Das Finale der DMV NES 500 entschieden Arpad Viszokay und Max Rosam (BMW M4 GT4) für sich. Auf dem Lausitzring war das Duo nicht zu schlagen, auch wenn kurz vor Schluss zittern angesagt war. Dahinter landeten Henriksen/Vodder (Audi RS3 TCR) und Luther/Kortüm (BMW M4 GT4) auf dem Treppchen.
Es war die Krönung einer nahezu perfekten Rennsaison. Sechsmal stand Arpad Viszokay in diesem Jahr am Start, fünfmal beendete er das Rennen auf Platz eins. Nur beim Saisonstart in Hockenheim musste der Ungar einmal mit Rang drei vorliebnehmen. Dass zum Finale die Stammpartner Gabriele Piana und Adam Lengley anderweitige Verpflichtungen hatte, bedeutete für Viszokay keinen Nachteil. Denn mit Nachwuchstalent Max Rosam sprang ein Pilot in die Bresche, der seinen Job exzellent machte. Der Youngster stellte den BMW souverän auf Pole und musste nur in der Startphase kurzzeitig die Führung abgeben. Wieder auf Platz eins zurück gab das Duo diese nicht mehr aus der Hand. Bis wenige Minuten vor Rennende das große Zittern einsetzte. Das Getriebe streikte, so dass Viszokay in seinem Schlussturn nicht mehr Paddleshift schalten konnte und das Auto im Automatikmodus fuhr. Dadurch rundeten sich die dahinter fahrenden Henriksen/Vodder und Luther/Kortüm wieder zurück. Am Ende rettete sich das M4 Duo über die auf 2.45 Stunden verkürzte Rennzeit. „Jetzt fühle ich mich ein bisschen besser. Wegen den Getriebeproblemen war es schwierig das Ziel zu erreichen. Aber schließlich ist es uns gelungen. Ich hatte mit Max Rosam ein großartiges Teammitglied, so dass alles wunderbar abgelaufen ist. Ich bin sehr zufrieden. Die Saison war schon lang, aber jetzt sind wir glücklich, die Saison erfolgreich zu beenden“, freute sich ein erleichterter Arpad Viszokay, der sich dadurch den Titel im Goodyear Sponsors Cup Europe sicherte. Max Rosam zeigte sich mit seinem Debüt an der Seite des neuen Titelträgers zufrieden: „Der Sieg am Ende macht uns alle glücklich. Auch für mich ist es gut gelaufen. Ich fuhr die schnellste Rennrunde und habe das Auto auf der ersten Position übergeben. Danach fuhr Arpad ein paar Runden. Kurz vor Ende des Rennens bin ich nochmals ein paar Runden gefahren. Arpad ist dann übers Ziel gefahren und hat seinen Meisterschaftssieg gefeiert.“
Mit der üblichen Renndauer wäre es wohl eng geworden. Denn Henriksen/Vodder schlugen in ihrem TCR-Auto ein hohes Tempo an. Mehr als zehn Sekunden büßte der Führende pro Runde ein. Durch die schnelle Gangart gelang es den beiden Dänen fünf Runden vor Schluss noch den BMW M4 GT4 von Luther/Kortüm abzufangen. Auch die waren zwar fix unterwegs, allerdings nicht mit solch einem Speed wie der Dänen-Audi. Mit dem Fallen der Zielflagge fehlten 1.15 Minute auf Platz eins, während Luther/Kortüm rund sieben Minuten dahinter ins Ziel einliefen. Rang vier holten sich van den Munckhof/Poland (KK BMW M2 GTR), die nach zwei zusätzlichen Stopps noch ein respektables Ergebnis erzielten. Es wäre wohl mehr drin gewesen.
Sieg in den letzten Minuten
Bei nur noch wenigen Minuten Fahrzeit fiel die Entscheidung in der NES 5. Hier lagen Nieman/Knop (Renault Clio 4) eigentlich lange Zeit in Führung. In Runde fünf hatten die beiden Niederländer Eis/Ohlsson im VW Scirocco vom ersten Platz in der NES 5 verdrängt. Der Clio zog Eis, der mit Reifenproblemen zu kämpfen hatte, immer weiter davon. Mit einer starken Teamleistung wandelten Eis/Ohlsson den Rückstand in einen Vorsprung von 2,9 Sekunden um. „Beim Start dachte ich, dass es echt schwer werden würde. Da hatte ich etwas Probleme mit den Reifen. Zum Schluss haben wir die Taktik noch etwas geändert. Es war ein bisschen ein Glückspiel. Es hätte auch schief gehen können. Am Schluss war es ein super Fight mit den Kollegen. Für uns ein guter Abschluss der Saison“, so Philipp Eis. Teamkollegin Pia Ohlsson ergänzte: „Es war natürlich schade, dass wir am Anfang haben abreißen lassen müssen. Wir hatten da knapp zehn Sekunden Rückstand. In meinem Turn konnte ich ein bisschen zufahren. Nach dem Wechsel haben wir wie gesagt unsere Taktik nochmals geändert. Am Ende ist alles gut gegangen.“ Platz drei in der NES 5 ging an Brezina/Müller im Opel Astra Cup.
Die NES 8 war eine klare Angelegenheit für Henriksen/Vodder, wobei das Duo auch von den erneuten Problemen am Opel Astra TCR von Hammel/Nehls profitierte. Heiko Hammel gehörten die ersten Kilometer des Rennens und der erfahrene Astra Pilot lag für vier Runden an der Spitze. Danach gingen Max Rosam, sowie van Vliet/Cavanagh/Schouten im pfeilschnellen BMW M3 E92 vorbei. Als die Niederländer bereits früh Probleme bekamen, lag Hammel zeitweise wieder auf Platz zwei. Doch ein langer Boxenhalt warf die beiden Opel-Fahrer weit zurück. Davor platzierten sich noch die Markenkollegen Redlich/Redlich/Cordes, die sich somit Platz zwei in der NES 8 holten. Vor den beiden Opel sahen Driescher/Baum/Neuhauser im BMW M240i RC Evo das schwarz-weiß karierte Tuch. Die leider dünn besetzte Klasse 6+7 hatten die Drei fest im Griff. „Der Start ist prima gelaufen. Wir sind heute mal eine andere Reifenmischung gefahren, die schneller funktioniert. Das ist prima gelaufen. Das Auto ging super. Ich bin sehr zufrieden“, gab Ingo Baum zu Protokoll. Erstmals ging das Duo gemeinsam mit Michael Neuhauser an den Start. Der zeigte sich mit seinem Abschneiden zufrieden: „Ich fuhr das erste Mal auf diesem Auto und hatte Riesenfreude damit. Ich habe die zwei Minuten geknackt. Es war echt geil. Wir sind früher schon zu Dritt gefahren und es war echt schön.“
Pawlow/Hansen in der NES 3 vorne
Keine Zweifel gab es am Sieg von Alex Pawlow und Andreas Hansen (BMW 328i ST E36) in der NES 3. Das Duo hatte die Klasse nach dem Aus für die Teamkollegen Heidrich/Volmer (BMW 328i ST E36) im Griff. Dahinter platzierten sich Uenzen/Uenzen/Hulm (BMW 325i E90) vor Capliuk/Ponkratz (BMW 328iS E36) und Schultz/Kramer (BMW 325iS E90). „Ich bin super froh, dass das Auto das ganze Jahr so gut und speziell heute mit den drei Rennen an einem Tag gehalten hat und wir bis auf Hockenheim keinen Ausfall zu beklagen hatten. So konnten ich zusammen mit Thomas Roepke, meinem Freund und Mitfahrer, die Meisterschaft gewinnen. Andreas Hansen hatte heute seine Stints übernommen. Obwohl er nicht so viel Fahrzeit auf dem Auto hatte, konnte er die von mir vorgegebene Zielzeit nach ein paar Runden erreichen und diese auch konstant fahren. Es macht wahnsinnig Spaß mit so tollen Mitfahrern so ein Rennen anzugehen. Unser Auto lief das war ganze Wochenende super. Schön dass immer noch Leute motiviert sind und mit schnellen Autos in diese tolle Serie kommen und uns Konkurrenz bieten“, so Alex Pawlow.
Nach dem mit Pech verpassten Sieg auf dem Nürburgring durften Ioannis Smyrlis und Paul Heinisch in der Lausitz jubeln. Mit zwei Runden Vorsprung auf Cavelty/Alpiger/Henggeler und Hermann/Hermann/Hermann (alle BMW 318ti Cup) gewann das Duo souverän die Klasse NES 1+2.