Essen Motor Show mit Sondershow 50 Jahre John Player Special

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Gezeigt wird unter anderem ein Lotus 77 // FOto: Christian Zöllner

Vor 50 Jahren faszinierten in der Königsklasse des Motorsports erstmals die schwarz-goldenen Boliden des britischen Lotus-Teams das Publikum. Das Design ging zurück auf den damaligen Sponsor John Player Special (JPS) und wurde in den folgenden Jahren zum Markenzeichen der Lotus-Rennwagen. Auf der Essen Motor Show erleben die Fans vom 3. bis 11. Dezember (Preview Day: 2. Dezember) in einer Sondershow in Halle 3 der Messe Essen insgesamt 18 Fahrzeuge in den markanten JPS-Farben.

„Die Sondershow nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise in die vergangenen 50 Jahre. Schwerpunkt ist dabei natürlich die Formel 1, aber wir zeigen auch mehrere Sportwagen und Motorräder sowie ein Fahrrad und ein Elektrofahrzeug im schwarzgoldenen Design von John Player Special“, erklärt Ralf Sawatzki, Projektleiter der Essen Motor Show, und schürt die Vorfreude auf die Ausstellung. Zu den erfolgreichsten gezeigten Fahrzeugen zählt der Lotus 77 aus dem Jahr 1976 mit Dreiliter-Cosworth-DFV-Motor, der circa 465 PS abgab. Mit dem Lotus 77 kehrte das Team um Lotus-Chef Colin Chapman wieder in die vorderen Ränge der Formel 1 zurück, nachdem es vorher zwei magere Jahre erlebt hatte.

Eine kuriose Geschichte hat der Lotus 88 // Foto: Christian Zöllner

Geheimnisumwittert und verbannt: der Lotus 88

Das Fahrzeug mit der kuriosesten Geschichte in Essen ist der Lotus 88 aus dem Jahr 1981. Das Fahrzeug ist unter Rennsportfans bis heute geheimnisumwittert, weil es nur drei Mal auf einer Rennstrecke auftauchte und nach wenigen Trainingsrunden von den Sportkommissaren verbannt wurde. Der 88 war Colin Chapmans Antwort auf die neue Regel, dass bewegliche Schürzen an den Fahrzeugen verboten waren. Die entsprechende Textpassage in französischer Sprache war jedoch unklar formuliert. Diese Grauzone ausnutzend begann Lotus-Chef Chapman mit seinem Team einen neuen Rennwagen zu konstruieren – die Sportkommissare der Formel 1 waren jedoch anderer Meinung als der findige Konstrukteur Drei Jahre vorher lief es besser für Lotus: 1978 stellten die Briten auf der Essen Motor Show den Lotus Esprit JPS vor – kein Rennauto, sondern ein Straßenfahrzeug in Anlehnung an Mario Andrettis Formel-1-Weltmeister-Titel im gleichen Jahr. 2022 ist der Sportwagen erneut in Essen zu sehen. Jedes Exemplar ist nummeriert und mit einer Signatur von Colin Chapman auf dem Armaturenbrett versehen. Außerdem haben alle Autos ein Drei-Speichen-Lenkrad von Momo mit dem Namen von Mario Andretti. Insgesamt sollen bis 1979 knapp 150 Autos gebaut worden sein. Mit 160 PS aus vier Zylindern seines Zweiliter-Motors und einem Gewicht von 900 Kilogramm kam der Esprit JPS auf ein Tempo von 200 km/h.