Ein Traum geht in Erfüllung – Frikadelli Racing gewinnt die 24h Nürburgring

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Frikadelli Racing hat sich den langersehnten Traum vom Gesamtsieg erfüllt // Foto: Eric Metzner

Bei der 51. Auflage des 24h-Rennens auf dem Nürburgring hat sich Frikadelli Racing den langersehnten Traum vom Gesamtsieg erfüllt und nach 21 Jahren den ersten Erfolg eines nicht-deutschen Herstellers beim legendären Langstreckenklassiker in der Eifel eingefahren. Mit dem #30 Ferrari 296 GT3, der liebevoll „Bella“ genannt wird, setzten sich Nick Catsburg, Earl Bamber, David Pittard und Felipe Laser im Ziel mit einem Vorsprung von 26,911 Sekunden gegen die versammelte GT3-Elite durch.

Gleichzeitig stellte die Mannschaft von Klaus Abbelen mit 162 zurückgelegten Runden einen neuen Distanzrekord auf. Sowohl für Frikadelli Racing als auch die Marke Ferrari war es der erste Gesamterfolg bei den 24h Nürburgring, für den neuen Ferrari 296 GT3 weltweit der erste Triumph überhaupt bei einem 24h-Rennen. „2005 habe ich gemeinsam mit Bienchen die ersten Rennen auf der Nordschleife bestritten und Frikadelli Racing gegründet. Seither war es unser großer gemeinsamer Traum, einmal das 24h-Rennen auf dem Nürburgring mit unserer eigenen Mannschaft zu gewinnen. In diesem Jahr hat wirklich alles auf den Punkt zusammengepasst. Ein unglaublich schöner und emotionaler Moment, den wir als Team genießen werden. Bienchen, dieser Sieg ist für Dich! Du hast uns vom Himmel aus zu unserem größten Teamerfolg getragen. Vielen, vielen Dank an sie, unsere gesamte Mannschaft, die vier Fahrer sowie an Rinaldi Racing, mit denen wir das Ferrari-Projekt zu Saisonbeginn gemeinsam gestartet haben“, strahlt Teamchef Klaus Abbelen überglücklich.

Den ersten großen Spannungsbogen am Rennwochenende des Jahres lieferte das für die Startaufstellung maßgebliche Top-Qualifying am Freitagabend, für das die Mannschaft von Frikadelli Racing aufgrund der vorherigen Ergebnisse bereits vorqualifiziert war. Mit einer Rundenzeit von 8.10,518 min. brachte der Niederländer Nick Catsburg den #30 Ferrari 296 GT3 hier auf einen vielversprechenden vierten Startplatz. In der Anfangsphase des Rennens gelang es dann Startfahrer David Pittard sich Stück für Stück weiter nach vorne zu arbeiten und die ersten Führungskilometer mit dem Ferrari 296 GT3 beim 24h-Rennen zurückzulegen.

Das erfolgreiche Team von Frikadelli Racing // Foto: Eric Metzner

Ein Reifenschaden auf der Döttinger Höhe warf die Mannschaft von Frikadelli Racing in den Abendstunden zwar zwischenzeitlich wieder etwas zurück, doch dank einer glänzenden Teamleistung und einem fehlerfreien Job der vier Fahrer kämpften sie sich wieder bis an die Spitze des Gesamtklassements zurück. Aufgrund unterschiedlicher Boxenstoppstrategien wechselte die Führung von Sonnenaufgang an immer wieder mit dem #98 ROWE BMW M4 GT3. Frikadelli Racing behielt in diesem Duell jedoch die Oberhand und triumphierte erstmalig bei den 24h Nürburgring. Während es für Nick Catsburg nach 2020 bereits der zweite Gesamtsieg war, gelang Earl Bamber, David Pittard und Felipe Laser erstmalig der Sprung ganz oben auf das Podium.

„Auch beim diesjährigen 24h-Rennen sind wieder sehr viele Unfälle auf der Strecke passiert. Der Schlüssel zum Erfolg war sicherlich, dass wir fehler- und straffrei durchgekommen sind“, so Abbelen weiter.

Stimmen nach dem Rennen:

Nick Catsburg: „Einfach unglaublich, dass wir das 24h-Rennen gewonnen haben. Ein grandioses Ergebnis für Frikadelli Racing und Ferrari. Bis auf den Reifenschaden, der glücklicherweise am Ende der Runde auftrat und wir dadurch schnell die Box ansteuern konnten, lief alles perfekt. Wir sind superglücklich keinen Unfall und keinen großen Schaden gehabt zu haben. Bei diesem Rennen heißt es einfach bis zum Ende zu überleben, was uns gelungen ist. Vielen Dank an Frikadelli Racing, meine drei Fahrerkollegen aber auch an die vielen Fans, die uns an der Strecke die Daumen gedrückt haben. Es war wieder einmal eine tolle Atmosphäre.“

David Pittard: „Ich habe mir vor dem Schlussturn eingeredet, dass es ein ganz normaler acht Runden Stint in einem NLS-Rennen wäre. Auf der letzten Runde, als die Posten und Fans zugejubelt haben, wurde ich jedoch daran erinnert, dass es sich um das 24h-Rennen handelt. Ich konnte es dann nicht mehr ausblenden. Erst als ich die Bilstein-Brücke gesehen habe war ich mir sicher, dass es für uns zum Gesamtsieg reicht. Danach sind die Emotionen explodiert. Vielen Dank an das gesamte Frikadelli Team und an Klaus – eine fantastische Leistung von allen.“

Earl Bamber: „Als Klaus mich anrief und mir von dem Ferrari-Projekt für die 24h Nürburgring erzählt hat, wollte ich direkt dabei sein. Während der letzten Monate haben wir sehr hart an der Entwicklung des Fahrzeugs gearbeitet und sind mit einem perfekten Rennen belohnt worden. Der Ferrari war schnell, das ganze Team hat super gearbeitet und auch meine Fahrerkollegen haben eine tolle Performance gezeigt. Ich freue mich wirklich sehr für Frikadelli Racing, die jahrelang auf diesen großen Moment warten mussten.“

Felipe Laser: „Dieser Moment gehört Klaus, ich freue mich wirklich extrem für ihn und Frikadelli Racing. Ich bin ja schon längere Zeit Teil des Teams und weiß genau, was für ein großer Traum in Erfüllung gegangen ist. Für mich persönlich war es mein erster großer Sieg, dementsprechend emotional ist es auch. Ein ganz großes Dankeschön an das gesamte Team, ohne sie wäre das nicht möglich gewesen. Ich habe letztes Jahr vom Projekt erfahren und war von Anfang an mit dabei. Wir haben so viel Arbeit, Zeit und Manpower in das Projekt gesteckt – einfach fantastisch, dass es sich so ausgezahlt hat.“