Premierensieg für den Lamborghini Huracán GT3 EVO2 im ADAC GT Masters

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Benjamin Hites und Marco Mapelli feiern am Sonntag den ersten Saisonsieg für Grasser Racing // Foto: Axel Weichert

Erfolgreiche erste Runde für GRT beim Nürburgring-Triple. Für das Lamborghini-Team aus der Steiermark war im ADAC GT Masters an diesem Wochenende das erste von drei Gastspielen auf dem Nürburgring in diesem Sommer an der Reihe. Vom 14. bis 16. Juli traf sich im Rahmen des Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix das ADAC GT Masters zum dritten Kräftemessen des Jahres.

Benjamin Hites und Marco Mapelli liefen im Lamborghini Huracán GT3 EVO2 von Grasser Racing am Sonntag zur Höchstform auf. Mit der Pole Position samt neuem Rundenrekord legte Mapelli den Grundstein für einen perfekten Tag. Der italienische Lamborghini-Werksfahrer und sein chilenischer Rookie-Teamkollege feierten im zweiten Rennen nach einer souveränen Vorstellung den ersten Sieg des neuen Lamborghini Huracán GT3 EVO2 im ADAC GT Masters.

Nach der Hitzeschlacht bei der DTM auf dem Norisring empfing der Nürburgring die Mannschaft von Teamchef Gottfried Grasser mit mildem Eifelwetter. Bei Temperaturen von knapp über 20 Grad Celsius sowie trockenen Bedingungen lieferte Marco Mapelli am Freitag im 2. Freien Training den ersten Vorgeschmack auf ein erfolgreiches Rennwochenende. Der 35-jährige Italiener fuhr im Lamborghini Huracán GT3 EVO2 von GRT bei der Vorbereitung auf dem 3,629 Kilometer langen Sprint-Layout des Nürburgrings die Bestzeit.

Der Samstag stellte Teamkollege Benjamin Hites im ersten Qualifying jedoch vor eine schwierige Aufgabe. Nachdem es am Morgen geregnet hatte, machte die teilweise feuchte Asphaltoberfläche die 20-minütige Zeitenjagd zu einer Lotterie. Mit Startplatz sieben zog sich der 24-Jährige aus Santiago de Chile achtbar aus der Affäre. Beim Start des ersten Rennens am Nachmittag war die Strecke ebenfalls noch nicht ganz trocken. In der ersten Kurve drehten sich vor Hites zwei Fahrer, woraufhin er ausweichen musste und einige Positionen verlor.

Sein erster Stint war danach von harten Zweikämpfen geprägt, durch die er früh den Anschluss an die Spitzengruppe verlor. Zu Beginn des Boxenstopp-Fensters kam Hites früh zum Fahrerwechsel, um Mapelli in der zweiten Rennhälfte freie Fahrt zu verschaffen. Der Lamborghini-Werksfahrer machte das Beste aus dem strategischen Schachzug. Mit der zweitschnellsten Rundenzeit des Rennens machte er Boden auf die Spitzengruppe gut. Die Ziellinie überquerte er nach der Renndistanz von 60 Minuten plus einer Runde in Schlagdistanz zum Podium. Als Sechster lag er weniger als drei Sekunden hinter dem Drittplatzierten.

Im zweiten Qualifying präsentierte sich Mapelli am Sonntag erneut in Bestform. Mit einer Rundenzeit von 1:25,231 Minuten fuhr er einen neuen Rundenrekord und stellte den Lamborghini Huracán GT3 EVO2 mit der Startnummer 63 für den zweiten Lauf auf die Pole Position. Es war die insgesamt 18. Pole Position für GRT sowie die 50. der Lamborghini Squadra Corse im ADAC GT Masters. Die Ausgangslage setzte Mapelli im zweiten Rennen perfekt um. Der Italiener verteidigte die Führung am Start und behauptete diese bis zum Boxenstopp in Runde 24 gegen BMW-Pilot Marco Wittmann. Nach dem Fahrerwechsel hielt Hites dem Druck des Zweitplatzierten ebenfalls souverän stand und stellte im Ziel mit zwei Sekunden Vorsprung den Premierensieg des Lamborghini Huracán GT3 EVO2 im ADAC GT Masters sicher.

In der Teamwertung des ADAC GT Masters belegt GRT nach drei von sechs Veranstaltungen den sechsten Rang. Im Klassement der Fahrer liegen Mapelli und Hites mit 18 Zählern Rückstand auf die Leader an fünfter Stelle. In der Juniorwertung für Fahrer unter 25 Jahre wird Hites als Vierter geführt. Für GRT geht es in den kommenden drei Wochen noch zwei Mal an den Nürburgring. Vom 29. bis 30. Juli ist das Team mit seinen zwei Lamborghini Huracán GT3 EVO2 im Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup am Start. Gleich darauf geht es vom 4. bis 6. August mit der vierten Station der DTM in der Eifel weiter.

Benjamin Hites: „Wir hatten das gesamte Wochenende über ein perfektes Auto. Die kühlen Bedingungen haben uns geholfen und das Team hat die Balance richtig gut hinbekommen. Das Rennen war allerdings nicht einfach. Marco hat im Qualifying und im Rennen einen super Job gemacht, aber für mich war es im zweiten Stint schwierig, den Vorsprung zu verteidigen. Ich habe den BMW im Spiegel näherkommen sehen und musste richtig Gas geben, um ihn auf Abstand zu halten. Ich freue mich wirklich sehr über diesen Sieg. Das ADAC GT Masters ist eine der härtesten GT3-Serien der Welt und ich bin sehr stolz auf diesen Erfolg. Vielen Dank an meine Familie, Freunde und Partner in Chile und an die gesamte Crew von GRT für die fantastische Arbeit an diesem Wochenende.“

Marco Mapelli: „Die Pole Position hat sich schon ziemlich gut angefühlt. Die Streckenverhältnisse waren perfekt und ich konnte die ganze Performance des Lamborghini Huracán GT3 EVO2 optimal nutzen. Am Samstag sahen wir, wie chaotisch es in der Anfangsphase teilweise läuft, weshalb Startplatz eins sehr wichtig war. Den ersten Stint hatte ich trotzdem etwas entspannter erwartet. Marco hat viel Druck gemacht und ich musste die ganze Zeit pushen. Auf meiner In-Lap habe ich den Vorsprung etwas ausgebaut und Benja hat danach einen mega Job gemacht, das Rennen zu kontrollieren und uns den Sieg zu sichern.“

Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: „Wir haben schon beim Testtag gesehen, dass wir bei den kühlen Temperaturen wie erwartet besser zurechtkommen. Das gesamte Team und die Fahrer haben ausgezeichnet gearbeitet, um mit dem Auto weitere Fortschritte zu machen und den Grundstein für diesen Erfolg zu legen. Am Samstag haben wir mit den Mischbedingungen etwas gehadert, aber der Sonntag war perfekt. Es war Marcos erste Pole Position im ADAC GT Masters und die 50. für Lamborghini sowie die 18. für uns. Das sind Zahlen, auf die wir sehr stolz sind. Im Rennen war uns klar, dass wir vor allem am Start auf den BMW aufpassen müssen, aber Marco hatte das perfekte Timing. Die Konkurrenz hatte sicherlich ein etwas schnelleres Auto, aber wir haben uns das Rennen optimal eingeteilt und es hat gereicht. Der Sieg ist ein schönes Gefühl und ich freue mich besonders für Benja. Nach dem Erfolg beim 24h-Rennen in Spa-Francorchamps hat er jetzt auch im ADAC GT Masters zugeschlagen. Er entwickelt sich fantastisch und wir sind mit ihm super zufrieden. So kann es weitergehen.“