Joos by RACEmotion ohne Rennglück beim Finale des ADAC GT Masters in Hockenheim

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Am Sonntag war der Traum nach nur wenigen Metern unverschuldet geplatzt// Foto: Axel Weichert

Voller Optimismus reiste das Team Joos by RACEmotion zum Saisonfinale des ADAC GT Masters nach Hockenheim, wo die Mannschaft bereits beim Saisonstart einen Sieg feiern konnte. Das Fahrerduo Finn Gehrsitz und Sven Müller wollte die Chance nutzen, mit guten Ergebnissen noch um die Meisterschaft zu kämpfen.

Nach einem guten Rennsamstag war am Sonntag der Traum nach nur wenigen Metern unverschuldet geplatzt, da beide Joos-Porsche bereits beim Start wegen Kollisionen aus dem Rennen gerissen wurden. Mit 20 Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze hatte das Joos-Duo Finn Gehrsitz und Sven Müller vor dem Finale in Hockenheim noch intakte Meisterschaftschancen, da noch insgesamt 46 Punkte zu vergeben waren. Ein enges Rennen um den Titel wurde erwartet, weil noch fünf Fahrerpaarungen rechnerisch an die Spitze fahren könnten. Wie schon in Spielberg setzt das Team Joos by RACEmotion neben dem Twin-Busch-Porsche mit der #91 auch einen weiteren Porsche 911 GT3 R mit der #19 ein. Neben Teamchef Michael Joos dreht diesmal der erfahrene GT3-Profi Nico Bastian am Lenkrad.

Bei schönstem Herbstwetter fand am Samstag das erste Qualifying des Rennwochenendes statt. Finn Gehrsitz übernahm die Aufgabe, einen möglichst guten Startplatz für sich und seinen Partner Sven Müller zu erreichen. Mit Rang sechs und nur 0,7 Sekunden Rückstand auf die Pole Position legte er die Grundlage für ein gutes Rennen. Michael Joos stellte den Porsche mit der #19 auf den neunten Startplatz.

Am Start geriet Finn Gehrsitz in mehrere Zweikämpfe, konnte sich aber gut behaupten und übergab den Porsche 911 GT3 R mit der #91 auf Platz 5 liegend an Sven Müller. Dieser machte nochmals einen Rang gut und fuhr als Vierter ins Ziel. Durch diese gute Punkteausbeute rückte das Duo Gehrsitz/Müller bis auf 14 Punkte an den Meisterschaftsführenden heran. Michael Joos in der #19 drehte sich bereits in der ersten Runde aufgrund eines Schadens am Stoßdämpfer und musste dem Feld in der Folge hinterherhetzen. Mehr als Rang 10 war so für ihn und seinen Fahrerkollegen Nico Bastian nicht drin.

Beim letzten Qualifying des Jahres am Sonntag fuhr Porsche Driver Sven Müller den Joos-Porsche mit der #91 und erreichte wie schon Finn Gehrsitz tags zuvor den sechsten Startplatz. Drei Plätze weiter vorn platzierte sich Nico Bastian im Schwesterfahrzeug, der damit aus der zweiten Startreihe ins Rennen ging. Beim fliegenden Start wurde Nico Bastian nach wenigen Metern von einem Kontrahenten getroffen. Dadurch kam es zu einer Massenkollision auf der Start-Ziel-Geraden, der auch Teamkollege Sven Müller nicht ausweichen konnte. In der Folge mussten beide Joos-Piloten ihre Fahrzeuge mit irreparablen Beschädigungen nach nur einer Runde abstellen.

Die Meisterschaftshoffnungen des Duos Gehrsitz/Müller waren dadurch zunichte gemacht. Durch den Ausfall belegten Sie in der Gesamtwertung am Ende den fünften Rang. Finn Gehrsitz holte sich aber trotzdem noch den dritten Gesamtrang in der Juniorwertung.

Michael Joos, Teamchef und Fahrer #19: „Das war natürlich ein bitteres Ende einer sonst tollen Saison. Bei solch einem Startunfall ist man natürlich machtlos und dass es unsere beiden Autos getroffen hat, ist sehr schade. Ich denke, wir hätten hier durchaus noch um die Meisterschaft mitfahren können. Wenn man bis zum letzten Rennen die Hand am Pokal hat, möchte man ihn natürlich auch gewinnen. Aber das zeigt auch, dass wir auch in diesem Jahr ganz vorn mitfahren konnten und das macht mich stolz auf mein Team. Danke auch an Nico Bastian für seinen tollen Einsatz bei uns und an meine Partner und Sponsoren, die den Einsatz des zweiten Autos wieder möglich gemacht haben. Wir wollten mit dem Doppeleinsatz auch nochmal ein Zeichen setzen, dass wir an das Potenzial des ADAC GT Masters glauben und uns hier sehr wohl fühlen.“

Nico Bastian, Fahrer #19: „Zunächst einmal möchte ich mich bei Michi Joos herzlich für das Vertrauen bedanken! Dass dann alles so unglücklich verlief, ist natürlich mega schade. Am Samstag konnte er einen Dreher mit Folgeschaden nicht vermeiden. Dadurch war unsere Pace am Samstag sehr limitiert. Mein Sonntags-Quali lief das mit P3 sehr zufriedenstellend. Mit unserem Vorjahres-Auto war das ein toller Erfolg. Beim Start wurde ich dann unverschuldet in die Startkollision verwickelt und wir mussten das Auto leider abstellen. Der Plan, Punkte für die Teammeisterschaft zu holen, ging leider nicht auf. Das tut mir für das Team Joos Sportwagentechnik sehr leid, bin aber gleichzeitig happy und dankbar, dass ich Teil des Teams sein durfte!“

Finn Gehrsitz, Fahrer #91: „Ich bin natürlich erstmal sehr enttäuscht, dass es mit der Meisterschaft wegen dieses unverschuldeten Unfalles nicht geklappt hat. Trotzdem war es eine tolle Saison mit vielen Erfolgen in einem starken Team. Am Samstag hatte ich noch einige Schwierigkeiten. Für den Sonntag haben wir da nochmal hart dran gearbeitet, schade, dass wir es am Ende nicht mehr zeigen konnten. Vielen Dank an das Team Joos by RACEmotion für die tolle Arbeit über die ganze Saison!“

Sven Müller, Fahrer #91: „Leider konnten wir das Wochenende nicht so beenden, wie wir es vorhatten. Am Samstag konnten wir den Rückstand in der Meisterschaft noch verkürzen. Am Sonntag gab es eine Kettenreaktion beim Start, in die ich leider verwickelt wurde. Das Auto vor mir drehte sich und ich konnte eine Berührung nicht mehr vermeiden. Dadurch war das Auto so beschädigt, dass eine Weiterfahrt unmöglich war. Das war nicht das Ende, dass wir uns erwünscht hatten. Schade, denn es war eigentlich eine gute Saison! Nach der Halbzeitmeisterschaft haben wir aber in der zweiten Saisonhälfte viel Pech mit Unfällen und Reifenschäden gehabt, was uns zurückgeworfen hat. Trotzdem vielen Dank an das Team Joos by RACEmotion, es hat viel Spaß gemacht!“