 318ti Cup in Zandvoort. Im ersten Rennen siegte der bereits als Meister feststehende Vollak knapp vor Marc David Müller (MDM Racing), während Max Rosam (Rosam Motorsport) im zweiten Durchgang Rang zwei belegte.

Sebastian Vollak ist ein Phänomen. Beim umkämpften Finale an der stürmischen Nordseeküste behielt der vierfache Champion zweimal die Oberhand, trotz starker Konkurrenz und allerhand Turbulenzen. Im ersten Rennen waren es Marc David Müller und Teamkollege Niklas Kalus, welche Vollak ernsthaft in Bedrängnis brachten. Zuerst war es Kalus, der sich Vollak schnappte, aber nicht lange hinter sich halten konnte. Als das Rennen bei immer stärker werdendem Regen in die entscheidende Phase ging, war Müller plötzlich dran. Der von der Pole gestartete MDM Racing Pilot haderte im ersten Rennabschnitt mit dem Luftdruck, erst danach konnte er die Pace des Spitzenreiters gehen. Und kam entscheidend näher, wobei Vollak zehn Minuten vor Rennende die Führung abgeben musste. Lange blieb Müller nicht vorne, denn ein kleiner Fehler brachte Vollak wieder vorbei. Der Routinier ließ sich mit 2,4 Sekunden Vorsprung auf Müller den Sieg nicht nehmen. „Nach dem Boxenstopp war es wieder richtig gut. Ich konnte aufschließen und auch an Basti vorbeigehen und lag auf P1. Ich bin dann dummerweise in der Kurve ein Stück geradeaus gefahren. Da waren Basti und Niklas wieder vorbei. Niklas konnte ich mir zum Glück nochmals holen. Aber ich bin mit P2 trotzdem zufrieden“, beschrieb Müller den spannenden Rennverlauf aus seiner Sicht.

Marc David Müller (MDM Racing) belegte Rang 2 im ersten Rennen // Foto: Patrick Holzer

Am Sonntag ließ Vollak seinen zehnten Gesamtsieg in dieser Saison folgen. Es war der 33. Sieg für den Rekordchampion. Trotz der umgekehrten Startreihenfolge der ersten Zehn lag Vollak schnell an der zweiten Gesamtposition. Julien Rehberg (Hampl Motors Rennsport) musste den späteren Sieger nach der ersten FCY passieren lassen. Als das Rennen nach 30 Minuten wegen eines heftigen Unfalls unterbrochen wurde, hatte Vollak seinen Pflichtstopp bereits unter FCY absolviert. Als es nach rund 40 Minuten weiterging, war Vollak wiederum der Gejagte. Mit Max Rosam und Julien Rehberg im Nacken durfte sich der Spitzenreiter keine Fehler leisten. Doch die beiden Youngster waren selbst in einen engen Zweikampf verstrickt, zumal es bei Rehberg noch um den Junioren-Titel ging. Somit konnte Vollak mit 2,8 Sekunden Vorsprung den Sieg einfahren. „Mit den zwei Siegen war das natürlich ein Topwochenende. Wir hatten den Fokus eher auf Niklas wegen der Juniorenwertung gerichtet. Im zweiten Rennen musste ich unbedingt vor Julien kommen, damit ich ihm vorne die Punkte wegnehme. Wir haben alles gewonnen, mehr kann man in einer Saison nicht verlangen. Das Team hat fast alle Rennen gewonnen. Es war eine Saison der Superlative. Ich kann dem ganzen Team nur danken für die tolle Arbeit. Es gab keinen Ausfall“, so ein stolzer Sebastian Vollak.

Niklas Kalus sicherte sich im letzten Rennen den Titel in der Juniorenwertung // Foto: Patrick Holzer

Junioren-Titel für Niklas Kalus
Nach den ersten beiden Saisonläufen hatte man Niklas Kalus nicht unbedingt auf der Rechnung. Die schnellste Rennrunde in Zolder war aber ein erster Fingerzeig. Das Nachwuchstalente feierte im weiteren Saisonverlauf noch drei Gesamtsiege und bewies beim Finale in Zandvoort seine Klasse. Im ersten Rennen holte sich Kalus den dritten Gesamtrang, was ihm den entscheidenden Vorteil gegenüber Rehberg brachte. Der musste als Gesamtachter im engen Feld einige Federn lassen. „Das Rennen hatte gut begonnen und ich konnte meinen Platz sichern. Ich bin an Basti vorbei und konnte mich vorne einordnen. Ich hatte gemerkt, dass ich etwas schneller war. Wir sind zusammen in die Box. Ich habe dann eher vorsichtig agiert, weil ich keinen Ausfall riskieren wollte, wenn mein direkter Konkurrent noch im Rennen ist“, so Kalus zum ersten Rennen.

Damit hatte Kalus für das entscheidende Rennen die leicht besseren Karten. Und es wurde ein wahrer Krimi, denn am Ende kämpfte Julien Rehberg um Platz zwei und damit auch um den Titel bei den Junioren. Kalus lag dicht dahinter auf Platz vier. Rehberg hatte sich zudem zeitweise den einen Punkt für die schnellste Rennrunde gesichert, doch den luchste ihm Vollak drei Runden vor Schluss wieder ab. Das Zünglein an der Waage war Max Rosam, den Rehberg nicht von Platz zwei verdrängen konnten. Als es über den Zielstrich ging, trennten gerade einmal 0,118 Sekunden die beiden Kontrahenten. „Nach dem Restart war etwas Chaos, da einige Teams noch nicht an der Box waren. Ich wollte da gut durchkommen und an den anderen Teams vorbeiziehen. Das habe ich gut geschafft, konnte mich hinter Julien Rehberg setzen und ihn auch überholen“, beschrieb ein zufriedener Max Rosam seine zweite Rennhälfte. Das Statement des knapp geschlagenen Julien Rehberg lautete: „Ich habe leider etwas Pech gehabt. Die Pace am Anfang war recht gut. Dann habe ich Basti vorbeigelassen, denn mit ihm hatte ich ja nichts zu tun. Ich dachte, dass ich mich von ihm ziehen lasse. Dann kam die rote Flagge. Das hat alles durcheinandergeworfen. Niklas war danach direkt hinter mir, beziehungsweise zwei Plätze. Zudem habe ich noch kurz vor Schluss die schnellste Runde an Basti verloren. Es lief somit alles gegen mich. Ich hätte aber nichts besser machen können. Mit mir bin ich deshalb auch zufrieden.“

Julien Rehberg kämpfte bis zum Schluss um den Juniorentitel // Foto: Patrick Holzer

Große Freude dagegen beim Morts Racing Team. Neben dem Meistertitel für Sebastian Vollak und dem Gewinn der Juniorenwertung durch Niklas Kalus räumte man auch noch die Teamwertung ab. Dazu fuhr man 13 von 14 möglichen Gesamtsiegen ein. „Es war ein erfolgreiches Jahr. Wir haben alles geschafft, was man nur erreichen kann und unser Ziel war. Am Anfang hatten wir noch Schwierigkeiten mit dem Auto von Niklas. Wir haben einen neuen Motor gebaut und das Auto ist jetzt das konkurrenzfähigste Auto im Feld. Mit dem Gesamtsieg von Basti, dem Sieg in der Teamwertung haben wir es auch noch geschafft die Juniorwertung zu gewinnen und die Vizemeisterschaft. Wir sind froh, dass wir das alles geschafft haben“, so Teamchef Michael Orts.

Herausforderung in den Dünen
Die beiden Finalrennen in Zandvoort waren eine besondere Herausforderung, dafür sorgte vor allem das wechselhafte und stürmische Nordseewetter. Auch die lange Rennunterbrechung am Sonntag stellte die Teams vor keine leichte Aufgabe. Am Samstag beendeten Justin Wichmann und Kevin Walter (Smyrlis Racing) ihre lange Durststrecke und landeten nach einem starken Rennen auf Platz vier. In einem engen Finish landete das Duo vor Max Rosam und Lennart Wolf (ATT Racing). Dahinter schafften Martin Räthel (Rosam Motorsport), Rehberg, Jung/Terhar (MDM Racing) und Leon Hoffmann (Hampl Motors Rennsport) den Sprung in die Top 10. Am Sonntag sicherte sich Jan Zastrau (Bux Motorsport) den fünften Gesamtrang vor Leon Hoffmann und Marc David Müller. Unter die besten zehn schafften es zudem noch Mika König (MK Motorsport), Philipp Rönforth (Rönforth Racing) und Dennis Urgatz (Cerny Motorsport).

Henry Cerny (Mitte) holte sich den Titel in der Gentlemen Wertung // Foto: Jürgen Holzer

Den Titel in der Gentlemen Wertung sicherte sich Henry Cerny (Cerny Motorsport), der dieses Mal zu Gast im Team von Cuntz Motorsport mit Teamchef Christian Schick agierte. Im ersten Rennen hatte Jörg Dümmler (Dümmler Motorsport) vor Welf Hermann (KTW4Racing) und Bernd Jamin (Jamin Motorsport) den Sieg eingefahren. Nach dem Restart in Rennen zwei lag Dümmler zeitweise sogar auf Gesamtplatz eins, hatte allerdings den Pflichtstopp ausgelassen. Den Sieg holte sich am Ende Henry Cerny vor Martin Heidrich (Georg Motorsport) und Holz/Stransky (Hampl Motors Rennsport). Für den Routinier die entscheidenden Punkte, um sich vor dem beim Finale glücklosen Welf Hermann zu setzen. „Der Titel der Gentlemen Wertung macht mich glücklich. Das Rennen war für mich super. Es war ein schönes Rennen. Meine Konkurrenten haben es heute einfach nicht zu Ende gebracht. Dann hat es für mich gereicht“, so Cerny zum Titelgewinn.